neulich als ich dachte
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Auf Ten Percent stieß ich über den "Happier" Podcast von Gretchen Rubin, in dem Dan Harris sein Programm kurz vorstellte und bei der Gelegenheit erklärte, was Meditation überhaupt ist.

Über Ten Percent

Ten Percent steht für “Ten Percent Happier” und basiert auf den Erfahrungen des meditations-skeptischen Journalisten Dan Harris, der auch ein Buch mit diesem Titel geschrieben hat. Harris selbst hatte nach eigenen Angaben ein Drogenproblem und einen Panikanfall im Livefernsehen, der ihn dazu brachte, sein Leben zu überdenken und zur Meditation führte.

Was bietet die App?

Das Angebot ist ähnlich zu Calm und Headspace. Anders ist, dass man beim ersten Öffnen der App einige Fragen zu persönlichen Interessen gestellt bekommt und darauf basierend ein Programm zusammengestellt wird. Die ersten Sessions beginnen stets mit einem kurzen Video, in dem der Harris dem Meditationslehrer Joseph Goldstein (den man in vielen Anleitungen hören kann) einige Fragen stellt.

Extras:

Die breit gefächerten Sessions werden von vielen verschiedenen Experten gehalten. Sucht man beispielsweise eine Meditation “im Gehen”, findet man gleich mehrere von unterschiedlichen “Lehrern” – kein Wunder, Ten Percent gibt an, “the world’s top mindfulness experts” verpflichtet zu haben. Zahlende Mitglieder können auch Fragen an einen Experten stellen - dieses Angebot habe ich in keiner anderen App gefunden. Im Bereich “Talks” gibt es außerdem kurze Ratgebersessions.

Besonders geeignet, wenn…

man Abwechslung mag, eher un-esoterisch ist, zwischen seinen Meditations”lehrern” wechseln möchte und kein Problem damit hat, wenn alles auf Englisch ist. Kosten: 7 Tage kostenlos, dann € 99,99 / Jahr (oder € 14,49 / Monat). In der aktuellen Corona-Pandemie ist die App übrigens für Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer, Angestellte im Lebensmittelhandel und Lebensmittellieferanten kostenlos.

Kostprobe:

Gibt es (abgesehen vom Schnupperabo) nicht, aber der gleichnamige Podcast mit Harris ist umsonst und enthält ebenfalls ausgewählte Meditationen.

Mein Fazit:

Ich mag Ten Percents Vielfalt und Harris' sehr nüchterne Herangehensweise an das Thema. Schon der Name "Ten Percent" basiert auf der Einschätzung, dass Menschen, die mit dem Meditieren beginnen, durch diese etwa zehn Prozent glücklicher werden können - ein ungewöhnlich konkretes, aber eben auch nicht überschwengliches Versprechen. Definitiv eine App, de mich interessiert, allerdings habe ich mich angesichts des Preisunterschieds erst einmal für Calm entschieden, das ein Drittel so viel kostet.

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


Natürlich ist es gar nicht zwingend erforderlich, zum Meditieren überhaupt eine App zu benutzen - in den Tausenden von Jahren, die vor Erfindung des Smartphones vergangen sind, muss es ja auch irgendwie funktioniert haben. Allerdings ist ein bisschen Anleitung für Anfänger natürlich ganz praktisch und vielleicht auch einfacher zu handhaben als beispielsweise ein Buch. Es gibt aber auch jede Menge kostenlose Programme, beispielsweise auf Youtube. Und auch Audible hat ein kostenloses Programm - das man allerdings nur als Kunde / Kundin nutzen kann.

Über Impetus

"Impetus - einfach meditieren lernen" ist eigentlich gar keine App, sondern ein Podcast des Sprechers Oliver Wunderlich, der Hörer/innen über drei Staffeln á 30 Folgen an die Meditation heranführen möchte.

Was bietet die App?

Da es sich um einen Podcast handelt, sind die Features begrenzt… in den einzelnen Folgen – idealerweise hört man eine pro Tag – bekommen Zuhörende jeweils einen Aspekt der Meditation erklärt, hierbei geht es um Themen wie “Atmung”, “Meditation als Selbstoptimierungstool” oder “Ehrgeiz in der Meditation”. Anschließend wird meditiert – von Staffel zu Staffel etwas länger. Wie bei Audible üblich, kann man die Podcasts komplett herunterladen und dann ohne Nutzung mobiler Daten anhören.

Extras:

Ebenfalls bei Audible gibt es Wunderlichs Einschlaf-Poscast “Deep Sleep”, mit angenehmen Einschlafgeschichten und –geräuschen.

Besonders geeignet, wenn…

...man sich über einen längeren Zeitraum mit kurzen Einheiten in das Thema Meditation einarbeiten möchte und keine Extras benötigt.

Kosten:

Für Audible-Nutzer kostenlos, ansonsten könnte man theoretisch im Rahmen der 30tägigen Probemitgliedschaft alle Staffeln herunterladen und dann ebenfalls dauerhaft behalten. Sonst € 9,99 pro Staffel.

Kostprobe:

Hier gibt es eine Hörprobe.

Mein Fazit: 

Ich mag Wunderlichs Einschlafpodcast sehr gerne und war sehr erfreut, zu entdecken, dass er auch diese Meditationsreihe aufgenommen hat. Die Herangehensweise ist hier deutlich anders als die der von mir getesteten Apps, da hier das Erklären klar im Vordergrund steht. Meditiert wird in Staffel 1 (weiter bin ich noch nicht) nur sehr kurz, und meistens verknüpft mit einem speziellen Geräusch.

Ich finde das Programm bislang spannend und nutze es abwechselnd mit anderen Apps, damit ich parallel auch schon ein bisschen länger meditieren üben kann.

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.

Auf diesen Test habe ich mich besonders gefreut! Da ich beim Schokolade einkaufen manchmal etwas eskaliere, sind alle zu testenden Sorten in meinem Haushalt strikt nach Ablaufdatum angeordnet (und peinlicherweise kann ich fürs Jahr 2020 eigentlich auch keine Neuzugänge mehr aufnehmen, jedenfalls nicht, wenn ihr Verfallsdatum auch dieses Jahr ist...).

Soma liegt in den Rankings meines Schokoladen-Ratgebers Der Schokoladentester sehr weit vorne, außerdem erschien es zunächst beinahe aussichtslos, an die Produkte des winzigen kanadischen Herstellers überhaupt heranzukommen, ohne eine Reise nach Toronto zu buchen. Glücklicherweise entdeckten wir sie dann aber in einem niederländischen Onlineshop. Wegen des erwähnten Test-Rückstaus musste die Schokolade aber nach der Lieferung etwa sechs Monate in meinem Schrank warten (oder ich außerhalb), bis endlich der Test stattfinden konnte!


Zum Produkt

Soma ist ein sogenannter Micro-Batch-Hersteller, das Unternehmen wurde 2003 von David Castellan and Cynthia Leung gegründet - Castellan ist Konditor, Leung Architektin. Der Name "Soma" ist von der gleichamigen Glücksdroge in Aldous Huxleys Roman Brave New World inspiriert. Die Schokoladentafeln ziert innen der Spruch "travelling without moving" - ein Zitat aus dem Film Dune. Wer diese Schokoladen probiert, soll also zumindest mental und emotional auf Reisen gehen.

Mittlerweile betreiben die beiden in Toronto sowohl ihre kleine Schokoladenfabrik als auch zwei Ladengeschäfte, sowie einen Onlineshop. Neben Schokolade gibt es dort auch Kekse, Trinkschokolade, Aufstriche und - in den Geschäften - Eiscreme.

Originalität

Im Onlineshop habe ich 22 Sorten Schokolade gesichtet, viele davon sind "single origin"-Schokoladen oder basieren auf speziellen Mischungen aus Kakaosorten, ohne dass weitere Geschmackszutaten zugesetzt werden. Ist das doch der Fall, hält man sich mit "normalem" wie Nüssen gar nicht erst auf, sondern greift gleich zu Mandarinen oder brauner Butter mit Rum... außerdem sind im Programm noch zwei sogenannte "old school"-Schokoladen, die nicht conchiert werden und auf Fotos eher nach Brownies aussehen.

Die "regulären" Schokoladentaflen haben keine Stückchen-Einteilung und dafür ein schönes aufgeprägtes Blumenmuster, auch die künstlerische Gestaltung der Pappschuber finde ich sehr ansprechend. 8/10


Nachhaltigkeit

Eigentlich hätte ich auf der Website eines Kleinstunternehmens, das offensichtlich großen Wert darauf legt, bestimmte Kakaosorten zu verarbeiten, mit ausführlichen Angaben zum Thema Nachhaltigkeit gerechnet, tatsächlich habe ich aber keine gefunden - dafür aber eine genaue Liste der Farmen, von denen Soma Kakaobohnen bezieht. Auch zum Thema Bio-Zutaten steht auf der Website nichts, auf den Tafeln im Zutatenverzeichnis sind aber diverse Zutaten als "organic" gekennzeichnet.

Nach meinem Verständnis kann der Kakaohandel in diesem Umfang und mit bestimmten Sorten nur unter nachhaltigen Bedingungen stattfinden, weil man als anspruchsvoller Hersteller auf erstklassige Rohstoffe angewiesen ist und nicht statt einer Kakaosorte eben eine andere kaufen kann. 4/5

Zutatenqualität

Hier gibt es rein gar nichts zu meckern, meine Schokoladentafeln enthalten Kakao, Kakaobutter, Rohrzucker und die Geschmackszutaten. Nicht einmal ein Emulgator ist enthalten. 10/10

Preis / Leistung

Ich fürchte, das Rennen um die teuerste von mir probierte Schokolade hat einen neuen Mitstreiter: Die Tafeln kosten 8 bis 10 Euro und wiegen jeweils nur 65 Gramm. Das ergibt einen mittleren 100-Gramm-Preis von 13 Euro, somit spielt Soma in derselben Liga wie etwa omNom oder Solkiki. 2/5


Geschmack

Kann die Schokolade auch geschmacklich mithalten und so ihren gigantischen Preis rechtfertigen? Die kurze Antwort lautet "Ja". Zum Testen hatte ich mir die beiden Sorten "Twinkle Bar" - eine Karamell-Milchschokolade mit Meersalz, sowie "Dark Fire", eine dunkle Schokolade mit Gewürzen und Chili ausgesucht.

Beim Probieren der "Dark Fire" war der erste Kommentar meines Freundes "höllische Weihnachten". Tatsächlich hat die Schokolade durch die Zugabe von Ingwer, Zimt und Orangenschale ein etwas weihnachtliches Aroma, aber der Chili erwischt einen beim Probieren mit ungewöhnlicher Wucht - und auch erst einige Sekunden, nachdem man angefangen hat, das Schokoladenstück zu lutschen. Mehr Chili sollte definitiv nicht enthalten sein, aber so, wie sie ist, ist die Schokolade schon ziemlich klasse.

Der "Twinkle Bar" bildet hier ein schönes Gegengewicht, denn er ist sehr mild und karamellig, schmilzt wunderbar auf der Zunge - und wäre, wenn nicht auch noch gut sichtbare Meersazkristalle zugegeben wären, vielleicht ein bisschen zu Karamellbonbon-artig. Ebenfalls eine ausgesprochen leckere Schokolade mit wunderbarem Schmelz.

Ich bereue die Ausgabe also nicht und geben beiden Schokoladen 13 von 15 Punkten.


Gesamturteil

In den Kategorien, die objektiv beurteilt werden können, erreicht Soma 24 von 30 möglichen Punkten, was durchaus ordentlich ist. Inklusive Geschmackswertung erreichen "Dark Fire" und "Twinkle Bar" dann jeweils gute 37 von 45 möglichen Punkten. Und vielleicht mache ich ja einmal Urlaub in Toronto!

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.






Calm ist mittlerweile so "groß", dass mich eine Werbung für die Meditations-App bei meinem kürzlichen New York-Besuch von einem Wolkenkratzer anlachte. Nachdem ich Headspace bereits kannte, war ich bei meinen erneuten Meditationsversuchen besonders daran interessiert, dessen Hauptkonkurrenten kennen zu lernen.

Über Calm:

Calm ist der Marktführer unter den Meditations-Apps und existiert schon seit 2012. In der englischen Version der App werden die meisten Meditationen von der Mitgründerin Tamara Levitt gesprochen. Mittlerweile kann man die App aber auch komplett auf Deutsch nutzen. Dann muss man allerdings auf Specials wie von Prominenten vorgelesene Einschlafgeschichten (siehe unten) verzichten.

Was bietet die App? 

Eine tägliche Meditationseinheit namens “Daily Calm”, zusätzlich “Themenmeditationen” bspw. zu Ängsten, aufeinander aufbauende Meditationskurse, Einschlafmeditationen und –geschichten sowie Entspannungsmusik. Meditationseinheiten dauern zwischen zehn und fünfzehn Minuten. Beim Öffnen der App erklingt angenehmes Vogelgezwitscher und Geplätscher (variier- und abschaltbar). Für Puristen wird auch ein reiner Meditationswecker zum Zählen der Atemzüge ohne weiteren Schnickschnack angeboten. Sessions können heruntergeladen werden und sind dann offline zugänglich.

Extras: 

Die Musikeinlagen sind teils von bekannten Musikern (Moby, Sigur Rós), und auch Meditationstexte und –geschichten werden teils von Prominenten (Stephen Fry, Matthew McConaughey) vorgelesen. Außerdem gibt es einen Kinderbereich!

Besonders geeignet, wenn… 

...man ein bisschen von allem haben möchte und Abwechslung schätzt.

Kosten: 

7 Tage kostenlos, dann € 32,99 / Jahr (oder € 15,99 / Monat)

Kostprobe: 

Es gibt zahlreiche Kostproben auf Youtube.

Mein Fazit:

Unter den Bezahl-Apps ist Calm sicherlich der Preis-Leistungs-Sieger, ein ganzes Jahr für 33 Euro erscheint mir als wirklich günstig. Ich persönlich mag auch gerne sowohl das generelle "Plätschern" der App als auch die Möglichkeit, diverse Naturgeräusche zum Einschlafen anzuhören. Mich persönlich interessiert der Kinderbereich wenig, und auf die Prominenten kann ich ebenfalls verzichten. Aber nachdem die Auswahl auf Calm so groß ist, macht es mir auch nichts aus, dass ich Manches uninteressant finde - sehr gut gefällt mir beispielsweise der 30-tägige Meditationskurs mit Jeff Warren, in dem ich schon viel (mir) Neues gelernet habe.

Übrigens nutze ich die App auf Englisch, da ich für mich selbst festgestellt habe, dass ich diesen Anleitungen besser folgen kann (das heißt, beim Zuhören weniger abdrifte) als den deutschen. Das ist aber sicherlich, wie so vieles, Geschmackssache.

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


Vor etwa fünf Jahren sah ich einmal eine Dokumentation im Fernsehen, in der gezeigt wurde, wie ein Gehirn nach der Meditation aussieht. Dazu wurde erklärt, dass Meditation quasi einen "Neustart" des Gehirns auslöst und man im Anschluss Sinneseindrücke deutlich unvoreingenommener erleben könne. Bis dahin hatte ich mich nie sonderlich für das Meditieren interessiert, aber die Idee, dass diese zu physischen Änderungen im Gehirn führen kann, faszinierte mich - und da ich mich selbst häufig als unkonzentriert und unaufmerksam wahrnahm, wollte ich das auch können.

Gleichzeitig hörte ich von einer Smartphone-App, die den Zugang zu Achtsamkeitsmeditation erleichtern sollte: Headspace. Das Programm bestand hauptsächlich aus Audiodateien mit geführten Meditationen, die, je weiter man in dem "Kurs" voranschritt, um so länger wurden. Los ging es mit "Take 5", einem Wochenkurs aus 5-Minuten-Sequenzen, für den Zugang zu den anschließenden Kursen musste man dann bezahlen. Ich leistete mir das Jahres-Abonnement und blieb eine ganze Weile lang bei der Stange - allerdings, ohne, dass ich bei mir selbst irgendwelche Veränderungen bemerkt hätte. Letztlich gab ich dann wieder auf.


Mittlerweile ist die Erfiolgsgeschichte von Headspace weiter gegangen. Inzwischen gibt es die App auch auf Deutsch und in vielen weiteren Sprachen, und einige Unternehmen bieten sie ihren Angestellten mittlerweile als Firmenmitgliedschaft an.

Ich selbst bin in letzter Zeit auch wieder zum Thema Meditation zurück gekehrt, nicht zuletzt, weil mich alle Unsicherheiten rund um das Coronavirus sehr gestresst haben und ich nach einem Weg suchte, nicht immer wieder in Gedankenschleifen zu geraten, in denen es um potenzielle Ereignisse geht, an denen ich aktuell sowieso nichts ändern kann. Das ist nämlich ein Aspekt von Meditation, den ich bei meinen ersten Versuchen gar nicht begriffen hatte (was vielleicht auch das Scheitern erklärt): Dass es sich nicht einfach um eine "Beruhigungskur" für den Geist handelt, sondern eher um eine Trainingseinheit, in der man nach und nach lernt, die eigenen Gedanken bewusster zu lenken.

Da der Markt run um Meditations-Apps zwischenzeitlich auch ganz schön gewachsen ist, habe ich mir gleich eine Handvoll Apps angesehen, die ich hier nach und nach vorstellen möchte. Und da ich Headspace bereits kenne, fange ich hiermit an:

Über Headspace:

Headspace gibt es seit 2010. Hier spricht der Gründer - in der englischen Version - selbst: Der Brite Andy Puddicombe ist ein ehemaliger buddhistischer Mönch und leitet die Hörer bei den meisten Meditationen mit seiner freundlichen Stimme an. Headspace ist allerdings auch komplett auf Deutsch nutzbar. Die App ist neben Calm die beliebteste Meditations-App weltweit und hat über 30 Millionen Nutzer.

Was bietet die App? 

Der Leistungsumfang besteht in Meditation zu spezifischen Themen, außerdem gibt es einen speziellen "Einschlafbereich" mit Meditationen, die einen in den Schlaf gleiten lassen sollen. Headspace bietet besonders viele Kurseinheiten, die nach und nach aufeinander aufbauen, so dass die Nutzer mit der Zeit immer länger meditieren können. Die Sessions lassen sich für unterwegs herunterladen. Viele Meditationen kann man zudem zeitlich anpassen (5 bis 15 Minuten). Auch wenn es zu vielen unterschiedlichen Themen Sessions gibt, laufen diese letztlich immer sehr ähnlich ab.

Extras: 

In der Headspace-App findet man zahlreiche animierte Erklärvideos zu Meditationsthemen wie “auf Ablenkungen reagieren”.

Besonders geeignet, wenn… 

...man es gerne ruhig mag und sich hinsichtlich der Meditationszeit langsam steigern möchte.

Kosten:

7 Tage kostenlos, dann € 57,99 / Jahr (oder € 12,99 / Monat)

Kostprobe: 

Es gibt zahlreiche Kostproben auf Youtube. Außerdem ist aktuell als Reaktion auf das Coronavirus der App-Bereich "Finde Ruhe im Chaos" kostenlos nutzbar.

Mein Fazit:

Ich mag das putzige Design der App, aber die einzelnen Meditationen erscheinen mir arg ähnlich zueinander - egal, was nun das aufgestülpte Thema ist, nach wenigen Minuten soll man doch wieder auf seinen Atem achten - was als Meditationstechnik natürlich absolut legitim ist, aber ein wenig Abwechslung wäre schon schön.

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
Werbebild des neuen Bettes


Die Deutschen konsumieren aktuell zu wenig, worunter die Wirtschaft leidet. Meinem Freund und mir kann man diesen Vorwurf aber nicht machen, denn wir haben im Mai durchaus ordentlich Geld ausgegeben, und das ganz ohne Konjunkturpaket: Wir haben nun nämlich ein neues Bett.

Als wir 2013 zusammenzogen, vereinten wir zwei langjährige Singlehaushalte, und erstaunlicherweise besteht unsere Einrichtung auch sieben Jahre später in der überwiegenden Mehrheit aus Gegenständen, die wir vorher bereits besaßen. Das Bett hatte vorher in der Wohnung meines Freundes gestanden, stammte von Ikea und krachte bereits in einer der ersten Nächte im neuen Haus auf einer Seite ein, als es gegen die neue Doppelbelastung protestierte.

Das Problem wurde mit mehreren Metallwinkeln vorläufig behoben und der vage Plan gefasst, irgendwann bald ein besseres Bett zu kaufen. Vor etwa fünf Jahren gingen wir dann sogar einmal in ein Möbelhaus, ließen uns beraten, nahmen uns Prospekte mit und vergaßen das ganze Projekt dann prompt wieder.

Das Kopfteil

Dieses bekam im April neue Dringlichkeit, als die nicht metallverstärkte Seite des alten Betts ebenfalls nach und nach brach. Relativ flott verschafften wir uns einen neuen Überblick - von der Möbelhausberatung fünf Jahre zuvor erinnerte ich mich an den Schweizerischen Hersteller Hasena. Mein Freund übernahm die Recherchearbeit und stellte dank eines Baukastenprinzips, mit dem man individuell Rahmen, Beine und Kopfteil auswählt, innerhalb weniger Tage unser Wunschbett zusammen. Dieses bestellten wir schließlich online bei einem Möbelhaus in Köln  - das allerdings sechs Wochen Lieferfrist angab. So lange hätte das alte Bettgestell nicht mehr überlebt, also bauten wir es schon einmal ab und schliefen fortan mit Matratze und Lattenrost auf dem Boden.

Ach ja, die Matratze: Wir gönnten uns eine neue und griffen auf eines der allgegenwärtigen "Eine Matratze für alle"-Angebote aus dem Internet zurück. (Spoiler: Die "ab 199-Euro"-Sprüche beziehen sich nicht auf eine Bettgröße, die für die meisten Käufer relevant ist.) Die gewählte Matratze wurde viel schneller geliefert als das Bett und erwies sich als... unglaublich hart. In den ersten Nächten konnte ich mir kaum vorstellen, dauerhaft auf etwas zu schlafen, dass sich - diese Formulierung fand ich im Kommentar eines ebenfalls unzufriedenen Käufers im Netz - anfühlte, als läge man auf einem riesigen Radiergummi. Nach einigen Nächten und einer Neujustierung des Lattenrosts hatte ich mich allerdings umgewöhnt.

Schneller als erwartet, nach etwa vier Wochen Wartezeit, kam dann auch der Anruf der Spedition, die das Bett liefern sollte, und wir bekamen es in satten sieben verschiedenen Paketen überreicht. Das gute Stück ließ sich auch ohne größere Probleme aufbauen, macht einen sehr stablinen Eindruck, und nun kann ich endlich wieder in einem Bett schlafen und habe noch dazu einen Nachttisch (und mein Freund hat jetzt, nachdem sein alter in den letzten sieben Jahren auf meiner Bettseite angebracht war, auch seinen eigenen).

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.


Nachdem ich letzten Monat an dieser Stelle über Parasite berichtete, geht es diesen Monat zu meiner eigenen Überraschung gleich weiter mit einem anderen Film von Bong Joon-ho: Bei Netflix kann man sich nämlich dessen Frühwerk Snowpiercer von 2013 ansehen. Selbiger Film ist englischsprachig und hat eine hauptsächlich westliche Besetzung - die Haptrolle spielt Chris Evans - insofern ist die Frage einer Journalistin an den Oscar-Gewinner Bong Joon-ho, warum er Parasite denn auf Koreanisch gedreht habe (die damals viel Spott erntete) gar nicht so dumm.

Snowpiercer spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschheit das Klima durch einen fehlgeschlagenen Versuch, die globale Erwärmung zu stoppenm so ruiniert hat, dass der Planet im ewigen Eis liegt und ein Überleben im Freien nicht mehr möglich ist. Die einzigen Überlebenden haben sich in einen Zug gerettet, der nun schon seit 17 Jahren immer wieder die komplette Welt umfährt und niemals anhält. In den zahlreichen Waggons befinden sich neben Quartieren so auch Pflanzen, Tiere, Wasseraufbereitung und so weiter. Ganz vorne sitzt der mysteriöse Erfinder und Lokführer des Zugs, Mr. Wilford, weiter hinten kommen nach und nach immer weniger wohlhabende Fahrgäste, während am Ende schließlich blinde Passagiere wohnen, die von den zahlenden Fahrgästen anfangs bekämpft wurden und mittlerweile widerwillig mit dem Allernötigsten versorgt werden. Chris Evans' Charakter Curtis führt einen Aufstand der Ärmsten an, nachdem zum wiederholten Mal zwei ihrer Kinder für einen unbekannten Zweck nach vorne entführt wurden. Die Rebellion führt ihn nach und nach durch den ganzen Zug, bis er für die letzte Konfrontation an der Spitze landet.

So weit zum Film, der genau wie Parasite eine Gesellschaftsparabel darstellt - beim Zuschauen beklagt man innerlich die himmelschreiende Ungerechtigkeit der Zug-Gesellschaft, um mit ein bisschen Reflektion zu erkennen, dass sie so durchaus die Macht- und Eigentumsverhältnisse der "echten Erde" wiederspiegelt.

Unser Anlass, den Film anzusehen, war aber auch, dass er (der seinerseits auf einem französischen Comic basiert) mittlerweile auch in eine Fernsehserie umgewandelt wurde, die seit Kurzem ebenfalls auf Netflix läuft. 


Die Serie beginnt quasi identisch, nutzt den Zug und seine ungerechte Gesellschaftsstruktur aber lediglich als Hintergrund für eine Kriminalgeschichte: Im "reichen" Teil des Zugs geschieht ein Mord, und der einzige ehemalige Polizist mit Morderfahrung wohnt ganz hinten und wird nun teils bestochen und teils erpresst, das Verbrechen aufzuklären.

Von der Serie habe ich bislang erst zwei Folgen gesehen, würde mich nach bisherigem Kenntnisstand aber den Kritikern anschließen: Hier wurde viel Wert auf eine beeindruckende Ausstattung gelegt, aber bezüglich der Handlung ist den Machern eben nur eine klassische Detektivgeschichte eingefallen - was eigentlich eine Verschwendung des irren Ambientes ist.


Im Mai las ich endlich Jeffrey Eugenides' The Marriage Plot. "Endlich", da ich mir das Buch, nachdem ich dir Vorgängerromane The Virgin Suicides und Middlesex beide sehr genossen hatte, direkt nach seinem Erscheinen 2011 als E-Book gekauft hatte. Nur fehlte irgendwie stets die Lust, mit dem Lesen zu beginnen, und bei mir türmt sich jederzeit ein riesiger Stapel gekaufter, geschenkter und sonstiger Bücher mit demselben Schicksal. Dieses Jahr beschloss ich dann, mir zur Motivationssteigerung zusätzlich das Hörbuch zu kaufen - hören geht manchmal leichter als lesen.

Als ich dann also mit dem Anhören begann, wusste ich genau gar nichts über den Inhalt des Romans. Er beginnt mit dem Morgen der College-Abschlussfeier der Protagonistin Madeleine, die verkatert und frisch von ihrem Freund getrennt ist. Es fiel mir zunächst schwer, in die Geschichte hinein zu finden - das wurde ironischerweise viel besser, als ich mich des bereits vorhandenen E-Books besann, denn die Vorlesestimme von David Pittu erschien mir recht monoton und einschläfernd. Beim Selbstlesen bekam ich schnell Spaß an der Geschichte.

Grob erzählt geht es oberflächlich um eine klassische Dreiecks-Liebesgeschichte: Madeleine, ihren Bald-wieder-Freund Leonard und ihren Nur-Freund Mitchell. Aus allen drei Perspektiven wird mit vielen Rückblenden erzählt, wie alle drei ihr bisheriges Leben und ihr Studium verbracht haben und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Gleichzeitig ist die Handlung aber auch die erzählerische Antwort auf die Frage in Madeleines College-Abschlussarbeit über Romane des 18. und 19. Jahrhunderts. Dessen häufig vorkommendes Motiv des "Marriage Plots" funktioniert nämlich nur in einer Gesellschaft, in der die Heirat für die Frau gesellschaftlich absolut entscheidend und zudem quasi nicht revidierbar ist - was die Frage aufwirft, ob eine solche Geschichte unter den Bedingungen der Jetztzeit (die Geschichte spielt in den 1980ern) überhaupt stattfinden könnte.

Besonders gut gefällt mir aber die tatsächliche Handlung. Leonard leidet unter einer bipolaren Störung, deren Auswirkungen auf ihn selbst und Madeleine sehr eindringlich und geradezu schmerzhaft geschildert werden. Ebenso spannend ist Mitchells Selbstfindungsreise nach Indien. Ein häufig kritisiertes Manko des Romans besteht darin, dass Madeleine praktisch keine weiblichen Refernzpunkte (wie enge Freundinnen) hat, was zugegebenermaßen auch nicht realistisch ist.

Dennoch haben mit die drei Hauptfiguren in ihren Bann gezogen, ich habe nebenbei ein bisschen über Strukturalismus und Roland Barthes verstanden und das Ende präsentiert sich angenehm postmodern.


Im leider bereits letzten Teil meiner Serie um "liquid cats" geht es um Katzen, die in Körben, Kartons oder anderen Behältnissen posieren.

5.



4.



 
3.



2.



1.




Natürlich über den Twitter-Feed von Frau Rützel hatte ich letzte Woche erfahren, dass Take That, wie so viele andere Musiker in der aktuellen Corona-Zeit, ein Streaming-Konzert geben würden - gesponsort von einer Versicherungs-Vergleichsplattform und für einen guten Zweck. So sehr mich diese Information zunächst begeisterte, so schnell vergaß ich sie im Anschluss gleich wieder - um mich erst daran zu erinnern, als ich am Pfingstsonntag mein Take That-Buch zur Hand nahm.

Das Konzert hatte bereits am Freitag stattgefunden und war bei Youtube live übertragen worden - glücklicherweise kann man es aber nach wie vor komplett auf der Plattform ansehen, und so versüßte ich meinem Freund und mir (na gut, hauptsächlich mir) den Nachmittagskaffee, indem wir uns das 40 Minuten lange Konzert ansahen.



Ehrlich gesagt habe ich Take That in den letzten Jahren gar nicht verfolgt und weiß erst seit dem Konzert, dass die Band aktuell existiert, Alben veröffentlicht und auf Tour geht - allerdings nur zu dritt. Robbie Williams ist zwar nach seinem spektakulären Bandausstieg 1995 im Jahr 2010 zurückgekehrt, aber nur bis 2012, und Jason Orange ist seit 2014 ebenfalls nicht mehr dabei. Für das Freitagskonzert war aber zumindest Robbie Williams als Gast angekündigt worden.


Was nun die Bezeichnung "live" angeht, konnte man beim Ansehen durchaus seine Zweifel bekommen. Während zu Beginn die zunächst drei Musiker (Gary Barlow, Mark Owen und Howard Donald) durchaus so wirkten, als seien sie eben alle bei sich zu Hause, und zwar dort, wo es ihnen individuell als passend erschien (Gary an diversen Keyboards, Mark in einer Garage und Howard auf einem Sitzsack im Wohnzimmer), zeigte sich schnell, dass hier alles gezielt durchgeplant war: Schon am Ende des ersten Songs "Greatest Day" (von 2008 und mir vorab unbekannt, klang aber sehr nach Take That) wurden an allen verschiedenen Orten gleichzeitig Luftschlangen geworden, und Luftballons schwebten durchs Bild.

Für mich, die die Band schon lange nicht mehr bewusst betrachtet hatte, war es natürlich auch interessant, zu sehen, wie diese aktuell aussieht. Wohl aus ausgleichender Gerechtigkeit sieht das ursprünglich unattraktivste Bandmitglied Gary Barlow heutzutage am besten und gesündesten aus, während der einst sehr umschwärmte Mark Owen nun zehn Jahre älter wirkt als seine Kollegen und einen Schnurrbart hat. Howard Donald liegt irgendwo in der Mitte, wobei seine etwas ausladende Frisur vielleicht Corona-Gründe hat.

Für das zweite Lied "Shine", bei dem Mark Owen die Lead Vocals singt, stellte dieser (zur sichtlich gespielten Verwunderung seiner Kollegen) als erstes eine Trittleiter in seiner Garage auf, um diese dann Showtreppen-artig herabschreiten zu können - was zu lustigen Corona-Metaphern in sozialen Netzwerken führte:

my plans vs 2020#TakeThat pic.twitter.com/24xR9fhGkC

— lea. 🦆 (@blackbirdflyjk) May 29, 2020


Auch Robbie Williams Auftritt wurde mit Witzen eingeleitet - zunächst sah man ihn in "versehentlichen" Zwischenschnitten Tee kochen, dann hatte er Einwahlprobleme, schließlich reichte er seinen Kollegen "von Bild zu Bild" die Teetassen weiter, wobei Gary seinen sofort von der ursprünglichen Robbie Williams-Tasse in ein bereit stehendes Gary Barlow-Gefäß umfüllte.

Es folgte der alte Hit "Back for Good", anschließend sangen Gary und Robbie gemeinsam "The Flood", das ich ebenfalls vorher nicht kannte, von dem ich aber dank meiner Lektüre des Anja Rützel-Buchs nun weiß, dass es quasi das Versöhnungslied der beiden zwischenzeitlich zutiefst zerstrittenen Musiker darstellt, also einen großen symbolischen Wert hat.


Weiter ging es mit "Pray" von 1993, und wieder dank Frau Rützel weiß ich nun zu schätzen, dass dieser Song die bekannteste Choreographie im Gesamtwerk der Band aufweist, die nun prompt auch aufgeführt wurde - clever wurden die vier Musiker, die alle vor Green Screens standen, nebeneinander geschnitten, um kurz die Illusion eines gemeinsamen Tanzes zu schaffen.

Nach einem etwas verstörenden Interview mit Robbie, in dem dieser erzählte, er sei im Traum Paul McCartney begegnet, der in der Tate Modern ein riesiges Ohr aus Mahagoni ausgestellt habe und ihm erzählt habe, dieses sei unglaublich profitabel für ihn, kam auch schon das Finale in Form von "Never Forget", für das Howard, der hier die Hauptstimme singt, sich extra als König verkleidete. In den letzten Takten wurden zusätzlich diverse "Zuschauer" gezeigt, die ebenfalls mitsangen und -tanzten.


So richtig live und spontan war hier sicherlich nichts, so viel ist klar, aber zumindest ich fühlte mich durch diese humorvollen und irgendwie liebenswerten 40 Minuten Take That durchaus hervorragend unterhalten.

Wer sich das Video nun auch ansehen möchte sei vorausgewarnt, dass es vom Maskottchen des Sponsors, einem animierten Erdmännchen mit russischem Akzent, moderiert wird - das lässt sich aber leicht ignorieren.

Setliste:

Greatest Day
Shine
Back for Good
The Flood
Pray
Never Forget




Dieses Jahr entwickelte sich der Pfingssonntag bei mir überraschend zum Take That-Sonntag - das lag zum einen daran, dass ich das Buch Take That von Anja Rützel in etwa zwei Stunden komplett durchlas. Das Bändchen ist im Rahmen einer Reihe des Kiepenheuer & Witsch-Verlags erschienen, in der mehr oder weniger prominente Autoren über Musiker schreiben, die sie beeinflusst haben. Ich kannte bereits Nick Cave von Tino Hanekamp aus derselben Reihe, das mir allerdings nicht sonderlich gut gefallen hatte: Hanekamp ist selbst Romanautor und möchte, so empfand ich es zumindest, in seiner eigenen Geschichte vor allem selbst als cool und unkonventionell dastehen.

Dass die Autoren sich in diese Musikerbücher selbst einbringen ist dabei natürlich durchaus erwünscht, sonst könnten ja gleich routinierte Biographen die Arbeit übernehmen, und wenn in einem anderen Band etwa Thees Uhlmann über die Toten Hosen schreibt, erwartet man selbstverständlich, dass er auch aus seiner Perspektive als erfolgreicher Musiker schreibt. Nichtsdestotrotz, ich fand, dass diese Herangehensweise bei Nick Cave nur halb funktioniert hatte und war nun um so gespannter auf Take That.

Ich selbst bin (wie Anja Rützel selbst) eigentlich zu alt, um Take That unironisch gut zu finden - als deren großer Erfolg begann, war ich schon 20. Bei mir war es das Auslandsstudium in Großbritannien, das mir die Band näher brachte. Meine englischen Mitbewohnerinnen waren allesamt drei bis vier Jahre jünger als ich, und bei den Stundentenparties lief immer mal wieder als "Hit aus der Jugend" "Relight My Fire" von 1993 (das war 1996). Und irgendwann stellte ich fest, dass ich die Coverversion als Tanzflächenfüller durchaus akzeptabel fand, warum auch nicht. Ich mag bis heute den einen oder anderen Take That-Song, und es ist und bleibt die einzige "Boyband", bei der ich sämtliche Mitglieder erkennen würde und darüber hinaus beim Namen nennen kann.

Bei Frau Rützel war es die kleine Schwester, die sie mit in den Boyband-Strudel zog, und sie blieb in diesem auch um einiges ernsthafter verhaftet als ich, hat diverse Konzerte besucht und kann auf Anhieb, so erscheint es zumindest, Texte rezitieren und viel mehr. Wenn sie etwa zum Kinderchor am Anfang der Single "Never Forget" schreibt, dass es sich um den Henllan Boys Choir unter der Leitung von Alistair Stubbs handele - "ich verstehe das als Allgemeinwissen, erwähne es aber vorsichtshalber noch mal", bin ich geneigt, schüchtern zu nicken und zu tun, als hätte ich das selbstverständlich auch gewusst.

Rützel widmet jedem Bandmitglied ein Kapitel, wobei das angesichts des in der Öffentlichkeit vorhandenen Materials bei Gary ziemlich ausufert, zuletzt bei Jason Orange, der Take That 2014 verließ und dessen Wikipedia-Eintrag nur einige Sätze umfasst, muss die Autorin auf (durchaus unterhaltsame) Fiktion zurückgreifen, damit sie es schafft, zumindest fünf kleine Seiten zu füllen.

Für mich als Fast-Fan ein überaus unterhaltsames Buch, das auch viel zu meinem tieferen Verständnis des Ereignisses beigetragen hat, das in Teil 2 folgt.

Man kann wohl kaum in Deutschland aufgewachsen sein, ohne eine Meinung zu Milka zu haben. In meiner Kindheit empfand ich die Marke als eine der "besseren", zumindest im Vergleich zu den Discountermarken. Einige der Geschmacksrichtungen meiner Kindheit - natürlich die klassische Milka Alpenmilch, aber auch beispielsweise Noisette und Haselnuss - gibt es nach wie vor zu kaufen, hinzu kommen viele neuere Sorten wie Peanut Crisp, Kuhflecken oder Erdbeere, die ich mangels Interesse noch nie probiert habe.

Übrigens wiegen die altbekannten Tafeln längst nicht mehr 100 Gramm - seit vor über zehn Jahren eine EU-Richtlinie kippte, laut der bestimmte Gebinde von Nahrungsmitteln vorgeschrieben waren, bewegen sich die Tafelgrößen je nach Sorte zwischen 81 und 100 Gramm, wodurch so manche versteckte Preiserhöhung realisiert werden konnte. Dennoch sind die Tafeln natürlich verglichen mit den Marken, die ich hier sonst so vorstelle, ausgesprochen günstig.

Zum Produkt

Hier die "klassische" Milka vorzustellen, wäre wohl wenig sinnvoll - zum einen kennen diese Schokolade ohnehin bereits alle, zum anderen ist es schwierig, einen Kindheitsgeschmack neutral zu beurteilen. Heute geht es hier stattdessen um ein vergleichsweise neues Produkt, Milka dark milk.

Ähnlich wie Ritter Sport mit seiner "Kakaoklasse" versucht Milka hier, eine Schokolade für Menschen anzubieten, die auch in einer Milchschokolade gerne mehr als 30 % Kakao schmecken möchten (so viel enthält die normale Milka Alpenmilch) - bei der Dark Milk sind es 40 %. Eine weitere Parallele ist die Herkunft aus einer "guten", das heißt menschenrechtskompatiblen Kakaoquelle, in diesem Fall Mondelez' eigenes Projekt "Cocoa Life".


Originalität

Bislang gibt es vier Sorten Milka Dark Milk: Dunkle Alpenmilch, Mandel, Himbeere und Gesalzenes Karamell. Die Tafeln sind ähnlich zu den regukären Milka-Tafeln gestaltet, werden allerdings von einem dunklen Alpenpanorama geziert.

Vier Sorten sind nicht gerade viel, die Geschmacksrichtungen, vielleicht abgesehen von Himbeere, ebenfalls eher konservativ, und auch das Design bietet keinen Anlass für Jubelstürme - soll es sicher auch nicht, Milka will ja seiner bekannten und beliebten lila Markenidentität treu bleiben. 4/10

Nachhaltigkeit

Wie bereits erwähnt, ziert die Tafeln das Logo "Cocoa Life". Es handelt sich um das firmeneigene Sustainability-Programm von Milkas Eigentümer, dem Weltkonzern Mondelez. Ebenfalls dabei sind beispielsweise die Schwesterfirmen Cadbury und Côte d'Or.

Ein solches Programm ist auch dringend notwendig, denn Mondelez steht grundsätzlich nicht gerade in dem Ruf, die ihm zuliefernden Kakaobauern fair zu behandeln oder die dem eigenen Kakaoanbau im Weg lebenden Tiere zu schützen. Auch beim Thema Palmöl (und der Zerstörung der Umwelt zugunsten des Anbaus von Ölpalmen) hat sich der Konzern in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert.

Etwas suspekt ist mir das Siegel, das übrigens seit Ende 2019 auch alle "normalen" Milka-Produkte ziert, schon - schließlich ist es einfacher, beim Thema fairer Handel und Umweltschutz sein eigenes Süppchen zu kochen, als sich vorhandenen Initiativen anzuschließen. Dennoch muss man anerkennen, dass Mondelez überhaupt etwas tut. 3/5

Zutatenqualität

Beim Lesen der Zutatenliste war ich erstaunt, was aber eigentlich nur zeigt, dass ich mittlerweile eben kaum noch reguläre Supermarktschokolade kaufe und esse: Die Liste liest sich nämlich alles andere als lecker. Neben den erwartbaren Zutaten Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und Milchpulver enthalten beide Sorten Fremdfett in Form von Butterreinfett - was für Supermarktschokolade völlig normal ist, aber eben auch eine Spaßmaßnahme und kein Merkmal für hohen Anspruch an die verwendeten Zutaten.

Hier leigt übrigens auch der Unterschied zu den Kakaoklasse-Sorten von Ritter Sport, denen außer den oben genannten Zutaten nichts zugesetzt wird.

Bei Milka Dark Milk außerdem dabei: Invertzuckersirup und Glukosesirup (beides nicht schlimm, aber in Qualitätsschokoladen ebenfalls nicht üblich), Sonnenblumenöl und Aroma. 4/10


Preis / Leistung

Die Dark Milk-Tafeln liegen preislich etwas höher als die reguläre Milka, der 100-Gramm-Preis bewegt sich dennoch mit etwa 1,11 Euro im absolut bezahlbaren Rahmen. 3/5

Geschmack

Zum Testen hatte ich mir die beiden Sorten "Himbeere" und "Gesalzenes Karamell" mitgenommen. Beide schmecken mir - leider - gut, was vermutlich bedeutet, dass all die teuren Edelschokoladen meinen Geschmackssinn noch nicht wirklich schärfen konnten... natürlich, es handelt sich um eine "Durchschnittsschokolade", aber der erhöhte Kakaoanteil tut ihr geschmacklich gut, die Süße ist für mich nicht zu krass, die Himbeere und das Salzkaramell (oder das zugesetzte Aroma...) sind gut wahrnehmbar, aber auch nicht zu aufdringlich. Vielleicht beeinflusst mich ja auch bei diesen neuen Sorten die Milkazuneigung meiner Kindheit? Ich gebe beiden Geschmacksrichtungen beinahe unwillige 9 von 15 Punkten.

Gesamturteil

Ohne das Geschmacksurteil schafft Milka Dark Milk in meinem Test magere 14 von 30 Punkten, inklusive Geschmacksurteil werden es dann bei beiden getesteten Sorten 23 von maximal 45 erreichbaren Punkten. Na ja.

Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!  

Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.




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