Bücherfragebogen (1): Das Buch, das du zurzeit liest
Im Moment lese ich parallel zwei Bücher. Zum einen das neueste Werk von einem meiner Lieblingsautoren, David Mitchell. Es heißt The Thousand Autumns of Jacob de Zoet, eine deutsche Übersetzung scheint es noch nicht zu geben. Hätte man mich vor einigen Monaten gefragt, ob ich einen historischen Roman lesen möchte, der sich um die Handelsbeziehungen zwischen Holländern und Japanern des späten 18. Jahrhunderts dreht, und in dem ich viele Begrifflichkeiten nicht verstehe, da ich weder mit Japan, noch mit Holland, der Schiffahrt, dem Handel oder dem späten 18. Jahrhundert sonderlich viel am Hut habe, wäre ich wohl vor Beendigung der Frage bereits eingeschlafen. Tatsächlich ist aber auch dieser Roman Mitchells spannend, rührend, überraschend und sogar horizonterweiternd: Zumindest über Japan und dessen jahrhundertelange Weltabgewandtheit habe ich nun bereits eine ganze Menge gelernt. Und momentan bin ich hauptsächlich darauf gespannt, wie die einzelnen, mittlerweile recht verzweigten Handlungsstränge zu einem hoffentlich befriedigenden Ende finden können.
Buch Nummer 2 ist ein Geburtstagsgeschenk, Komm, wir werfen ein Schlagzeug in den Schnee von Eric Pfeil. Als lose verknüpfte "Tagebucheinträge" enthält das Buch kolumnenartige Texte zum Musikjournalistendasein, der Musik an sich, Künstlern, Konzerten, dem Leben ... Die meist kurzen Beiträge lassen sich leicht mal eben in der U-Bahn lesen (weshalb ich das Buch auch bereits parallel zum anderen begonnen habe), sind aber dennoch meist gleichermaßen tiefsinnig wie witzig, und häufig nicke ich lachend beim Lesen, weil der Autor und ich mal wieder einen Sachverhalt völlig übereinstimmend sehen. Nur dass Herr Pfeil Depeche Mode so gar nicht leiden kann, befremdet mich ein wenig, und aus Rache habe ich den seitenlangen Text über Bob Dylan einfach überschlagen. Ätsch.
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