Der große römische Eistest: Giolitti

by - August 01, 2013


Andere fahren zum Vergnügen nach Rom, ich besuche Konzerte und teste, natürlich ausschließlich zu Informationszwecken für die Allgemeinheit, Eisdielen.

Beginnen wir gleich mit Roms berühmtestem Eissalon Giolitti. Seit 1900 besteht das riesige Café, entsprechend altmodisch sieht es aus, aber auch feudal: Die Kellner tragen eine Art Kapitänsuniform und in den Theken türmen sich außer Eis auch Kuchen und Kleingebäck. Anders als die meisten anderen, folgenden Testkandidaten ist Giolitti ein richtiges Café, man könnte sich also auch ein Eis an einen Tisch bringen lassen. Alles wirkt liebevoll handgemacht und 'besonders'.


Laut meinem Reiseführer gibt es hier im Sommer bis zu 60 Sorten Eis, von denen täglich neun Doppelzentner (!) hergestellt werden. Ein Geheimtipp ist Giolitti also sicher nicht.

Hat man zunächst an der Kasse bezahlt und es dann durch die meist beachtliche Ansammlung anderer Kunden zur Eistheke hinten im Geschäft geschafft, folgt die Qual der Wahl aus den 50 bis 60 Geschmacksrichtungen. Ich entschied mich für Schokolade, Whiskycreme und Mango, mein Begleiter ließ sich Pistazie, Zimt und Karamell in die hier aus deutscher Sicht erstaunlich schmale Waffel drücken.


Angesichts von Temperaturen von über 30 Grad erwies sich das Aufschlecken der großen Kugeln als etwas stressig, aber war das gut! Alle Eissorten schmeckten gleichzeitig unglaublich intensiv und sehr natürlich. Besonders hervorheben würden die beiden Tester das Pistazien- und Schokoladeneis, die ihre Konkurrenz auf sehr hohem Niveau ein wenig in den Schatten stellen konnten.


Wenn man denn unbedingt meckern möchte: Im Gedränge der Kundschaft ist es schwierig, alle Sortennamen zu entziffern, da wäre ein Wandaushang sehr hilfreich, damit einem keine spannende Sorte entgeht. Den Schokoladenrand an der Waffel (dieser kennzeichnet die mittlere Portion für 3,50 €) hätte ich auch nicht gebraucht. Aber das sind natürlich Kleinigkeiten. Denn jeder Rombesucher sollte hier unbedingt ein Eis essen, es könnte tatsächlich das beste der Welt (oder zumindest der Stadt) sein.

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