Nachdem ich kürzlich alle möglichen süßen Cremes vorstellte, die man sich bei Süßhunger auf sein Frühstücksbrot schmieren kann, stellt sich nun noch die Frage nach dem Untergrund fürs Streichfett.
Dem Klischee nach beschweren sich die Deutschen ja im Ausland stets über das dortige lasche Brot, und in diesem Fall stimme ich voll zu: Bei zwei längeren England-Aufenthalten hatte ich das Körner-Toastbrot nach einigen Monaten recht gründlich satt, und im Italienurlaub wird der Brotkauf auch selten zum Vergnügen. Leider scheinen meine Landsleute das mit dem Gutes-Brot-essen-wollen aber im Heimatland nicht allzu konsequent zu verfolgen, denn die Zahl der schlechten Bäckereien nimmt stetig zu.
Rang 5: Schoko-Erdnuss-Brot. Roch gut, schmeckte ... nicht. |
In Frankfurt verkaufen alle verbreiteten Bäckereiketten eher schlechte (bis katastrophale) Ware, und die besten Brötchen bekomme ich in meiner Umgebung im Supermarkt (wo selbstverständlich nur Fertig-Teiglinge aufgebacken werden). Als eine Art Gegenbewegung haben sich in den letzten Jahren in der Innenstadt einige Edelbäcker formiert. Unter Namen wie "Maison du Pain", "Brot und seine Freunde" oder "Unser täglich Brot" können sich Mittagspausen-Banker hochpreisige, aber zugegebenermaßen gute Stullen kaufen oder auch einen Laib Luxusbrot mit nach Hause nehmen.
Haferbrot mit Walnüssen. Gut. Platz 4. |
In meinem ärmlichen Viertel gibt es solche Etablissements aber selbstverständlich nicht, und so habe ich vor etwa sechs Monaten eine ausgesprochen spießige Anschaffung gemacht: Einen Brotbackautomaten. Mit gefiel neben der Möglichkeit, spontan frisches Brot zubereiten zu können auch die Eigenart dieser Automaten, dass man nach dem Einfüllen der Zutaten eigentlich nichts mehr tun muss. Gut, sie sind uncool und nehmen viel Platz weg, aber damit konnte ich leben.
Modelltechnisch entschloss ich mich übrigens für den Unold 6821. Unold scheint in diesem Bereich die Marke der Wahl zu sein, sagt die Stiftung Warentest, und die 6821 produziert runde Brote, was ich um einiges attraktiver finde als die bei Maschinenbroten sonst übliche Kastenform. Mein Maschinchen kann theoretisch übrigens auch Reis, Eintopf, Marmelade und Joghurt zubereiten, all das habe ich aber noch nicht ausprobiert, weil es mich im Grunde nicht interessiert.
Griechisches Brot mit Knoblauch und Kümmel. Ich fand's gut. Rang 3. |
Meine selbst gebackenen Brote mag ich ganz gern. Natürlich wäre mit einem Holzbackofen ein tolleres Ergebnis zu erzielen, aber besser als die meisten Frankfurter Bäckereikettenbrote sind meine Laibe allemal. Hinzu kommt die Möglichkeit, selbst mit Zutaten zu experimentieren und immer wieder neue Rezepte auszuprobieren, und all das mit wie gesagt sehr geringem Arbeitsaufwand - bei Interesse sogar über Nacht fürs Frühstück.
Rang 2: Rosinenbrot. Yummy. |
Leider ist mein Lieblingsbrot aber bislang keine Eigenkreation, denn es ist mir noch nicht gelungen, die Aldi-Brotbackmischung "Vollkorn" geschmacklich zu übertreffen. Immerhin füge ich Essig (spiegelt etwas Sauerteiggeschmack vor), Joghurt und Kümmel selbst hinzu. Es gab es auch bereits mehrere wohlschmeckende Rezeptumsetzungen, zum Beispiel Kürbiskernbrot, Amarettobrot, Paprikabrot oder ein griechisches Brot mit Knoblauch.
Aldi-Vollkornmischung, leicht gepimpt: Platz 1 |