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Es weihnachtet sehr! Und natürlich gibt es bergeweise musikalische Veröffentlichungen für diese Zeit, in der ohnehin nicht alle sonderlich geschmackssicher auftreten. Los geht's:

10.

Wir steigen hier schon ordentlich geschmacklos ein, aber es ist eben Heino... was sollte man da groß anderes erwarten?


9.

Dieses Cover finde ich einfach sehr seltsam, leider ließ sich online auch nichts dazu herausfinden, das ich lesen hätte können... was soll nur dieses Zahnpastagrinsen? Und die Lampen? Ginge es, abgesehen vom Titel, nicht vielleicht doch ein wenig weihnachtlicher? Fragen über Fragen...


8.

Wir unterbrechen kurz für Werbung... wer würde sich nicht gerne eine Platte anhören, die für Singer-Nähmaschinen wirbt? In der Hoffnung, von den Lieben so glücklich gemacht zu werden wie die Frau auf dem Cover?


7.

Stichwort Werbung - Colonel Sanders ist doch sicher der von KFC, oder?


6.

Was trägt der Weihnachtsmann wohl drunter? Offenbar eine rote Windel. Bemerkenswert auch die stereotypen "Eingeborenen", denen er surfend etwas vorsingt.


5.

Hier erfreut mich die Schnappschuss-Artigkeit des Fotos, das mich irgendwie an eine Weihnachtsfeier bei der englischen Version von "The Office" denken lässt.


4.

Gruseliger Mann hat Kinder auf dem Schoß. Und er ist nicht einmal der Weihnachtsmann!


3.

Verstehe ich es richtig, dass die einzigen Star Wars-Schauspieler, die sich zu dieser Platte bereit erklärten, die der Roboter waren? Aber immerhin ist Weihnachten offenbar nicht auf die Erde beschränkt.


2.

Hier kann man ähnlich wie bei Platz 10 sagen, dass Liberace eben Liberace-Dinge tut. Aber der Pelzmantel ist schon spektakulär.


1.

Essen ist an Weihnachten bekanntlich auch sehr wichtig, und jede Familie hat da ihre Traditionen. Beispielsweise ein Menü, das komplett aus Fleisch und Wurst besteht.




Ich möchte sehr gerne einmal nach Australien reisen. Bis es so weit ist, kann ich aber zumindest australische Schokolade probieren! 


Zum Produkt

Die Schokoladenmarke aus Melbourne wurde von dem Pärchen Charles Lemai und Yu Chi gegründet. Lemai stammt aus Frankreich und begann bereits mit 14 Jahren eine Lehre als Konditor. Das Geschäft der beiden befindet sich im South Melbourne Market, wo Besucher durch eine Glaswand beobachten können, wie die Schokoladenprodukte entstehen.



Originalität

Die Tafelschokoladen werden in ausgesprochen attraktiv gestalteteten Pappschubern verkauft, mit zehn Geschmacksrichtungen ist die Sortenauswahl dabei übersichtlich. Neben reinen Bean-To-Bar-Sorten, bei denen das Geschmacksprofil des Kakaos im Vordergrund steht (etwa "Solomon Islands") werden auch aromatisierte Tafeln in Geschmacksrichtungen wie  Karamell und Kaffee angeboten - die ungewöhnlichste Tafel hat Zitronenmyrte als geschmacksgebende Komponente.

Zusätzlich zu den Tafeln werden auch Dragees und Schokoladenfiguren angeboten. 6/10


Nachhaltigkeit

Alle Schokoladen werden von der Bohne weg hergestellt, wobei man insbesondere zu den "Nachbarn" in der Südsee eine enge Beziehung pflegt:

"We pay a premium fee for our beans which are sourced from our neighbours in the Pacific Islands, working directly with the farmers who grow, ferment, and dry the cacao we buy. We frequently visit our suppliers to learn about their process, visit the plantations and ensure the highest standards of quality and sustainability are met. We are also proud to participate in community events and workshops which have not only strengthened our partnership with the farmers but also formed great friendships within the community which is reflected in our product." 5/5



Zutatenqualität

Wer so viel Wert auf die Qualität der Zutat Kakao legt, entwertet sie natürlich auch nicht, indem der Rest vernachlässigt wird. Folglich verfügen die Schokoladen über kurze Zutatenlisten. Erstaunlich bei der Sorte "Long Black": Die erste und damit prozentual am höchsten gewichtete Zutat sind Kaffeebohnen! Außerdem enthalten: Kakaobutter, Rohrzucker, Sonnenblumenlezitin. 10/10

Preis / Leistung

Eine 70-Gramm-Tafel von Atypic kostet 14 australische Dollar, was 9,35 Euro entspricht - und einem 100-Gramm-Preis von 13,40 Euro. Zu berücksichtigen ist bei diesem hohen Preis wie immer, dass es sich um ein handgemachtes Produkt eines kleinen Herstellers handelt, der zudem seine Hauptzutat Kakao unter fairen Bedingungen bezieht. 3/5

Geschmack

Ich hatte die Gelegenheit, zwei Tafeln zu probieren:

Die Sorte "Long Black" wirkt zunächst wie eine "normale" dunkle Schokolade mit Kaffee, aber wer sich die oben bereits zitierte Zutatenliste nochmals ansieht, wird bemerken: Es ist gar kein Kakao enthalten, nur Kakaobutter - wie normalerweise nur in weißer Schokolade. Die kräftige dunkle "Schokoladenfarbe" wird also allein durch den Kaffee verursacht, und so schmeckt die Schokolade auch so, als könnte sie einen im Bedarfsfall ein paar Tage wach halten. Dabei ist der Kaffeegeschmack zwar überaus deutlich, das Gesamtprodukt aber auch durchaus lecker. 11/15

Meine zweite Probiertafel ist die Sorte "Caramel Brittle 72% Dark Chocolate". Hier nun also eine Tafel, in der tatsächlich Kakao enthalten ist, sogar eine ganze Menge. Der genannte Karamell befindet sich in großen Stücken auf der Unterseite der Tafel, so dass es auch einige Schokoladenbissen ohne ihn gibt - aber immerhin nicht viele. Die Schokolade an sich schmeckt angesichts ihres hohen Kakaoanteils vergleichsweise mild (immer eingutes Zeichen), der Karamell dagegen erschien mir etwas nichtssagend. 10/15



Gesamturteil

Atypic erreicht in meinem persönlichen Wertungssystem 24 von 30 Punkten. Bezieht man mein Geschmacksurteil mit ein, erreicht "Long Black" 36 und "Caramel Brittle 72% Dark Chocolate" 35 von jeweils maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.



Es wird noch einmal katzig: Hier wohnen nun bekanntlich drei Katzen, die 18jährige Kami und die mittlerweile sieben Monate alten Brüder Iggy und Bowie. Als diese im Alter von drei Monaten einzogen, informierte ich mich natürlich darüber, wie man Katzen am besten aneinander gewöhnen kann. Hier waren sich das Internet, diverse Youtube-Videos und ein von mir gekauftes Buch einig: Man sollte das Kennenlernen ausgesprochen langsam gestalten und die Neuzugänge zunächst in einem separaten Raum unterbringen. Nach dem ersten Kennenlernen per Geruch kann man die Tür zu besagtem Zimmer durch ein Gitter ersetzen, so dass die Katzen einander zwar sehen, aber nicht miteinander kämpfen können.

Nur, woher nimmt man eine Gittertür? Im Internet gibt es Anleitungen für den Bau, indem man Holzlatten in Türrahmengröße zusammennagelt und dann beispielsweise ein Stück Gartenzaun (oder auch ein Katzennetz für den Balkon) daran befestigt. Bei unseren Vorbereitungsüberlegungen entdeckte mein Freund aber eine fertige Version auf Amazon: Hier musste man den Türrahmen einfach mit einem Klebeband mit Klettverschluss abkleben und dann einen Fliegengitter-artigen Vorhang daran befestigen. Dieser verfügte zudem über einen Reißverschluss, so dass man das Zimmer immer noch einfach betreten und verlassen konnte.

Diese Lösung schien definitiv die einfachste zu sein, also maßen wir schnell einen Türrahmen aus und bestellten die passende Version - nur, um dann zu erkennen, dass nicht alle Türen unseres Haushalts gleich groß sind! Das bestellte Exemplar ging also zurück, das neue, nun wirklich passend bestellte, kam aber ohne das benötigte Klebeband an. Erst Bestellung Nummer drei konnten wir tatsächlich an der Tür anbringen.



Dort blieb sie auch für drei Monate, denn die Zusammenführung gestaltete sich deutlich langsamer als erhofft. Wir trauten uns lange nicht, die Katzen ohne Aufsicht zusammen zu lassen, und folglich verbrachten sie viel Zeit getrennt. Nun ist allerdings ebenfalls seit längerem ein Stadium erreicht, in dem sich alle leidlich verstehen, und wenn Iggy und Bowie Kami zu sehr auf die Nerven gehen, werden sie eben kurz angefaucht. Als unerwartetes Problem hat sich allerdings das Thema Futter erwiesen: Während ich vor Iggy und Bowies Eintreffen erwartet hatte, dass Kami weiterhin ihr Diätfutter bekommen würde, darf sie krankheitsbedingt mittlerweile wieder fressen, was sie möchte - Hauptsache, sie nimmt Nahrung auf. Das ist aber nicht so einfach, wenn Iggy und Bowie ständig Hunger haben und ihr im Zweifel alles wegfressen. Die extra angeschafften Futterautomaten helfen hier leider auch nicht, weil Kami schon zu fressen aufhört, wenn ihr ein anderer zu sehr auf den Pelz rückt. Letztlich sind wir also immer noch in einem Stadium, in dem die Katzen zumindest zur Nahrungsaufnahme weiterhin getrennt werden müssen.

Eines Tages kam allerdings mein Freund nach Hause und wurde von allen drei Katzen an der Tür begrüßt. Während er zunächst vermutete, dass ich schlicht vergessen hatte, die Kater einzusperren, zeigte sich schnell, dass Bowie (wir sind recht sicher, dass er es war) den Vorhang am Reißverschluss zerstört und beiden Katern den Weg in die Freiheit (und zu Kamis Fressnapf) ermöglicht hatte.

Nachdem sich das Produkt aber ja grundsätzlich als stabil erwiesen hatte, bestellte ich kurzerhand den insgesamt vierten Vorhang - Bowie hatte allerdings mittlerweile den Dreh raus und hat ihn innerhalb weniger Tage ebenfalls zerbissen.

Grundsätzlich halte ich die "Tür" also für durchaus empfehlenswert. Hat die Katze aber erst einmal die "Sollbruchstelle" nahe am Reißverschluss überwunden, ergibt sie keinen Sinn mehr.


Die Miniserie In With The Devil (das ist irritierenderweise der deutsche Titel, der englische lautet Black Bird)  basiert auf der 2010 von James Keene veröffentlichten Autobiographie In with the Devil: A Fallen Hero, a Serial Killer, and a Dangerous Bargain for Redemption. Dass es sich um eine weitgehend wahre Geschichte handelt, ist in meinen insofern wichtig, als mit die Handlung das eine oder andere Mal recht unglaubwürdig erschien - obwohl sie sich offenbar wirklich so ereignet hat.

Der ehemalige High School-Footballstar James Keene hat sich ein schönes Leben als Drogendealer gemacht - bis er eines Tages auffliegt und eine Haftstrafe von 10 Jahren antreten muss. Dort wird ihm vom FBI angeboten, seine Haftstrafe zu kürzen, wenn er sich bereit erklärt, sich in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegen zu lassen und dort einen anderen Insassen auszuspionieren. Larry Hall hat mindestens 14 Frauen ermordet, seine Haftstrafe beruht aber auf dem Geständnis von zwei Morden, das er mittlerweile zurückgenommen hat. Er hat Chancen, im Rahmen der Wiederaufnahme seines Prozesses frei zu kommen - wenn Keane es nicht vorher schafft, ihm zu entlocken, wo er seine Opfer begraben hat. 

Keane nimmt den Auftrag an und wird verlegt, wobei zum Schutz seiner Tarnidentität nur der Direktor und der Psychologe in seinem neuen Gefängnis wissen, dass er im Auftrag des FBI anwesend ist. Während Keane hier langsam eine Freundschaft zu Hall aufbaut, erfährt man in Rückblicken, wie der Kleinstadtpolizist Brian Miller auf Larry aufmerksam wurde und als erster erkannte, dass er nicht der harmlose Kauz ist, für den ihn sein Umfeld hielt.

Sechs Folgen lang kann man Keane dabei beobachten, wie er versucht, einerseits Halls Vertrauen zu erlangen und andererseits im Hochsicherheitsgefängnis lange genug zu überleben, um seine spätere Freiheit noch genießen zu können. Ich fand die Serie, die man in Deutschland auf Apple+ sehen kann, gleichermaßen spannend wie beklemmend.



Wo ist das Jahr schon wieder hin? Meine Goodreads-Lese-Challenge (24 Bücher dieses Jahr) werde ich das dritte Mal hintereinander, wenn überhaupt, dann nur ganz knapp schaffen. Da ist es natürlich wenig zielführend, wenn man, statt ein paar dünne Heftchen durchzublättern, sich einen Wälzer mit mehr als 1000 Seiten vorknöpft. Was ich aber dennoch getan habe, ich bin ja nicht Sklavin meiner Challenge...

Es handelt sich im The Ink Black Heart, den mittlerweile sechsten Band der Krimireihe von Robert Galbraith um den Londoner Privatdetektiv Cormoran Strike und dessen ehemalige Sekretärin und nun Geschäftspartnerin Robin Ellacott. Hinter dem Pseudonym Robert Galbraith verbirgt sich wiederum, wie längst allgemein bekannt ist, JK Rowling.

Ich kenne alle bisherigen Teile und schwanke je nach Folge zwischen Begeisterung und (ein wenig) Genervtheit. Es handelt sich um klassische Krimis, bei denen die Lesenden mitraten können, wer den Mord begangen hat - denn obwohl die Detektei meist offiziell einen anderen Auftrag am Rande eines Verbrechens untersucht, ist doch auch jedes Mal ein Tötungsdelikt aufzuklären. In den ersten fünf Teilen ist es mir, glaube ich, noch nie gelungen, den Mörder richtig zu erraten und somit war ich hochmotiviert, es dieses Mal zu schaffen.

Zur Geschichte: Die ehemalige Kunststudentin Edie Ledwell hat gemeinsam mit ihrem (mittlerweile) Exfreund auf Youtube eine Animationsserie veröffentlicht, sie dort ein Kultphänomen wurde und kürzlich von Netflix gekauft wurde. Zudem ist auch ein Kinofilm in Planung, und die Macher sind nun nach extremer Armut plötzlich sehr erfolgreich. Edie hat trotzdem wenig zu lachen: Ein Fan der ersten Stunde hatte basierend auf der Youtube-Serie ein Onlinespiel kreiert. Nachdem sich Edie in einem Interview nicht allzu begeistert dazu geäußert hatte, wurde besagter Fan zu ihrem Feind und hetzt in den sozialen Medien gegen sie - und greift dabei auch auf sehr private Informationen über die Künstlerin zurück. 

Edie sucht Robin auf, um die Detektei zu beauftragen, besagten Hetzer zu identifizieren, da dieser aus ihrem Umfeld stammen muss. Robin lehnt ab, weil das Unternehmen keine Expertise im Bereich Onlinekriminalität hat. Wenig später wird Edie ermordet und ihr Expartner schwer verletzt - und Cormoran und Robin erhalten vom Agenten der Verstorbenen nochmals den Auftrag, die mysteriöse Drahtzieherfigur Anomie zu identifizieren. Dieses Mal nehmen sie ihn an.

Der Roman erzählt dabei die Handlung nicht nur aus der Sicht der Protagonisten, sondern zeigt auch immer wieder transkribierte Chats von Teilnehmern des Onlinespiels, insbesondere von dessen Administratoren - in dieser Hinsicht haben die Leser also zunächst einen Informationsvorsprung gegenüber den Detektiven. 

Auch bei diesem Roman habe ich mich redlich bemüht, den Täter beziehungsweise die Täterin zu erraten, allerdings ein weiteres Mal ohne Erfolg. Und während ich mir beim vorherigen Buch Troubled Blood nach der Auflösung auf die Stirn schlug, weil es neben viel Irreführung auch etliche Hinweise auf den echten Mörder / die echte Mörderin gegeben hatte, bin ich bei The Ink Black Heart etwas unzufrieden mit der Auflösung, die zudem trotz der gewaltigen Länge des Romans etwas gehetzt ganz am Ende erfolgt. Dennoch werde ich sicherlich auch weitere Bände der Reihe wieder verschlingen - spannend sind sie ja in jedem Fall.

Speziell bei diesem Roman ist es auch interessant, ihn in dem Wissen zu lesen, dass JK Rowling selbst auf Twitter recht aktiv ist und zudem ebenfalls in den sozialen Medien schon einiges an Kritik und Häme einstecken musste - seien es ihre kontroversen Aussagen zum Thema Transsexualität oder Streitigkeiten mit den Urhebern von Harry Potter-Fanseiten. Hier ist sicher viel selbst Erlebtes in die Handlung geflossen.


Dan Mangan, Dan Mangan… wer war das nochmal? Manchmal ist es ja durchaus praktisch, einen Blog zu haben, denn ihm konnte ich entnehmen, dass mein Freund und ich den kanadischen Musiker 2011 in der Brotfabrik besucht hatten – auch, wenn ich mich an die meisten im damaligen Bericht geschilderten Details nicht erinnern kann! Nun, 2011 ist lange her, was man auch daran erkennen kann, dass beim damaligen Konzert offenbar EHEC-Witze gemacht wurden.



Zeit für eine Auffrischung des musikalischen Gedächtnisses also, denn Mangan spielte am letzten Sonntag im Kölner Gebäude 9 – für ihn das letzte Konzert seiner Europatour, für uns das letzte des Jahres. Musikalisch eröffnet wurde der Abend von Núria Graham, eine katalonischen Singer/Songwriterin, die mit ihren beiden Begleitmusikern schon die gesamte Tour unterstützt hatte. Besonders auffällig an der Musikerin, die singend Keyboard und manchmal Gitarre spielte und dabei von ihren Mitmusikern eingerahmt wurde, war ihr Schmuck. Was war das? Eine einseitige Zierbrille? Ein Dekomonokel? Ein Monodekokel? Ein goldener Nasenhalter? Auf jeden Fall nichts, das man jeden Tag zu sehen bekommt. Für einen ihrer Songs irgendwo zwischen Sade und Feist lieh sie sich auch schon einmal Dan Mangans Schlagzeuger aus.



Nach kurzer Pause kam auch der Künstler selbst an die Reihe und sah so jung aus, dass ich mich fragte, ob er vor 11 Jahren überhaupt schon erwachsen gewesen sein konnte… Der diesmalige Auftritt war weniger redselig als (offenbar) der von 2011, dennoch erfuhren wir vieles zu den vorgetragenen Songs: „Cold in the Summer“, das sich textlich ums Älter- und spießiger werden dreht, wurde beispielsweise Konzertbesuchern gewidmet, die einen Babysitter engagiert hatten um anwesend sein zu können. „Road Regrets“ stammt dagegen aus Mangans Anfangsphase, als er mit dem geliehenen Auto seiner Mutter erstmals einige Festivalauftritte absolvierte und fest damit rechnete, dadurch groß herauszukommen – was dann nicht passierte.



Nachdem Mangan „No Tragedy Please“ ohne seine Begleitmusiker vorgetragen hatte, erkundigte er sich beim Publikum, ob es irgendwelche Wünsche gebe. Er entschied sich bei den Vorschlägen seitens der Konzertbesucher für „Set The Sails“, das über eine nie veröffentlichte geheime zweite Strophe verfügt (die wir exklusiv zu hören bekamen), und das Robyn-Cover „Hang with me“ zu dem er meinte, den Song habe sich noch nie jemand gewünscht. Er erklärte, der Text strahle zunächst eine seltsame Anspruchshaltung aus, aber die sprechende Person wolle letztlich nur gut behandelt werden. Er setzte hinzu, er habe einen Partysong genommen und traurig gemacht. Traurig blieb es auch bei dem nun folgenden „In Your Corner“, einem Lied, das Mangan für Scott Hutchinson von Frightened Rabbit geschrieben hat – der 2018 Selbstmord begangen hat.



„Fire Escape“ war das letzte Lied des offiziellen Sets, wobei die Künstler vor dem Zugabeteil nur kurz neben der Bühne standen. Als erste Zugabe hörten wir „Basket“, das sich ebenfalls Zuschauer gewünscht hatten, und für das Mangan nochmals allein auf der Bühne stand. Für „Robots“ zog er dann samt Band ins Publikum um, wo er uns zunächst ermahnte, die von ihm persönlich an zwei Stellen der Halle aufgehängten QR-Codes zu scannen und so seinen Newsletter zu abonnieren. Es sei schwerer als je zuvor, Musikfans auf sozialen Medien zu erreichen und über Konzerte zu informieren. 



Dann hörten wir beim Schein einer einzelnen Lampe (die noch dazu immer wieder ausging) den Song und wurden ermutigt, den Text komplett mitzusingen – viele Zuschauer konnten ihn auch tatsächlich perfekt. Das Finale bildete dann "So Much For Everyone", für das auch Núria Graham mit ihrer Band nochmals zu den Musikern stießen.

Ein schöner Konzert-Jahresabschluss mit Musikern, die angesichts des Tournee-Endes und der bevorstehenden Heimreise besonders gut gelaunt zu sein schienen. Bis zum nächsten Dan Mangan-Konzert gehen hoffentlich nicht wieder elf Jahre ins Land.



Setliste:

Just Know It 
All My People 
Cold in the Summer 
Easy  
Road Regrets 
No Tragedy Please 
Set the sails
Hang with me
In Your Corner (For Scott Hutchinson) 
Troubled Mind 
Lay Low 
Wish I Was Here 
Pine for Cedars
Fire Escape

Basket 
Robots 
So Much For Everyone





Kevin Kugel ist ein Name, den ich erst einmal ausgesprochen lustig finde. Der preisgekrönte (deutscher Chocolatier-Meister 2013) Chocolatier fertigt in Sindelfingen bei Stuttgart seit 2014 Pralinen an - Schokoladentafeln sind ebenfalls Teil des Sortiments.


Zum Produkt

Im Bereich Schokoladentafeln bietet Kevin Kugel zwei Produktkategorien an: normale Schokoladentafeln und Bean-to-Bar-Schokoladen. Letztgenannte tragen den Namen "Unikat" und beschränken sich jeweils auf eine Kakaobohnenherkunft, etwa Mexiko. Es gibt dunkle und Milchschokoladen, ansonsten soll die Kakaosorte verständlicherweise im geschmacklichen Vordergrund stehen.

Wer wie ich gerne Schokoladen mit weiteren Zutaten mag, wird im regulären Tafelsortiment fündig. Hier gibt es neben "reiner" Vollmilch- und Zartbitterschokolade 14 Sorten zur Auswahl, die alle gemeinsam haben, dass die Zusatzzutaten auf die Unterseite der Tafel gestreut wurden - beispielsweise Cashewnüsse und Vanille oder auch Speck und Veilchen...




Originalität

Speck und Veilchen als Schokoladenzutaten garantieren schon einmal Originalitätspunkte... die anderen Sorten sind nicht ganz so ungewöhnlich, allerdings sehen die Tafeln allesamt sehr ästhetisch aus. Das Verpackungsdesign ist im Gegenzug minimalistisch schwarz gehalten - eher edel als originell. 6/10


Nachhaltigkeit

Zur Herkunft seiner Zutaten macht das Unternehmen keine Angaben. Lediglich zu den erwähnten "Unikat"-Sorten heißt es "Die UNIKAT Kollektion steht für den puren und natürlichen Kakaogeschmack der besuchten Ursprungsländer. Dafür reisen wir in die verschiedenen Anbaugebiete, besichtigen Plantagen, testen die Qualität der Kakaobohnen und übernehmen ab hier sowohl das Rösten und Mahlen als auch das Conchieren des Rohstoffes." 

Weil ich mir nicht sicher war, ob diese Ansprüche auch für die "normalen" Schokoladen gelten, fragte ich nach und erfuhr, dass Kevin Kugel teils mit eigener Kuvertüre und teils mit der (ihrerseits sehr nachhaltigen) von Original Beans arbeitet - wobei die Kakaobohnen für die eigene Kuvertüre teils wiederum von Original Beans stammen, teils auch direkt bei den Bauern gekauft werden. 5/5





Zutatenqualität

Sehen wir uns beispielsweise die Zutaten der von mir probierten Sorte "Pekannuss Rauchsalz" an: Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Kakaomasse, Pekannüsse, Meersalz, Eichenrauch, Emulgator: Sojalecithin, natürlicher Vanilleextrakt. Da habe ich nichts zu meckern: keine Aromen, keine Fremdfette. Telefonisch wurde mir übrigens versichert, der Emulgator komme seit neuestem nicht mehr zum Einsatz. 10/10

Preis / Leistung

Eine Tafel aus der regulären Kollektion wiegt zwischen 72 und 82 Gramm und kostet 6,30 Euro - was einen 100-Gramm-Preis von etwa 7,70 Euro ergibt. Dafür erhält man immerhin ein äußerst ästhetisches Produkt. 1/5

Geschmack

Ich konnte gleich drei Sorten testen: die Vollmilchschokolade "Pekannuss Rauchsalz", die weiße Schokolade "Brombeere Walnuss" und die dunkle Schokolade "Espelette Chili". Alle Sorten haben gemeinsa, dass die Geschmackszutaten aufgestreut wurden - was bei der Chilischokolade keine Rolle spielt, denn hier bekommt jeder Schokoladenbissen dieselbe Chilimenge ab (die Schärfe ist angenehm und nicht zu extrem). Anders bei "Pekannuss Rauchsalz", wo längst nicht jedes Stückchen auch Pekannuss abbekommt - sehr wohl allerdings Salzgeschmack und auch Raucharoma. Auch bei der weißen Schokolade verteilen sich Brombeer- und Walnussgeschmack ungleichmäßig, was ich gerade hier etwas schade finde, denn weiße Schokolade allein schmeckt ja eher unspannend. Allen Sorten ist allerdings gemeinsam, dass die Basisschokolade über einen exzellenten Schmelz verfügt und schon von Haus aus sehr lecker ist. Mein Favorit ist "Pekannuss Rauchsalz" (12/15), gefolgt von "Espelette Chili" (11/15) und "Brombeere Walnuss" (10/15).



Gesamturteil

In den allgemeinen Kategorien reicht es bei Kevin Kugel bei mir zu 22 von 30 Punkten. Berücksichtigt man den Geschmack erreicht "Pekannuss Rauchsalz" 34, "Espelette Chili" 33 und "Brombeere Walnuss" 32 von je maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

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