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Auf Original Beans stieß ich, wie so oft, weil die niederländische Marke im Buch Der Schokoladentester recht gut wegkommt (5 von 6 Bohnen sind ein halber Ritterschlag). Meine Tafeln bestellte ich dann auch folgerichtig in einem Onlineshop aus Nimwegen - um viel später festzustellen, dass die Marke ganz einfach auch in deutschen Alnatura-Filialen erhältlich ist.


Zum Produkt

Die Marke Original Beans existiert seit 2008. Während Tony's Chocolonely von einem niederländischen Journalisten gegründet wurde, stammt der Original Beans-Erfinder Philipp Kauffmann aus einer Familie von Naturforschern und -schützern - beiden gemeinsam ist, dass sie einen anderen Weg finden wollten, wie Schokolade hergestellt und konsumiert wird.

Für die Marke sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz sehr wichtige Themen. Für jede verkaufte Tafel wird in der Herkunftsregion ein Baum gepflanzt.

Originalität

Wenn man die Produktpalette von Original Beans ansieht, erweist sich diese als recht schnörkellos: Erhältlich sind sieben verschiedene dunkle Schokoladen, sowie zwei Milchschokoladen, alle verwenden genau bezeichnete Kakaos aud verschiedenen Ländern. Unterschieden wird außerdem nach Seltenheit der Kakaosorten, die von "rare" bis "select tribal cacao" rangieren. 
 
Schokoladen mit unterschiedlichen Geschmackskomponenten sucht man bei Original Beans vergeblich, einer Sorte, de ich auch probiert habe, sind immerhin Kakao-Nibs hinzugefügt. Ansonsten ist hier die verwendete Kakaosorte der Star.

Verpackt sind die Tafeln recht schön, die schlichten Pappschuber sind mit verschiedenen Tiermustern verziert. 6/10

Nachhaltigkeit

Bei Original Beans spielt der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle. Neben dem "One bar plants one tree"-Gedanken trägt das Unternehmen auch aktiv zum Klimaschutz bei: Mit Hilfe der neu gepflanzten Bäume, die gegen die bei der Schokoladenherstellung entstehenden Treibhausgase gegengerechnet werden, erreicht man den Status "Klima-positiv". Mit den Kakaobauern vereinbart Original Beans einen Einkaufspreis, der deutlich über dem Fair Trade-Preis liegt und jeweils für mehrere Jahre gilt. Zusätzlich setzt sich das Unternehmen gezielt für den Schutz seltener kakaosorten ein.

Folie und Schachtel der Schokoladentafeln bestehen darüber hinaus aus FSC-zertifizierter Holzzellulose, die Tafeln an sich tragen das Biosiegel. 5/5



Zutatenqualität

Man könnte fast meinen, dass bei einem derart starken Engagement für Umwelt und Natur die Qualität des Endproduktes nur die zweitwichtigste Rolle spielt, tatsächlich haben die Produkte von Original Beans aber wegen ihrer Qualität und ihres guten Geschmacks diverse Preise gewonnen, beispielsweise bei der renommierten Academy of Chocolate.

Dementsprechend kann man bei der Zutatenliste erwarten, dass diese höheren Erwartungen entspricht, und so ist es auch: Die dunkle Schokolade enthält Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker, die Milchschokolade zusätzlich Milchpulver. Das ist alles. 10/10


Preis / Leistung

Im eigenen Onlineshop kosten die Schokoladentafeln, die jeweils 70 Gramm wiegen, je nach Exklusivität des verwendeten Kakaos zwischen 4,45 und 5,45 Euro, was einem 100-Grammpreis zwischen und 6,36 und 7,79 Euro entspricht. Billig ist diese Schokolade also nicht, aber gemessen an der gebotenen Qualität kombiniert mit den ethischen Ansprüchen auch alles andere als überteuert. 3/5

 

Geschmack

Ich habe zwei Sorten probiert: "Cru Udzungwa 70% with nibs" und "Esmeraldas 42%", die letztgenannte ist eine Milchschokolade. Cru Udzungwa schmeckt sehr herb und leicht säuerlich, die Nibs geben der Struktur eine willkommene Abwechslung. Eine sehr gute dunkle Schokolade, die (mir) aber auch nicht sonderlich aufregend schmeckt. 9/15

Der Star meines Tastings war die "Esmeraldas", eine unheimlich leckere Milchschokolade. Wer sich sonst, wenn es etwas Besonderes sein soll, Lindt gönnt, sollte diese Sorte einmal probieren. Sanfter Milchschmelz, aber ohne die penetrante Süße. Nicht ganz so toll wie omNoms "Dark Milk of Tanzania", aber dafür auch günstiger und leichter zu kaufen. 13/15



Gesamturteil

Eine qualitativ hochwertige Schokolade mit überzeugendem Nachhaltigkeitskonzept, die leicht zu bekommen und noch dazu sehr lecker ist: Ich bin Original Beans-Fan! Ohne das Geschmacksurteil erreicht die Marke bei mir 24 von 30 möglichen Punkten, inklusive Geschmack schafft "Cru Udzungwa 70% with nibs" somit 33 und "Esmeraldas 42%" stolze 37 von maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


Jetzt ist das passiert, mit dem ich seit Anfang der Pandemie gerechnet hatte: Ich habe im April nämlich rein gar nichts gekauft, über das es sich lohnen würde, zu schreiben. Ich möchte hier weder meinen letzten Rossmann-Einkauf (40 Euro!) aufdröseln noch erzählen, wie ich letzte Woche in Frankfurt gesehen habe, dass sich dort die Bäckereikette "Zeit für Brot" immer mehr ausbreitet (eigentlich eine gute Nachricht, aber eher hinderlich für meinen post-pandemisch erhofften Gewichtsverlust).

Dann erzähle ich hier eben, was ich mir in letzter Zeit am meisten gewünscht habe: Und das war, seit ich diese Video gesehen habe, ein Waschbär als Haustier!

Mir war generell schon bekannt, dass Waschbären ihre kleinen Hände als, nun, Hände einsetzen können (sonst könnten sie ja auch nichts waschen), aber wie diese Waschbärenmama mal eben mit einem Stein ans Fenster klopft, um mitzuteilen, dass das Katzenfutter draußen dringend mal aufgefüllt werden müsste... ich würde ihr sofort zehn Dosen aufmachen.

Wenn ich ein bisschen mehr über das Thema nachdenke, bin ich allerdings gleichzeitig ein bisschen froh, dass meine Katzen das mit dem "Pfoten als Hände benutzen" so gar nicht beherrschen, denn wenn sie beispielsweise mit Gegenständen gegen die für sie seit geraumer Zeit verschlossene Schlafzimmertür hämmern würden, wäre das doch einigermaßen nervig.

Nichtsdestotrotz: Rocksy ist die coolste, und ich wünsche ihr so viel Katzenfutter, wie sie und ihr Nachwuchs verputzen können.



Es hätte wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt geben können, eine neue Serie von Joss Whedon herauszubringen. Vor rund einem Jahr hätte man mit dem Namen des Schöpfers von Buffy the Vampire Slayer, Angel und der ersten beiden Avengers-Filme sicher jede Menge Werbung gemacht. Whedon galt als begabter und kreativer Autor, und ich für meinen Teil bin in die ersten Filme des Marvel Cinematic Universe überhaupt nur eingestiegen, weil schon recht früh feststand, dass Whedon den Film machen würde, der alle Handlungsstränge zusammenführen würde. Ich selbst habe auch im Nachhinein zu viele Staffeln der häufig zähen Serie Agents of S.H.I.E.L.D. durchgestanden, weil Whedon am Anfang involviert war. 

Letztes Jahr änderte sich aber die öffentliche Meinung zu Whedon, als ihn zunächst der Schauspieler Ray Fisher beschuldigte, sich gegenüber den Schauspielern und Mitarbeitern des Justice League-Films grob, beleidigend, unprofessionell und völlig inakzeptabel verhalten zu haben. Diese Anschuldigungen wurden dann von Jason Mamoa und später auch Charisma Carpenter und diversen anderen Buffy-Mitwirkenden (inklusive Sarah Michelle Gellar) bestätigt. Aktuell ist Whedon in Hollywood eine persona non grata, wobei man auch nicht vergessen sollte, dass er - vermutlich zurecht - beschuldigt wird, Untergebene und Schauspieler schlecht zu behandeln. Das ist zweifellos schlimm und sollte geahndet werden, aber dann doch eine komplett andere Liga, als wenn man wie Harvey Weinstein andere sexuell belästigt und ausnutzt.

Schon bevor die Vorwürfe ans Licht kamen, hatte Whedon die erste Staffel seiner neuesten Serie The Nevers abgedreht, und ebenfalls davor hatte er beschlossen, nach dieser Staffel auszusteigen. HBO musste sich also gar nicht erst überlegen, ob man sich von Whedon trennen sollte, hat allerdings bei der Werbung für die neue Serie darauf verzichtet, seinen Namen in den Vordergrund zu stellen.

Worum geht es bei The Nevers? Wie gefühlt jede zweite aktuelle Serie spielt auch diese im viktorianischen Zeitalter - in diesem Fall in London. Die Hauptfiguren Amala True und Penance Adair leiten ein Kinderheim für Frauen und Kinder, die aus zunächst unbekannten Gründen ungewöhnliche Eigenschaften entwickelt haben: Amala selbst kann in die Zukunft sehen, Penance erkennt Strom- und Energieflüsse intuitiv und ist deshalb eine phantastische Erfinderin. Doch nicht alle von den sogenannten "Berührten" entwickelten Eigenschaften sind erstrebenswert, so holen die beiden Leiterinnen in der ersten Folge ein Mädchen zu sich, dass plötzlich nur noch Chinesisch sprechen kann. Das Phänomen der Berührten ist der Allgemeinheit bekannt, diese hat generell Angst vor ihnen und will nichts mit ihnen zu tun haben. Amalas und Penances Heim wird von einer gesellschaftlich hochgestellten Dame finanziert, bei der sich im Laufe der Serie erst herausstellen muss, ob sie wirklich altruistische Motive hat.

Die Berührten müssen sich aber nicht nur vor einer sie ablehnenden Gesellschaft fürchten, sondern auch vor einer bislang geheimnisvollen Organisation, die einzelne von ihnen entführt und mit ihnen experimentiert, sowie einer "Verrückten" namens Maladie, die eine Art Terrororganisation aus Berührten leitet und für alle Menschen eine Gefahr darstellt.


Anders als bei Netflix, wo ja im allgemeinen ganze Serienstaffeln auf einmal veröffentlicht werden, müssen die Zuschauer von The Nevers Geduld mitbringen: Die Folgen erscheinen wöchentlich, und mittlerweile kann man fünf davon sehen. Die erste Staffel umfasst zwölf Folgen in zwei Blöcken, also rechne ich nach den ersten sechs Folgen auch noch mit einer längeren Unterbrechung.

The Nevers weist Elemente vieler bekannter Fime und Serien auf - Buffy als Vorbild einer Serie mit starken weiblichen Hauptfiguren, die ohne gesellschaftliche Anerkennung das Richtige tun, bietet sich natürlich an. Das Motiv der teils mehr, teils weniger nützlichen Superkräfte erinnert mich an die Mutanten in X-Men, die viktorianische Optik unter anderem an die Sherlock Holmes-Filme mit Robert Downey Junior, die Steampunk-Elemente lassen mich an... Steampunk denken, hier kenne ich mich nicht wirklich aus.

Aber auch als Kombination vieler bereits bekannter Versatzstücke finde ich The Nevers spannend und interessant und möchte auf jeden Fall sehen, wie diverse Geheimnisse aufgelöst werden.

 

Im April beendete ich meine Lektüre des Buchs York: The Shadow Cipher, eines Jugendromans von 2017. Es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie von Laura Ruby. Die Autorin veröffentlicht schon seit 2003 regelmäßig Romane, für The Bone Gap (das ich nicht kenne) erhielt sie einen Preis. York: The Shadow Cipher ist der erste Band einer Trilogie, deren andere Teile ebenfalls bereits erschienen sind.

Der Titel des Romans verwirrte mich zunächst: Auf dem Cover abgebildet ist die fiktionalisierte Version einer Stadt, die um einiges mehr nach New York aussieht als nach dem nordenglischen York. Und es ist auch New York, um das sich der Roman dreht, allerdings nicht das, welches wir kennen: Er spielt in einer Parallelwelt, in der gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Geschwisterpaar namens Morningstar im Alleingang die modern Technik eingeführt hat. Die Morningstars bauten mehrer Gebäude, die das Stadtbild dieses New Yorks prägen, eine andere Art der U-Bahn (die auch hoch über den Häusern fährt), diverse Roboter, die unter anderem die Straße reinigen und im Haushalt helfen, und vieles mehr. Vor 150 Jahren verschwanden die Zwillinge unter geheimnisvollen Umständen und hinterließen das Versprechen, dass die Person, die es schaffen würde, eine Reihe von vorbereiteten Rätseln zu lösen, ihr Erbe sein würde.

An dieser Stelle erinnert die Geschichte stark an Ready Player One, denn genau wie in dem anderen Roman stürzen sich die Menschen auf die Rätsel, aber niemand schafft es, der Lösung auch nur ein Stück näher zu kommen, obwohl manche Menschen ihr ganzes Leben damit verbringen, es zu versuchen.

Die eigentlichen Hauptfiguren des Romans sind wiederum Zwillinge, Theo und Tess, sowie ihr Nachbar Jaime, die in den Sommerferien mit der Neuigkeit konfrontiert werden, dass sie ihr Zuhause verlieren werden: Sie wohnen in einem von den Morningstars erbauten Mietshaus, das von einem zwielichtigrn Immobilieninvestor gekauft wurde und abgerissen werden soll. Theos und Tess' Großvater gehört zu den fanatischsten Rätsellösern der Stadt und hat es dennoch nicht geschafft, den Geheimnissen der Mornigstarts auf den Grund zu kommen. Motiviert durch einen mysteriösen, an ihn adressierten Brief sowie die kleine Hoffnung, durch ein erfolgreiches Lösen der Rätsel ihr Zuhause retten zu können, machen sich nun die Geschwister und ihr Freund selbst auf die Suche.

Zunächst fand ich den Roman allzu kindlich, um mich dafür begeistern zu können - beispielsweise gibt es in der Welt von York auch andere Haustiere als in unserer, so dass Tess stets von ihrer Gepard-artigen Katze begleitet wird und ein Nachbarskind, das stets mit seinem Dreirad durch die Hauskorridore düst, dabei von seinem zahmen Waschbär begleitet wird. Für Kinder eine spaßige Idee. Hinzu kommt, dass es mir als Deutscher schwer fiel, alle Unterschiede zwischen dem realen und dem fiktiven New York auf Anhieb zu identifizieren: Beispielsweise ist viel von einem Immigrantenviertel namens "Five Points" die Rede, von dem ich erst spät erkannte, dass es durchaus existiert hat. Das wurde dann allerdings auch zu einem Reiz des Romans, denn durch Googlen entdeckte ich echte Gegenden New Yorks - etwa die Roosevelt Island und das darauf befindliche Octagon-Gebäude - von denen ich noch nie gehört hatte.

Tess, Theo und Jaime machen im ersten Band zwar ganz gute Fortschritte dabei, die Rätsel zu lösen, allerdings sind sie am Ende noch lange nicht am Ziel - was ja auch nicht verwunderlich ist, schließlich kommen ja noch zwei Bücher. Letzten Endes war ich von der Geschichte dann doch recht gefesselt und könnte mir vorstellen, diese auch noch zu lesen.

 

Heute kommt wieder einmal eine Schokolade an die Reihe, die schon lange im Schrank wartete und auf die ich mich schon sehr gefreut hatte.


Zum Produkt

Wenn man in Großbritannien hochwertige Schokolade kaufen möchte, stößt man schnell auf den Namen "Pump Street Chocolate". Das kleine Unternehmen wurde 2010 in Suffolk gegründet, und zwar zunächst als Bäckerei - die auch noch besteht - später kam dann die selbst produzierte Schokolade dazu. Angesichts dieser Kombination liegt es nahe, dass Pump Street einige Schokoladensorten mit "Brotgeschmack" anbietet, zum Beispiel "Sourdough & Sea Salt". Diese ungewöhnliche Idee wurde bereits mit Preisen bedacht, die Sorte "Rye Crumb, Milk & Sea Salt" gewann 2015 bei den Academy of Chocolate Awards eine Goldmedaille für die beste aromatisierte Milchschokolade.

Originalität

Das Schokoladensortiment von Pump Street Chocolate würde ich als klein, aber fein bezeichnen. Neben den Brot-beeinflussten Geschmacksrichtungen werden auch diverse Bean-to-Bar-Schokoladen und auch einige Milchschokoladen angeboten, hinzu kommen limitierte Sondereditionen wie "Gingerbread". Die Verpackung der Tafeln finde ich im Vergleich zu anderen, verspielter gestalteten Schokoladen gleichzeitig schlicht und auffällig. Und allein die Idee, Schokolade mit Brot zu kreuzen, sollte schon einige Originalitätspunkte wert sein. 8/10



Nachhaltigkeit

Unter "Origins" kann man auf der Website der Pump Street Bakery genau nachlesen, welches Kakaoprodukt woher kommt. Der Kakao aus Jamaica etwa stammt vom Bachelor’s Hall Estate, Saint Thomas. Dazu erhält man eine kurze Beschreibung des Kakaos sowie eine Auflistung der angebotenen Produkte, die ihn verwenden. Transparenter kann man hinsichtlich der Kakaobeschaffung kaum vorgehen. Nach eigenen Angaben bezahlt Pump Street den Kakaobauern und Kooperativen erheblich mehr als den üblichen Fair Trade-Preis. 4/5


Zutatenqualität

Wer so viel Wert auf die Entscheidung legt, welcher Kakao am besten in welches Produkt passt, gibt sich logischerweise ebenso viel Mühe mit den restlichen Zutaten. Und tatsächlich weist die Schokolade ausschließlich natürliche Zutaten auf, es sind weder Aromen noch auch nur ein Emulgator enthalten. Einige, aber nicht alle der Zutaten stammen aus Bio-Anbau. 9/10


Preis / Leistung

In renommierten Londoner Kaufhaus Liberty bezahlte ich für eine 70-Gramm-Tafel Pump Street Chocolate stolze 7,95 Pfund, auf der eigenen Website kosten die Tafeln dagegen 6,25 Pfund - wobei sich wegen hoher Lieferkosten eine bestellung nach Deutschland eher nicht lohnt. Hier bekommt man die Schokolade in mehreren Onlineshops, wobei eine Tafel um die 8 Euro kostet. 2/5


Geschmack

Ich wollte natürlich insbesondere die Brot-Schokolade testen und erwarb eine Tafel der preisgekrönten "Rye Crumb, Milk & Sea Salt"-Schokolade. Sie schmeckt mir sehr gut. Das zugesetzte Brot hat die Form knuspriger Stückchen, ein wenig wie Knäckebrot. Das Ergebnis ist eine im Ganzen knusprige, sehr dunkle Milchschokolade mit eher wenig Süße und gut erkennbarer Salznote, sehr angenehm. 12/15

Zusätzlich entschied ich mich für die ebenfalls preisgekrönte Sorte "Jamaica", eine dunkle Schokolade mit 75 Prozent Kakaoanteil. Laut den Angaben auf der Verpackung hat die Schokolade Beerennoten sowie Noten von Honig und Rum. Ich kann all das nicht schmecken, würde aber behaupten, etwas Säure wahrzunehmen. Eine gute, dunkle Schokolade, aber für meine groben Geschmacksnerven auch nichts Berichtenswertes. 9/15



Gesamturteil

23 von 30 Punkten erreicht Pump Street Chocolate in den objektiv bewertbaren Kategorien. Inklusive Geschmack erreicht "Rye Crumb, Milk & Sea Salt" somit 35 und "Jamaica" 32 von jeweils maximal 45 Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


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Schon vielfach erwähnte ich hier meinen Schokoladeneinkauf bei Selfridges in London, der mittlerweile über ein Jahr her ist. Als ich bereits mit diversen Tafeln bepackt (und mit leichterem Portemonnaie) Richtung Ausgang ging, bot man mir am Stand von Artisan du Chocolat im Vorbeigehen eine Süßigkeit an, und zwar irgendetwas, das ich nicht mag. Als ich ablehnete, suchte der freundliche Verkäufer extra ein anderes Glas mit Süßwaren, um zu fragen, ob ich dann vielleicht diese probieren wollte. Bei so viel Freundlichkeit erschien es mir als geradezu unhöflich, hier nicht auch etwas zu kaufen, also nahm ich hier eben auch noch zwei Probiertafeln mit... hinzu kommt, dass der Londoner Hersteller in meinem Buch Der Schokoladentester immerhin vier von sechs Bohnen erreicht hat!


Zum Produkt

Artisan du Chocolat existiert seit 1999. Das Unternehhmen hat heute mehrere Filialen in London und im Mittleren Osten, gegründet wurde es von dem Iren Gerard Coleman. Dieser hat unter anderem beim Patisserie-Paps Pierre Marcolini gelernt. Artisan du Chocolat vertreibt hauptsächlich "Mass-to-Bar"-Produkte, es befinden sich aber auch einige Bean-to-Bar-Tafeln im Sortiment.

Seit diesem Jahr hat das Unternehmen mit Mohamed Elsarky, dem ehemaligen CEO von Godiva, einen neuen Chairman. Das lässt mich vermuten, dass eine größere internationale Expansion des Unternehmens geplant sein könnte.


Originalität

Im aktuellen Sortiment zähle ich stolze 27 Sorten Schokolade,  darunter mehrere ohne Zucker, einige vegane Tafeln und ein paar wirklich verrückte Geschmacksrichtungen wie Tabak, Panela (eine südamerikanische Art von Melasse) und Büffelmilch. Sieht man über das Schokoladensortiment hinaus, wird es noch deutlich abenteuerlicher: Zu Halloween bot Artisan du Chocolat unheimlich wirkende Schokoladenspinnen an, im Angebot ist außerdem ein nach Louis Vuitton aussehender "Schokoladenschrank" und - für die Weihnachtstafel - ein Weihnachtsgartenzwerg aus Schokolade. 9/10
 

Nachhaltigkeit

Laut der eigenen Website bezieht Artisan du Chocolat seine Kakaoprodukte aus Südamerika (also nicht aus dem für besonders schlimme Arbeitsbedingungen berüchtigten Westafrika). Der Hersteller versichert, mit Händlern zusammen zu arbeiten, die viel von Kakao verstehen und eine echte Partnerschaft mit den Kakaobauern pflegen. Das klingt gut, über ein Siegel verfügt Artisan du Chocolat aber nicht. 3/5

Zutatenqualität

Die von mir gekaufte Schokoladentafel der Geschmacksrichtung "Crème Brûlée" enthält neben dem, was man erwarten würde (Zucker, Kakaobutter, Milchpulver, Crème Brûlée, Kakaomasse, Glukosesirup, Butter, Sahne und Sojalezitin) auch natürliches Vanillearoma - kein Garant für absolute Top-Qualität, zumal die Zutat Crème Brûlée in ihrer Aufschlüsselung ebenfalls natürliches Aroma enthält. Meine andere Tafel der Sorte "Chili" enthält dagegen keinerlei Aromen, lediglich Vanillextrakt, was ich für höherwertig halte. 7/10



Preis / Leistung

Obwohl die Artisan du Chocolat-Tafeln optisch annähernd normales "Tafelformat" aufweisen, wiegt der Inhalt nur 45 Gramm. Bei einem Tafelpreis von gar nicht so dramatisch wirkenden 4 Pfund landet man so bei einem 100-Gramm-Preis von um die 10 Euro. Dass es sich um einen kleinen Hersteller handelt, kann ich hier immerhin als mildernden Umstand in Betracht ziehen. 1/5

Geschmack

Die Sorte "Chili" schmeckt dezent nach - nun - Chili. Enthalten sind sehr spezifische Sorten, nämlich "Scorpion Pepper" und "Ancho Chili", weshalb ich eigentlich einen feurigeren Geschmack erwartet hätte. Die Schokolade schmeckt mir durchaus gut, aber eben nicht anders als andere Chili-Schokoladen. 11/15

Bei Crème Brûlée war ich etwas enttäuscht: Die milde Vollmilchschokolade enthält kleine Karamellstückchen, die einem an den Zähnen kleben bleiben. Nachdem helle Milchschokolade aber ohnehin häufig eine Karamellnote aufweist, fehlt hier das Besondere. Nachdem Crème Brûlée ja meistens auch nicht nach Schokolade schmeckt, würde das Konzept mit einer weißen Schokolade vielleicht besser funktionieren. 9/15

Gesamturteil

In den Nicht-Geschmack-Kategorien erreicht Artisan du Chocolat bei mir 20 von 45 möglichen Punkten. Inklusive Berücksichtigung des Geschmacks erreicht die Sorte "Chili" 31, die Sorte "Crème Brûlée" 29 von jeweils 45 möglichen Punkten.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!     


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