neulich als ich dachte
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Freitagabend war ich mal eben in Luxemburg bei einem Konzert. Die Tickets hatten wir bereits seit Februar, und ehrlich gesagt konnte ich mich nicht genau erinnern, wieso ich zugestimmt hatte, Amanda Palmers Auftritt  zu besuchen - im Ausland. Zumal ich die Musikerin gar nicht sonderlich gut kannte.

Zumindest hinsichtlich der Luxemburgreise konnte mein Freund drei Erklärungen bieten: Das näher gelegene Konzert in Offenbach wäre unter der Woche gewesen, das Conservatoire in Luxemburg kannten wir noch nicht, etwas günstiger war es auch, und überhaupt, wer fährt schon freiwillig nach Offenbach (wobei das Capitol ja in Wirklichkeit durchaus schön ist)?


Also arbeitete ich an dem Tag Zuhause und machte um 17 Uhr Schluss, damit wir die Zwei-Stunden-Fahrt nach Westen rechtzeitig absolvieren konnten. Der Konzertbeginn war für 20 Uhr angesetzt, und da es keine Vorband gab, rechnete ich mit einer Konzertlänge von maximal zwei Stunden. Um Mitternacht würde ich im Bett sein.

Ja, ich war wirklich schlecht vorbereitet, denn sonst hätte ich gewusst, dass zwei Stunden in Frau Palmers Universum für vielleicht fünf Lieder reichen. Die Künstlerin hat ein neues Album namens "There Will Be No Intermission" (so heißt auch die Tour), das mit Hilfe von Patreon-Förderern finanziert wurde. Die durchschnittliche Liedlänge darauf (so erklärte sie im Laufe des Abends) beträgt acht Minuten, und sie ist froh darüber, die Songs nicht mehr, wie früher, mit einer Plattenfirma besprechen zu müssen, die möglicherweise nicht nur wegen der Songlänge, sondern auch wegen der Themen Einwände hätte. Parallel zum Album ist auch ein gleichnamiges Buch erschienen, und auch aus diesem bekamen wir im Laufe des Abends vorgelesen. 


Aber beginnen wir am Anfang: Unmittelbar vor dem Konzert wurde Tori Amos' "Cornflake Girl" gespielt, was einerseits eine nette Erinnerung an mein letztes Konzert in Luxemburg war, andererseits sicherlich ein Verweis auf die enge Freundschaft zwischen Amos und Amanda Palmers Ehemann, dem Schriftsteller Neil Gaiman.

Frau Palmer betrat die Bühne des kleinen Konzertsaals, in dem es mitten auf der Bühne einen Flügel und am Rand eine fest installierte Orgel (!) gab, mit ihrer Ukulele und sang uns unverstärkt und durchs Publikum schreitend den Song "In My Mind". Am Ende erreichte sie wieder die Bühne, begrüßte uns und erwähnte, dass dies der seltsamste Konzertsaal sei, in dem sie bei der Tournee bis jetzt gespielt habe. Zugegebenermaßen gingen die Zuschauerränge recht steil bergauf, was die Sängerin offenbar an einen Hörsaal erinnerte - sie bedauerte witzelnd, keine Tafel zu haben, um die wichtigsten Aussagen des Abends anschreiben zu können, und rechnete damit, dass wir mitschreiben würden. Außerdem erwähnte sie, dass der Saal eine Sperrstunde habe und sie das Set deshalb auf drei Stunden beschränken müsse - was wiederum kein Witz war.


Spätestens jetzt wurde auch mir klar, dass ich nicht bei einem normalen Konzert war, sondern bei einer Performance, deren Wortbeiträge mindestens genauso wichtig waren, wie die gespielten Songs. Als Inspiration für diese Art Auftritt erwähnte Palmer selbst die letzte Tournee von Nick Cave, eine ähnliche von Bruce Springsteen und die australische Comedian Hannah Gadsby. Vielfach, aber nicht immer, leiteten die detaillierten Geschichten die Lieder ein - etwa vor "Runs in the Family": Amanda erzählte von ihrer Kindheit, davon, wie sie zunächst Wham! und Duran Duran hörte, durch ihren Stiefbruder auf The Cure aufmerksam wurde, wie sie anfing, den Flügel ihrer Mutter zu malträtieren, damit ihre Familie wach hielt und regelmäßig Saiten zerstörte - die ihre Mutter klaglos bezahlte, weil sie vermutlich dachte, das sei immer noch billiger als eine Therapie.


Meist, eigentlich immer, waren die erzählten Geschichten traurig bis schrecklich: Mehrere Familienmitglieder und Freunde von Amanda starben, während sie beim Austauschstudium in Regensburg war (sie erwähnte, dass sie allein über Bayern auch ein abendfüllendes Programm zusammenstellen könnte). Sie erzählte detailliert von insgesamt drei Abtreibungen sowie einer Fehlgeburt, von ihrer Schockiertheit über die Terroranschläge von Boston und anschließend darüber, dass sie wegen eines Gedichtes, das sie darüber veröffentlicht hatte, massiv bedroht wurde. Immer wieder tauchte in den Geschichten ihr bester Freund Anthony auf, dessen Tod sie vor einigen Jahren ebenfalls begleiten musste (und nach dem ihr Sohn benannt wurde). Letzteres wurde in dem Lied "Machete" verarbeitet.


Ein vergleichsweise leichtes Thema war dann noch der Klimawandel: Frau Palmer hatte tagsüber den "Fridays for Future" Marsch von Luxemburg besucht und dort auch gesungen - und bedauerte, dass es zum einen wenige aktuelle Protestsongs gäbe- bei der Klima-Demo war unter anderem "YMCA" gespielt worden - und im Spezielleren, dass sie keinen eigenen im Repertoire hat. Dafür nutzte sie das Thema dafür, an der Orgel "Imagine" vorzutragen, wobei das Orgelspiel mehr schlecht als recht gelang - es war wohl auch eher als Experiment gedacht.


Das Lied "A Mother's Confession", das Palmer im Rahmen einer "Wir schreiben jetzt ganz viele Songs"-Nacht mit Jason Webley geschrieben hatte und das wegen der Eile beim Schreiben besonders lang geworden ist (!), handelt von diversen peinlichen Erlebnissen als frisch gebackene Mutter: Das Baby fällt herunter, die Mutter stiehlt abgelenkt versehentlich etwas im Supermarkt, das Baby wird im Auto vergessen... beim Refrain "at least the baby didn't die" diente das Publikum als Chor.

Dann kam... eine Pause. Was mich angesichts des Tourtitels sehr überraschte, aber nach Entdeckung der Tatsache, dass im Foyer überall kleine Schalen mit Chips aufgestellt worden waren, hatte ich eine neue Lieblingshalle! Im Konzertsaal wurde begleitend Musik von The Cure gespielt.

Nach der Pause erklärte uns Amanda, der nun folgende zweite Teil sei kürzer, aber auch viel trauriger. Zuerst hörten wir aber den Dresden Dolls-Songs "Coin Operated Boy". Amanda erzählte als letzte Geschichte von einer traumatischen Fehlgeburt in einem weit abgelegenen Yoga-Hotel (die anderen vielen, schrecklichen Details der langen Erzählung will ich an dieser Stelle gar nicht ausführen), an deren Ende sie erkannt hatte, dass sie die Dinge, die das Leben ihr aufbürdet, ertragen kann. Quasi als versöhnlichen Abschied hörten wir als Abschluss "Let It Go" aus dem Disney-Film Frozen.


Danach war das Konzert offiziell beendet und die Sperrstunde erreicht, dennoch bekamen wir noch, als kleine Zugabe (normalerweise wird an dieser Stelle noch das sehr lange "The Ride" gespielt") den "Ukulele Song" zu hören, der auch schön Anfang und Ende des Konzertes zusammenführte.

Ein spannender, aufrüttelnder, nachdenklich machender Abend. Ob ich mir in Zukunft Frau Palmers Musik freiwillig anhören möchte,  weiß ich ehrlich gesagt dennoch noch nicht, aber als Performance zum Thema "Schmerz und die Aufgaben einer Künstlerin" war das Konzert schon sehr gut. Im Bett lag ich dann letztlich um 2 Uhr morgens.


Setliste:

In My Mind
Runs In The Family
Bigger On The Inside
Oasis
Machete
Imagine (John Lennon Cover)
A Mother’s Confession

Coin-Operated Boy (The Dresden Dolls Song)
Drowning In The Sound
Let it go (Idina Menzel Cover)

Ukulele Song 


Heute mal ein Sendeschluss-Video im Stil von Dark City - allerdings nur mit Frauen. Von denen eine ein echtes Eifersuchtsproblem hat. Felin ist übrigens ein schwedisches Duo, dessen männliche Hälfte allerdings auf der Bühne nicht in Erscheinung tritt. Quasi wie Goldfrapp.



Schon seit in meinen frühesten Vegetariertagen (2004) kaufte ich mir gelegentlich vegetarisches Gyros (oder Döner), und ähnlich wie bei vegetarischen Burgern waren die diversen erhältlichen Produkte eigentlich immer recht wohlschmeckend. Ebenfalls ähnlich wie bei den Veggie-Burgern scheinen die Hersteller aber dennoch zu denken, dass sie gelegentlich etwas verbessern müssen, weshalb es aktuell einige neue Varianten zu kaufen gibt.


Zum einen gibt es von einer mir bis dato unbekannten österreichischen Marke namens Vegini "Pulled Chunks Kebab Art" aus Erbsenprotein. Dieses kenne ich als Grundlage einiger "Like Meat"-Produkte und außerdem der gehypten "Beyond Meat" Burger. Ein Dönerprodukt auf Erbsenbasis klang also zunächst einmal interessant.

Die Nestlé-Tochter Garden Gourmet hat ebenfalls ein neues Produkt im Angebot, das etwas sperrig betitelte "Pulled Döner Art". Pulled was denn nur? Offensichtlich hauptsächlich Sojaeiweiß, wie man der Packung entnehmen kann. Seltsamerweise ist von dem "Pulled" aber auch (noch?) nichts auf der Garden Gourmet-Homepage zu lesen.

Die knallharte Redaktion testete beide Produkte unter identischen Bedingungen: Wir folgten den Hinweisen zur Zubereitung, serviert wurde das Ergebnis im Fladenbrot mit Salat, Paprika, Tomate und - für mich - Zaziki, mein Mittester lehnt solche Zusätze ab.


Los ging es mit Vegini, das ich in meinen Notizen wegen des ähnlichen Designs lustigerweise noch für Vegafit gehalten hatte - gut, dass es Fotos gibt! Zunächst fiel auf, dass die in der Packung enthaltene Portion vergleichsweise klein war - sie wiegt 140 Gramm und ist so auch von einer hungrigen Einzelperson zu schaffen. Eine Packung kostet 2,99 Euro.


Das Anbraten war eine etwas komische Angelegeneheit: Die Bröckchen verloren in der Pfanne viel Wasser, das schäumte, gleichzeitig bildete sich schnell eine Kruste - man musste aufpassen, die Bissen rechtzeitig aus der Pfanne zu nehmen, bevor sie winzige Briketts wurden. Im Brot entpuppten sie sich dann leider als weitgehend geschmacksneutral. Mit Dönergeschmack hatte das überhaupt nichts zu tun!


Weiter ging es mit Garden Gourmet. Bei diesem Produkt wird die Würzmischung nicht - wie bei Vegini und sonst jedem mit bekannten Veggie-Döner/Gyros-Produkt - einfach fix und fertig an die Soja-oder-was-auch-immer-Stücke gegeben. Stattdessen klebte außen an der Verpackung ein kleiner Beutel mit einer Würzmischung, die man zunächst mit Öl vermischen und dann unter die "Pulled"-Stücke geben sollte. Die Packung war übrigens um einiges größer und tiefer als die von Vegini - hier waren krumme 248 Gramm enthalten, und der Preis lag bei für die Menge zivilen 3,49 Euro.


Das Anbraten verlief hier ohne Überraschungen, allerdings schmeckte uns Döner Nummer 2 des Abends leider auch nicht viel besser. Die Würzung hatte so gar nichts mit dem üblichen Gyros-Geschmack zu tun! Bei einem zukünftign Kauf könnte man versuchen, selbst mit Gyrosgewürz nachzuhelfen - oder aber einfach eine der zahlreichen Alternativen kaufen, die bereits wohlschmeckend aus ihrer Verpackung kommen (hier wären zwei).


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen. 


Ladytron ist ja eigentlich immer eine sichere Nummer, musikalisch und auch im Sendeschluss. In "Deadzone" sehen wir die (offensichtlichen) Opfer eines Autounfalls, die tot erscheinen, es aber irgendwie nicht sind. Oder was ist da los? Hören kann man in jedem Fall einen sehr gut ins Ohr gehenden Refrain.





Vom Schokoladenhersteller Coppeneur war hier schon die Rede, als ich die Werkstour in Bad Honnef besuchte. Schon einige Monate zuvor hatte ich bei einem Besuch des Geschäfts einige Testtafeln mitgenommen und bin nun endlich dazu gekommen, sie zu probieren.

Das Unternehmen wurde vor 25 Jahren von Oliver Coppeneur und Georg Bernardini (genau, dem, der  Der Schokladentester geschrieben hat) gegründet. Letzterer verließ die Firma 2010 und stellt mittlerweile eigene Schokolade her, die in meinem Haushalt auch bereits bereit liegt und sich aufs Probiertwerden freut.

Wie bereits im Beitrag zur Werksführung erwähnt, produziert Coppeneur auch für andere Marken. Die Artikel unter der eigenen Marke sind am leichtesten im eigenen Onlineshop zu bekommen - oder eben in Bad Honnef oder auch Bonn.


Zum Produkt

Coppeneur reiht sich unter die wenigen deutschen Schokoladenhersteller ein, die "Bean to Bar"-Produkte anbieten - bei diversen Schokoladen wird also von der Bohne weg produziert. Daneben gibt es aber eine Fülle anderer Produkte sowohl im Schokoladen- als auch im Pralinenbereich.

Originalität

In Deutschland Schokolade direkt aus Kakaobohnen herzustellen (statt einfach fertige Kakaomasse einzukaufen) ist an sich schon relativ ungewöhnlich. Coppeneur stellt unter der Marke "Cru de Cao" unterschiedliche Herkunftsschokoladen her, so dass man bei Interesse probieren kann, wie sich der Geschmack von Kakao aus Madagaskar beispielsweise von dem aus Venezuela unterscheidet.

Das ist aber nur ein Teil des Sortiments. Die Produktlinie "85 g Tafel" konzentriert sich weniger auf den Kakaogeschmack und mehr auf ungewöhnliche Zutaten wie etwa Quark & Erdbeere oder gar Lakritz. Zusätzlich existieren "Praliné Schokoladen" mit Geschmacksrichtungen wie Gin Tonic und auch noch "Île de Chocolat" - quadratische Tafeln mit runden, in mehreren Farben gegossenen Schokoladenscheiben, die wegen der originellen Optik wohl vor allem als Geschenk gedacht sind.

Zusätzlich existiert wie erwähnt auch noch ein beachtliches Pralinensortiment. 10/10


Nachhaltigkeit

Nur dank der besuchten Führung weiß ich, dass die Bean to Bar-Schokoladen kein Fair Trade-Siegel haben, weil diese aus Sicht des Herstellers leicht zu bekommen sind und nicht viel aussagen. Vielsagender sei dagegen das Biosiegel, das man auch auf den Tafeln finden kann.

Die für die Bean To Bar-Sorten durchaus glaubwürdig dargestellten Bemühungen um Nachhaltigkeit beziehen sich aber anscheinend bislang nur auf diese Produktsparte. 3/5

Zutatenqualität

Ich habe für meinen Test statt den üblichen zwei Tafeln dieses Mal gleich drei probiert - zwei sehr kleine aus der Produktlinie PURistique (die mittlerweile glaube ich in der "Cru de Cao"-Linie aufgegangen ist) und eine 85-Gramm-Tafel Milchschokolade mit Zitronenöl und Salz.

Die PURistique-Tafeln kommen als "Luxusprodukte" erwartbar mit sehr wenig Zutaten aus: Kakaomasse, Rohrzucker, Kakaobutter - das war's. Der Kakaogehalt liegt bei 70 beziehungsweise 72 Prozent.

Die Milchschokolade enthält ein paar Zutaten mehr - selbstverständlich Milchpulver, Zitronenöl und Meersalz, außerdem natürliches Vanillearoma und als Emulgator Sojalezitin. Auch in Ordnung. 8/10

Preis / Leistung

Der Hundert-Gramm-Preis der kleinen PURistique-Schokoladen liegt bei 8,40 Euro, die Milchschokolade mit Geschmackszutaten bekomt man schon für 4,94 Euro pro 100 Gramm. 2/5


Geschmack

Im Rahmen meiner Werksführung hatte ich ähnliche sortenreine Schokoladen des Herstellers probieren können und war insofern durchaus zuversichtlich, wieder den Unterschied zwischen der Tafel mit Kakao aus Ecuador und der mit Kakao aus der Dominikanischen Republik schmecken zu können. Leider klappte das Zuhause aber dann doch wesentlich schlechter als direkt beim Hersteller. Nichtsdestotrotz waren beide Herkunftsschokoladen kräftig im Geschmack und sehr schmackhaft - nur, dass ich in einem Blindtest vermutlich versagen würde. Das liegt aber wahrscheinlich an mir. 13/15

Geschmacksintensiv war auch die Vollmilchschokolade mit Zitronenöl und Salz - beide Zutaten waren leicht zu schmecken und in ihrer Intensität fast ein bisschen erschreckend. Letztlich war ich bei durchaus vorhandener Qualität vom Gesamteindruck nicht allzu begeistert, was aber wiederum meine eigene Schuld ist. Ich hätte mir wohl einfach eine weniger verrückte Sorte aussuchen müssen. 10/15

Gesamturteil

In den objektiv bewertbaren Kategorien erreicht Coppeneur ein Gesamturteil von 23 von 30 Punkten, inklusive Geschmackswertung schaffen die PURistique-Tafeln (Ecuador 72 % und Dominikanische Republik 70 %) 36 Punkte und "Zitronenöl & Salz" dann 33 Punkte von erreichbaren 45.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking! 

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




Endlich ist es meinem Haushalt gelungen, auch Lidls Beitrag zum neuen Burger-Sortiment zu erwerben und zu essen. Möglicherweise hätte das auch ein bisschen früher geklappt, hätte ich verstanden, dass der "Next Level Burger" selbstverständlich NICHT im Kühlregal neben den bisherigen Fleischersatzprodukten (Tofu, vegetarische Hackbällchen und andere Burger) wohnt, sondern neben dem Fleisch und Lidls anderem neuen Produkt, dem Next Level Hack. Beide Produkte kosten 2,49 Euro, die beiden Burger wiegen zusammen 227 Gramm.



Übrigens finde ich, dass Lidl auch ohne Test bereits der Sieger im Kampf um den besten Namen für die eigene Beyond Burger-Kopie gewonnen hat: "Next Level" klingt zunächst völlig anders, bedeutet aber mehr oder weniger dasselbe. Clever.


Bei den Zutaten macht Lidl etwas anderes als die Konkurrenz und auch als Beyond Meat. Die Hauptzutat ist nämlich weder Erbsenprotein noch Soja noch Weizeneiweiß sondern... Champignons! Erst weiter hinten im Zutatenregister folgen dann alle drei: Erbsenprotein, Weizeneiweiß, Soja, diverses anderes Zeug und natürlich auch die unvermeidliche Rote Beete-Farbe. Die Burger wirken deutlich hackfleisch-mäßiger als die der Konkurrenz von Aldi und auch recht weich, dennoch wurde auf Mulden in der Plastikverpackung verzichtet. Da die Burger im Supermarkt horizontal gelagert werden (worüber Lidl natürlich auch im Unterschied zu anderen Herstellern Kontrolle hat), verrutscht anders als bei Like Meat auch nichts.


Das Anbraten der Burger verlief ereignisarm, der anschließende Geschmackstest durchaus positiv: Kein starker Sojageschmack, angenehme Konsistenz. Nach Beyond Meat habe ich im Next Level Burger meinen zweiten Veggie-Burger-Favoriten gefunden.

Einziges Problem: Es gibt kaum ein Lebensmittel, das mein Freund mehr hasst als Pilze. Ob er nach Lektüre der Zutatenliste diese Burger nochmals mit isst, bleibt offen. Immerhin fand er sie ohne dieses Wissen ebenfalls lecker.

Das ebenfalls gekaufte Next Level Hack besteht übrigens aus sehr ähnlichen Zutaten und gefällt mir  hinsichtlich Zubereitung und Geschmack (ich machte Bolognese daraus) genauso gut.



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Nachdem er vom Donnerstagabend noch frisch im Ohr ist, hat Jonathan Bree auch gleich den dieswöchigen Slot im Sendeschluss ergattern können.

Ob die Tänzerinnen wohl dieselben sind die er live dabei hatte? Nach der Optik kann man hier ja kaum gehen. Eines kann ich jedoch mit Sicherheit sagen: Die Damen im Video können definitiv nicht Geige spielen, und Keyboard vermutlich auch nicht. Einzig das Tambourinschlagen wirkt einigermaßen authentisch.
 
 Und kann man eigentlich überhaupt mit Handschuhen Geige oder auch Gitarre spielen? Das war nämlich beim Livekonzert beim Gitarristen auch so...



Jonathan Bree veröffentlichte letztes Jahr die tolle Single "You're So Cool", die bei mir sogar Single des Jahres wurde. Grund genug, sich den Künstler einmal live anzusehen, als er am Freitag in Wiesbaden vorbei schaute.

Im Video zu "You're So Cool" sieht man den Sänger mit Komplettmaskierung und Perücke, was bei mir die Frage aufwarf, was uns live erwarten würde. Mein Freund meinte, genau dasselbe. Ein Musiker mit Band, und man kann kein Gesicht sehen? Wie würde das wohl werden?

Bevor wir das erfuhren, trat im zum Schlachthof-Gelände gehörenden Kesselhaus, in das 50 bis 60 Interessierte gekommen waren, als Vorband Ryder The Eagle auf. Es handelte sich um einen einzelnen Musiker aus Frankreich, und man kann sich richtig vorstellen, wie die Booker sich dachten "Der Typ ist ganz schön strange, aber die Leute, die sich Jonathan Bree ansehen, halten das sicher auch aus".


Der Sänger hatte als einzige Begleitung einen MP3-Player dabei, den er "my Band" nannte und auf dem er die einzelnen Lieder abspielte und dazu sang. Der musikalische Stil bewegte sich dabei zwischen den frühen Pulp und dem Soundtrack zu den La Boum-Filmen. Dass er nicht sonderlich gut singen konnte, kompensierte er durch einen extrem emotionalen Auftritt, bei dem er sprang, hüpfte und sich in Posen warf. Nach zwei Liedern beschloss er, dass er das Publikum besser kennen lernen wollte, weshalb er mit dem Mikrophon in den Zuschauerraum ging und einige Besucher auf Englisch nach ihren Berufen fragte. Er selbst erzählte im Gegenzug, dass er schon diverse Jobs gehabt habe, aber alle nach kurzer Zeit verloren habe - aktuell sei er arbeitssuchend und bereit, eine ihm heute Abend angebotene Stelle sofort anzutreten. Das Ganze diente als Einleitung für den nun folgenden Song "Worker Of Love".


Auch Outfit-technisch war Ryder The Eagle bemerkenswert: Er trug Lederhose und-jacke sowie Stiefel, dazu ein Faschings-artig wirkendes Cowboyhemd mit Fransen sowie eine Achziger Jahre Löckchenfrisur. Bei einem späteren Song schwitzten sicherlich nicht nur wir Blut und Wasser, als er Sänger erst eine Zeile zum Mitsingen vorsang und das Lied dann im Publikum spazierend vortrug - wir rechneten jeden Moment, dass ein unglücklicher Besucher das Mikrophon vor die Nase gehalten bekommen würde - was dann letztlich nicht passierte. Stattdessen entledigte sich der Sänger nach und nach seiner Jacke, seines Hemdes und Unterhemdes und kletterte ein bisschen singend auf der Bar am hinteren Endes des Raumes herum. Sein Oberkörper sah dabei aus, als hätte zu seinen früheren Jobs vielleicht auch einer als Tattoo-Modell für Anfänger gehört.

Am Ende des Auftritts, der zu einem wesentlichen Teil im Publikum stattfand, war ich hauptsächlich erleichtert, dass wir ihn überstanden hatten, ohne Fragen gestellt zu bekommen, angetanzt oder zum Singen aufgefordert zu werden - und auch seine Performance und der Gesang konnten diesen Stress nicht lindern.

Ohne Musiker wirkte die Bühne merkwürdig leer. Wir hatten erwartet, dass Jonathan Bree eine ganze Band dabei haben würde, aber man konnte nur ein Schlagzeug und eine Gitarre sehen.


Als die Band schließlich die kleine Bühne betrat, waren es fünf Personen: Ein Schlagzeuger und ein Bassist/Gitarrist, beide ebenso maskiert und mit Perücken ausgestattet wie Jonathan Bree und darüber hinaus mit Kopfhörern versehen. Dann war da natürlich noch Herr Bree selbst, selbstverständlich ebenfalls maskiert, und zwei Tänzerinnen. Diese waren annähernd identisch und ganz in weiß gekleidet, an Stelle der dehnbaren Stoffmasken der Männer trugen sie harte mit Löchern für die Augen. Von keiner der Personen auf der Bühne war auch nur ein Millimeter Haut oder ein echtes Haar zu sehen.


Das musikalische Programm entpuppte sich dann als komplett durchchoreographiert: Vielfach wurden im Bühnenhintergrund Videos zu den Songs gezeigt, in denen man Jonathan Bree mit Tänzerinnen sag, während vorne auf der Bühne von den Live-Tänzerinnen dasselbe stets synchron nachgetanzt wurde.Den Gegenpart zu den sich ständig bewegenden Frauen bildeten der quasi bewegungslose Schlagzeuger und Gitarrist, und auch Jonathan Bree ging bei manchen tänzerischen Darbietungen in den Hintergrund und verharrte dort regungslos wie eine Schaufensterpuppe, die gerade nicht gebraucht wurde.


Zu diversen Liedern gab es spezielle Gags, so sang am Anfang von "Say You Love Me Too" eine der Sängerinnen offensichtlich echt mit (Bree und sie hielten sich hierbei gegenseitig die Mikrophone hin), später sangen die beiden aber Playback und nutzen etwa riesige Trommelklöppel als "Mikrophone". Zu "Valentine" zupfte Bree erst an einem Blumensträußchen herum und warf es dann ins Publikum, bei "Laptop" kamen bei den Tänzerinnen Fächer zum Einsatz, und bei "You're So Cool" spielten sie auf modifizierten Federballschlägern Gitarre.


Außer Schlagzeug, Gitarre und Brees Gesang kam sämtliche Musik vom Band, was natürlich ein bisschen schade war - gerade die in vielen Liedern eingesetzten Streicher hätten wir gerne live gehört. Die einzige Ausnahme bildete "There is Sadness", das Jonathan Bree a capella begann, anschloeßend griffen die beiden Tänzerinnen zu Gitarre und Tamburin und musizierten für diesen Song mit - wie viel davon tatsächlich live war, ließ sich aber nicht sagen.

Der quasi anonyme Auftritt endete konsequent: Nach dem letzten Lied "The Primrose Path" erschienen auf der Videoleinwand die Worte "Thank You" und "Fin", die Musiker verneigten sich und gingen. Das war's, kein gesprochenes Wort, keine Zugabe, kein Winken, nichts.


Einmal kann man sich ein solches Konzert sicherlich ansehen, zumal es in seiner Außergewöhnlichkeit natürlich sehr erinnerungswürdig ist. Mit einer regulären Livemusikerfahrung hat es aber natürlich herzlich wenig zu tun, wenn jede Spontaneität oder persönliche Geste von vorneherein ausgeschlossen ist. Also war es vielleicht auch weniger ein Konzert, sondern einfach eine Performance.

Setliste:

Sleepwalking
Weird Hardcore
Say You Love Me Too
Waiting On The Moment
?
Blur
Duckie's Lament
Valentine
There Is Sadness
Laptop
?
You're So Cool
Fuck It
The Primrose Path


Kürzlich hörte ich den "Bauerfeind hat Fragen"-Podcast mit Thees Uhlmann als Gast und erfuhr jede Menge für mich Neues über den Musiker und Autoren. Beispielsweise, dass er offensichtlich recht leicht zu verärgern ist und sicherlich niemand ist, den man im Großraumwagen mit unsozialem Verhalten provozieren sollte. Außerdem hat er sich auf seine musikalische Karriere jahrelang vorbereitet und findet, dass es ihm andere gleich tun sollten - also erst im Privaten üben, dann an die Öffentlichkeit treten. Und überhaupt denkt er, dass nicht alle zu allem etwas sagen müssen oder sollten.

Nach einer längeren musikalischen Pause (er hat allerdings sicherlich nicht "Fünf Jahre nicht gesungen", so der Titel der ersten Single des neuen Album), erscheint am  20. September Uhlmanns neues Album "Junkies und Scientologen".

Was er genau mit "Avicii" sagen möchte, habe ich noch nicht verstanden, aber das Lied gefällt mir schon einmal gut.


Es erscheint mir so, als sei der August dieses Jahr unglaublich lang gewesen. War ich tatsächlich erst Anfang des Monats beim A Summer's Tale Festival? Ungefähr zur selben Zeit machte ich einige Schlussverkaufs-Bestellungen. Insbesondere wollte ich gerne einen weiteren Jumpsuit kaufen - nachdem die Kleidungsstücke nun bereits seit Jahre modern sind, bin auch ich auf den Geschmack gekommen. Bei mir dauert so etwas immer etwas länger...


Ich bestellte letztlich drei verschiedene Modelle und probierte zusätzlich einige im Geschäft an - ohne sonderlich zufrieden zu sein. Irgendetwas passte immer nicht, oder aber, die benötigte Größe war nicht mehr verfügbar. Eher aus Spaß bestellte ich auch ein sehr blumiges Teil, bei dem ich mir eigentlich nicht vorstellen konnte, mich damit in der Öffentlichkeit zu zeigen. Aber was soll ich sagen: Die Mischung aus Kleid, Kimono, Blumentapete und Anzug hat irgendetwas und versöhnte mich sogar mit der Tatsache, dass ich mir angesichts des doch sehr großzügig bemessenen Ausschnitts noch etwas "zum Drunterziehen" kaufen musste.

Mit Freude sah ich im August die dritte Staffel der Netflix-Serie GLOW. Für diejenigen, die Staffel 1 und 2 nicht kennen: GLOW steht für "Gorgeous Ladies of Wrestling", eine real existierende Fernsehshow aus den 1980ern. GLOW allerdings ist eine aktuelle Fernsehserie, die die Hintergründe selbiger Fernsehsendung fiktionalisiert, indem sowohl die Idee und Planung gezeigt werden, insbesondere aber auch die Gruppe ausgesprochen unterschiedlicher Frauen, die sich für eine Karriere als "Westling-Schauspielerinnen" entschieden haben.

Am Ende von Staffel 2 hatten die Hauptfiguren erfahren, dass der Fernsehsender die Serie nicht weiterführen würde - und die Tatsache, dass dieser die Rechte an Konzept und Figuren hatte, machte auch einen Wechsel zu einem anderen Sender unmöglich. Als letzte Rettung kam ein Angebot, GLOW als Show weiter zu führen - in einem Hotel in Las Vegas.

Hier steigt Staffel 3 ein, und dadurch, dass die Wrestlingdamen nun jeden Abend genau dasselbe machen, bekommt der Zuschauer im Vergleich zu den ersten beiden Staffeln nun relativ wenig von der Wrestling-Auftritten zu sehen. Stattdessen bleibt viel Zeit für die individuellen Geschichten der Figuren: Ruth "Zoya The Destroyer" erfährt, dass Sam in sie verliebt ist, und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Debbie "Liberty Belle" leidet unter der Trennung von ihrem Kleinkind. Cherry "Junkchain" hat Eheprobleme, Rhonda "Britannica" ist frisch mit Bash verheiratet, und so weiter...

Sonderlich lustig ist Staffel 3 deshalb nicht, da die so häufig in Slapstick ausartenden Wrestlingauftritte eben weitestgehend fehlen - einige wenige sehr komische sind allerdings dabei. Die ernsthaften Themen - diverse Perspektiven auf die Frage "Was will ich denn nun eigentlich mit meinem Leben anfangen?" sind aber ebenfalls sehr gut gelungen und ließen die zugegebenermaßen kurzen Folgen wie im Flug vergehen. Ich wäre nun bereit für Staffel 4...


Eigentlich wollte ich meinen Post damit beginnen, zu sagen, dass ich nun endlich alle Romane von Sarah Waters kenne. Stimmt aber überhaupt nicht! Aber immerhin habe ich nun fünf von sechs gelesen, im letzten Monat ihr Debüt Tipping The Velvet.

Wüsste man im Vorfeld nicht, dass Sarah Waters lesbisch ist, würde man es beim Lesen der meisten ihrer Romane erahnen (nur The Little Stranger bildet hier eine Ausnahme), denn lesbische Figuren und Homosexualität nehmen in ihren historischen Romane viel Raum ein.


Ich wusste das bereits im Vorfeld, fühlte mich beim Lesen von Tipping The Velvet aber dennoch zunächst stellenweise, als wäre ich im falschen Film gelandet. Irgendwann ging ich dann in mich und stellte fest, dass ich, wenn ich sage "Das ist ja schon alles ganz spannend, aber eben auch sehr weit weg von mir", auch nicht besser bin als Männer, die finden, dass Jane Austen komischen Weiberkram schreibt, während Hemingway selbstverständlich für alle Menschen interessant ist. Ich habe ja nicht umsonst vier Romane von Waters gelesen: Sie sind spannend, originell und gut geschrieben - das sollte es doch egal sein, wenn die Protagonistinnen nicht hargenauso sind wie ich.

Tipping The Velvet spielt im viktorianischen England. Im winzigen Whitstable scheint für die Hauptfigur Nancy ihr Leben weitesgehend verplant zu sein - ihre Familie betreibt ein Austernrestaurant, in dem alle mitarbeiten, und einen Freund hat sie auch schon. Dann sieht sie in einer Music Hall des nahe gelegenen Canterbury einen Auftritt der Sängerin Kitty Butler, die als junger Mann auftritt und singt. Nancy ist von Kitty fasziniert, freundet sich mit ihr an und zieht schließlich mit ihr nach London - zunächst als ihre Assistentin, später auch als ihre Auftrittspartnerin.

Die beiden Frauen verlieben sich (natürlich) ineinander, sind aber nicht lange zusammen glücklich, denn Kitty hat so große Angst davor, dass ihr Geheimnis entdeckt und ihre Karriere ruiniert werden könnte, dass sie schließlich ihren Manager heiratet. Nancy dagegen durchläuft nun allein in London diverse bizarre Stationen als "männliche" Prostituierte und Mätresse einer reichen Witwe, bis sie nach diversen Krisen ihre wahre Liebe findet.

Tipping The Velvet ist letztlich ein Entwicklungsroman, und Sarah Waters, die sich generell in Bezug auf historische Details durchaus Mühe gibt, alles korrekt darzustellen, gibt freimütig zu, dass sie sich hinsichtlich lesbischer Kultur im viktorianische Zeitalter alles ausdenken musste: Es gibt einfach keine Aufzeichnungen dazu. Die Darstellung von London an sich mit den längst verschwundenen Music Halls, dem noch verruchten East End, Kutschen und Straßenszenen macht aber zusätzlich Spaß, wenn man die heutige Stadt ein bisschen kennt.



Schon mal von Heidi-Schokolade gehört? Ich hatte das nicht, als sie mir als Sonderangebot bei Real unterkam. Die 100-Gramm-Tafeln, die regulär etwa 2,29 Euro kosten, stammen aber vom schweizerischen Traditionsunternehmen Läderach (das ich auch erst kenne, seit es eine sehr edel wirkende Filiale auf der Frankfurter Zeil betreibt). Heidi ist ein Subunternehmen, das ursprünglich den rumänischen Markt bedienen sollte - Heidi klingt wohl zuverlässig und auch für internationale Ohren schweizerisch. Warum es die Produkte nun auch in Deutschland gibt, weiß ich nicht. Vielleicht möchte Läderach einfach auch eine Marke haben, die im Supermarkt angeboten werden kann, ohne den eigenen Namen so möglicherweise zu verwässern?

Zum Produkt

Es handelt sich um Tafelschokoladen, die mich in Design und Sortenauswahl sehr an Lindt erinnern. Beispielsweise hat auch Heidi diverse "Untermarken", so heißen die dunklen Schokoladen, die auch in schwarzen Verpackungen angeboten werden, "Dark", und es gibt auch saisonale Sommersorten.

Originalität

Auf der Heidi-Website zähle ich 25 Sorten plus 3 saisonale, darunter "verrückte" Geschmacksrichtungen wie Grüner Tee - was eigentlich eine hohe Punktzahl rechtfertigen würde. Nur: Layout und Auswahl erscheinen wie erwähnt extrem stark von Lindt inspiriert - deshalb gibt es von mir starke Abstriche. 3/10

Nachhaltigkeit

Ich kann auf der Website keinerlei Angaben zu Nachhaltigkeit, Fair Trade und so weiter finden, was sicherlich seine Gründe hat. 0/5


Zutatenqualität

Beide von mir gewählten Sorten, die Milchschokoladen "Florentiner" und "Walnut", haben 30 % Kakaoanteil. Beide enthalten Aromen und als billige Alternative zu Kakaobutter Butterreinfett. Eine erstklassige Zutatenliste liest sich anders. 4/10

Preis / Leistung

Die Schokolade bewegt sich hier wie im Design in der Lindt-Kategorie. 100 Gramm kosten regulär 2,29 Euro, ich kaufte im Angebot für 1,99 Euro. Günstiger als viele andere von mir getesteten Schokoladen, aber dennoch ein für den Supermarkt ordentlicher Preis. 0/5


Geschmack

Hier wurde es dann sehr enttäuschend. Insgesamt las sich meine Vorstellung des "Originals" von Lindt ähnlich, auch dort bezahlt man einen höheren Preis für eine wenig überzeugende Zutatenliste und unklare Nachhaltigkeitsbemühungen (die aber immerhin vorhanden sind). Aber bei Lindt schmeckt wenigstens die Schokolade meistens gut! Bei Heidi erschien die Sorte "Florentiner" beim Auspacken als Fehlkonstruktion: Die "Florentinerschicht" reichte nicht bis an den Rand und löste sich beim Abbrechen einzelner Stücke sehr leicht ab, so dass ich letztlich Schokoladentrümmer aß. Das Geschmackserlebnis war schlicht und ergreifend süß, ein Mandelgeschmack ließ sich kaum erahnen.

Nicht besser sah es bei "Walnut" aus: Die Walnuss-Stücke waren um einiges spärlicher verteilt, als das Bild auf der Außenverpackung erhoffen ließ, und wiederum war das Geschmackserlebnis Süße, Fett und sonst nichts. Ich möchte beide Sorten nicht weiter essen und gebe je 5 Punkte.


Fazit

Die Heidi-Schokolade entpuppte sich als Fehlkauf. Ohne Geschmackswertung erreicht sie bei mir schlappe 7 von 30 Punkten, inklusive Geschmackstest ebenso enttäuschende 12 von 45 möglichen Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking! 

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.



Lana Del Rey ist wieder da und ist aktuell die 50-Foot-Woman. Ich kenne den Film leider nicht und kann nicht beurteilen, ob auch das Vorbild so extrem vorsichtig durch die Gegend wandert - zumindest, wenn sie nicht gerade absichtlich jemand auf dem Kieker hat.


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