Immer dasselbe im Januar: Erst kämpfe ich mich durch  all meine Top 5-Listen, anschließend ist es dann reichlich spät für den Monatsrückblick auf den Dezember. Aber so ist es nun mal....

Mein Buch des Dezembers wird für diejenigen, die den Jahresrückblick in punkto (Hör-)Bücher verfolgt haben, auch keine riesige Überraschung sein: Es handelt sich nämlich um die Hörbuchversion von Stephen Kings neuestem Roman The Institute.

Grob gesagt dreht sich die Geschichte darum, dass Kinder aus den gesamten USA entführt werden, um in ein geheimes "Institut" gebracht zu werden, wo sie zahlreiche Untersuchungen durchlaufen und dann irgendwann verschwinden. Durch die Augen des Protagonisten Luke versucht man als Leserin zu begreifen, was der Sinn und Zweck eines solchen Unternehmens sein könnte. Denn eines wird schnell klar: Auch wenn das Instutitut mit Sicherheit illegal agiert und Grausamkeiten an der Tagesordnung sind, sind seine Leitung und Mitarbeiter doch überzeugt, eine notwendige Aufgabe für ein höheres Ziel zu erfüllen. Aber welchen guten Zweck kann es erfüllen, Kinder und Jugendliche zu entführen und zu quälen?

Die langsame Auflösung dieses frappierenden Rätsels entpuppte sich als äußerst spannend, so dass ich das Buch in Rekordgeschwindigkeit durchhörte. Zum Thema "Kinder in Gefängnissen" kommen einem natürlich auch die Bilder in den Kopf, die es aktuell von eingesperrten, von ihren Eltern getrennten Einwandererkindern in den echten USA gibt. King selbst beteuert, er habe bereits an der Romanidee gearbeitet, bevor diese Bilder und Berichte um die Welt gingen, dafür hält sich der Roman ansonsten nicht mit Trump-Seitenhieben zurück.

Für das Ende der Geschichte hätte ich mir zu meiner eigenen Überraschung eine größere Abrechnung gewünscht als der Roman sie bietet, aber hier ist King (in Form seiner Protagonisten) vermutlich realistischer als ich.