Pst, eigentlich bin ich ja kein Muse-Fan. Meine Musikredaktion aber schon, und so landet die Band immer wieder in meiner Vorschlagsliste. In diesem Fall ließ ich mich dann auch überzeugen, denn der Regisseur ließ sich offensichtlich sowohl von der Party in Zurück in die Zukunft als auch von Gremlins inspirieren. Und von irgendeinem trashigen Vampirfilm.
Lange habe ich hier nicht mehr über Elmo und Kami geschrieben, dabei gibt es durchaus Neuigkeiten - gute wie weniger gute.
The Good
Anfang des Jahres 2016 behandelte ich beide Katzen gegen Giardien (hier schrieb ich ein bisschen dazu). Giardien sind Darmparasiten, die, auch bei Menschen, Durchfall auslösen. Anstecken kann man sich damit so ziemlich überall, ein normales Immunsystem wehrt sie jedoch ab. Elmo machte plötzlich unglaublich stinkende Häufchen, wurde getestet, behandelt, wieder getestet, wieder behandelt... und nach etlichen Wochen des ständigen Waschens und Putzens (wie gesagt, Giardien sind tendenziell überall, aber während der Behandlung sollte eine Neuinfektion natürlich vermieden werden) gab es endlich ein negatives Testergebnis.Dennoch: So richtig schien sich die Sache mit dem gestörten Verdauungstrakt nicht zu bessern. Das Medikament, mit dem die Giardien bekämpft worden waren, steht in dem Ruf, die Darmflora grundsätzlich zu zerstören, weshalb Tiere sich gerne im Anschluss gleich etwas anderes einfangen. Weitere Labortests zeigten zunächst, dass Elmo unter hämolysierenden E.Coli litt, dann war ihre Darmflora angeblich recht normal - nur vertrug sie immer noch nichts und bekam letztlich dauerhaft Diätfutter für ernährungssensible Katzen, ohne, dass das zu einer nachhaltigen Besserung geführt hätte.
Kamis Verdauungsapparat schien grundsätzlich stabiler zu sein, dass sie jemals tatsächlich Giardien hatte, bezweifele ich - mit behandeln musste ich sie trotzdem, ohne dass das für ihr Verdauungssystem sichtbare Folgen gehabt hätte. Allerdings ertastete die Tierärztin bei einer Kontrolluntersuchung in diesem Frühjahr eine Verdickung im Darm, die auf Krebs hätte hindeuten können.
Die arme Kami bekam den Bauch rasiert und einen für sie sicherlich traumatisierenden Ultraschalltest, dasselbe hatte ihre Schwester wegen der anhaltenden Verdaungsprobleme ebenfalls schon hinter sich gebracht. Auch für Kami führte die Ultraschalluntersuchung, wie vorher bei Elmo, nicht zu neuen Erkenntnissen. Die Diagnose lautet in solchen Fällen "IBD", eine chronische Darmentzündug, die ähnlich wie beim Menschen Morbus Crohn, in Schüben verläuft. Der Tierarzt meinte, ich solle Diätfutter geben, und als ich sagte, dass ich das doch wegen Elmo längst täte, empfahl er, probehalber die Marke zu wechseln, und gab mir ein Beutelchen eines Konkurrenzproduktes mit.
Und jetzt kommt endlich der Teil des Beitrags, wegen dem all das unter "The Good" steht: Ich probierte das neue Futter ohne große Hoffnung aus. Unter Tierhaltern sind die zwei bis drei Futtermarken, die es direkt beim Tierarzt gibt, eher unbeliebt, da für den Tierarzt natürlich ein gewisser Interessenkonflikt besteht: Er dürfte wohl lieber ein Futter empfehlen, das man auch bei ihm kaufen muss und das somit Zusatzeinnahmen beschert. Mittlerweile gibt es aber auch diese "Tierarztfutter" in manchen Onlineshops, ich bestellte, fütterte... und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: Elmos Verdauung normalisierte sich sehr schnell quasi komplett, auch das Fell beider Katzen schien (noch) weicher zu werden.
Vor der Futterumstellung war mir auch aufgefallen, dass Elmo mit ihren 14 Jahren offensichtlich das Springen weitestgehend eingestellt hatte: Mit Leckerlies konnte man sie noch auf den Deckenkratzbaum locken, aber freiwillig hielt sie, die als junge Katze gerne die unmöglichsten Orte der Wohnung ersprang, sich bevorzugt ebenerdig auf. Seit der Futterumstellung springt Elmo auch wieder weitgehend wie früher und schläft wieder in der obersten Kratzbaumhängematte... als wäre es nie anders gewesen.
Bleibt die Frage, ob Kami, wegen der ich das Futter ja eigentlich umgestellt habe, davon ebenfalls profitiert hat. Ob sich ihr Darm nun beim Abtasten anders anfühlt, werde ich aber erst beim nächsten Tierarztbesuch erfahren.
The Bad
In ihrem ersten Lebensjahr hatte Elmo immer wieder Probleme mit der Stubenreinheit. Dazu sei kurz erklärt, dass Katzen ihr Katzenklo hauptsächlich deshalb nutzen, weil es aus ihrer Sicht der am besten geeignete Ort ist: Sie verscharren ihre Hinterlassenschaften gerne, und in einer normalen Wohnung geht das eben nur im Katzenklo. Elmo fand das mit dem Verscharren auch ganz gut, ebenso geeignet, zumindest fürs kleine Geschäft, erschienen ihr aber Decken aller Art. Irgendwann räumte ich alle Decken weg, und nach einem Jahr hatte sich das Thema erledigt: Elmo ließ die Decken in Ruhe und ging fortan brav aufs Klo.So ganz scheint sie die Sache mit den Decken und weichen Unterlagen aber doch nicht vergessen zu haben. Vor etwa zwei Jahren begann sie, gelegentlich auf den Wohnzimmerteppich zu urinieren. Irgendwann haben wir den Teppich entnervt entfernt und ein zusätzliches Katzenklo aufgestellt, damit schien wieder Ruhe einzukehren. Bis vor einigen Monaten wieder verdächtige Pfützen auf der Bettdecke erschienen. Und während zunächst die Strategie, die Decken tagsüber zu entfernen, die Katzen aber nachts weiterhin ins Schlafzimmer zu lassen, zu funktionieren schien, war es dann vorletzte Woche so weit: Ich wachte morgens auf, und jemand hatte nachts ans Fußende des Bettes gepieselt.
Seitdem haben die Katzen Schlafzimmerverbot. Ein bisschen traurig ist es schon, ihnen so einen Teil ihres gewohnten Reviers zu entziehen. Insbesondere Kami verbrachte bislang tagsüber viel Zeit in diesem Raum und ist auch alles andere als erfreut über die Neuregelung. Ich selbst mochte es gerne, dass die Katzen meist vor dem Einschlafen noch vorbei kamen und auf meiner Bettdecke schnurrten. Aber ein sauberes Bett ist eben noch wichtiger.
Übrigens werden übernächste Woche Elmos Zähne saniert, bei Vollnarkose. Ich war angesichts ihrer labilen Gesundheit zunächst nicht sonderlich erpicht gewesen, sie betäuben zu lassen, da es ihr aber ja nun besser geht, spricht nichts mehr dagegen - und sie hat einen faulen Zahn. Nun ist Unsauberkeit bei Katzen eine durchaus komplexe Angelegenheit, und so wäre es durchaus möglich, dass eine Elmo mit Zahnschmerzen andere Pinkel-Entscheidungen trifft als eine ohne. Immerhin gibt es ja auch Futter, nach dessen Genuss sie wieder Lust bekommen hat, zu springen...
The Cats
Bei all den Sorgen und Problemen ist es wichtig, sich auch daran zu erinnern, wie viel Freude die beiden mir nach wie vor bereiten. Kami hat auf ihre alten Tage angefangen, Kunststücke zu lernen. Oder bringt sie vielleicht uns welche bei? Wie dem auch sei, sie begeistert sich sowohl für den wiederholten Kratzbaum-Tisch-Sprung (auch durch einen "Reifen") als auch für eine komplizierte Dressur auf dem Sofa. Darüber hinaus verbindet sie eine ganz große Freundschaft zu meinem Freund, auf dem sie Samstags begeistert die Bundesliga schaut (nun gut, in Kamis Fall muss man wohl eher "verschläft" sagen).
Elmo hat mit Kunststücken eher wenig am Hut, dafür ist es eine Freude, ihr dabei zuzusehen, wie sie mit größter Geschicklichkeit Leckerlis erbeutet - auch unter der Nase ihrer Schwester. Und während sie in ihren früheren Lebensjahren vor allen unbekannten Menschen Angst hatte, sitzt sie mittlerweile seelenruhig mit dem Besuch auf der Couch und lässt sich manchmal sogar von Fremden anfassen.
Neben dem Wunsch nach neuen Wanderschuhen treibt mich nach Wanderurlauben immer der Gedanke um, dass ich im Alltag direkt in einem Wandergebiet wohne - und dieses nicht nutze. Gut, meistens bin ich in Frankfurt oder auf dem Hin- oder Rückweg, aber es gibt ja auch Wochenenden.
Der Westerwald ist vielleicht kein so spannendes deutsches Feriengebiet wie das Voralpenland, auch die Mobileisenbahnlandschaft des Rheins hat er nicht zu bieten (diese wäre allerdings nicht einmal weit entfernt). Aber hier gibt es die Fernwanderwege Westerwaldsteig und den Limeswanderweg Westerwald, sowie diverse weitere Fernwanderwege. Der 1888 gegründete Westerwald-Verein betreibt darüber hinaus zahlreiche weitere Wanderrouten, darunter elf durchnumerierte Hauptwege, hinzu kommen örtliche Rundwanderwege, Themenwanderungen... es gäbe hier einiges zu erwandern.
Dennoch, bislang blieb es für mich beim Plan, irgendwann einmal hier wandern zu gehen - was nicht zuletzt daran lag, dass die meisten Wanderungen nicht direkt in Montabaur starten. Nun gibt es hier selbstverständlich Busse, nur fahren diese nicht gerade oft und auch nicht überall hin. Da mein Freund sich wohl lieber einer Wurzelbehandlung unterziehen würde als zu wandern, müsste ich mich zudem allein auf den Weg machen. Und wie gehen andere Leute eigentlich Etappen aus Fernwanderwegen an, bei denen sich Start und Ziel naturgemäß unterscheiden? Fährt man vom Ziel mit dem Taxi zurück an den Ausgangspunkt?
Als ich an einem Septemberwochenende einmal mehr über Wandermöglichkeiten sinnierte, bot mein Freund an, mich am nächsten Tag nach Hachenburg zu fahren. Dort könnte ich eine Etappe des Westerwaldsteigs wandern, und er würde mich dann an deren Ziel in Limbach (von dem wir beide noch nie gehört hatten) abholen.
Gesagt, getan. Da der Westerwaldsteig erst seit etwa zehn Jahren besteht, ging ich davon aus, dass es kein Problem darstellen würde, den richtigen Weg allein mit Hilfe der Wegmarken zu finden. In einer Blog-Beschreibung "meiner" Etappe 9 hatte ich gelesen, dass der Autor beim Landschaftsmuseum in Hachenburg losgelaufen war, also bechloss ich ebenfalls, dort zu starten. Eine Wanderkarte oder einen GPS-Download der zu laufenden Strecke hatte ich mir nicht besorgt, nur für alle Fälle eine einigermaßen dürftige Wegbeschreibung.
Das Landschaftmuseum entpuppte sich als putzige Ansammlung kleiner Fachwerkhäuser, aber ich besuchte es nicht, sondern wollte lieber gleich los. Die Wegmarke des Westerwaldsteigs entdeckte ich sofort, und sie führte mich durch einen kleinen Stadtpark in Hachenburgs durchaus sehenswerte Altstadt. Nur war mir nicht recht klar, wie der Weg nun weiter gehen sollte - bis ich wieder Wegmarken entdeckte und mich kurze Zeit später erneut beim Landschaftsmuseum wieder fand.
Problemlos folgte ich nun dem Weg durch Hachenburgs äußerste Straßen, Felder und einen Wald, bis ich einen Wegweiser erreichte, dem ich entnahm, dass ich Richtung Bad Marienberg lief. Mist, das war die falsche Richtung, ich lief Etappe 8 rückwärts! Statt mich damit abzufinden, drehte ich fluchend um, erreichte und durchquerte ein weiteres Mal Hachenburg, folgte anderen Wegmarken und schien wiederum zu dem mir mittlerweile doch recht unsympathischen Landschaftsmuseum dirigiert zu werden.
Genervt beschloss ich, die Wegmarken erst einmal beiseite zu lassen und stattdessen einem Wegweiser zu folgen, der die Richtung zum Kloster Marienstatt auswies - meinem Zwischenziel. Ich dachte mir, dass ich ja spätestens am Kloster die Wegmarken wiedersehen würde und ihnen dann folgen würde können.
Das funktionierte auch recht gut - mittlerweile etwas verunsichert, vergewisserte ich mich auch immer wieder via Google Maps, ob ich in die richtige Richtung unterwegs war. Endlich ließ ich Hachenburg erfolgreich hinter mir, lief wieder über Felder und gelangte zu einem weiteren Wegweiser, an dem ich mich entschied, Richtung Nistermühle zu gehen - auch an dieser führt nämlich laut meiner Wegbeschreibung der Westerwaldsteig vorbei.
Andere Wanderer sah ich übrigens nicht, überlaufen scheint mir dieser Bereich des Westerwalds nicht gerade zu sein. Das änderte sich auch dann nicht, als ich zwar nicht die Nistermühle erreichte, aber zumindest die vertraute Wegmarke des Westerwaldsteigs kurz vor dem Kloster wiederfand und ihr nun ohne Zweifel an der richtigen Richtung folgen konnte. Dass hier manchmal vielleicht etwas mehr los ist (als überhaupt nichts) konnte ich allenfalls Schildern an einigen von mir passierten Grundstücken entnehmen, auf denen man lesen konnte, dass es sich um Privateigentum handelte und dass die zugehörigen Pferdekoppeln nicht betreten werden durften.
Nach einigen weiteren Kilometern erreichte ich nun das 1212 gegründete Kloster Marienstatt. Nach der absoluten Ruhe des bisherigen Weges war es schon fast ein Schock, dass hier so viel los war - wobei die meisten Besucher wohl nicht Wallfahrer waren, sondern in dem gut gefüllten Brauhaus zu Mittag aßen. Ich schlenderte ein bisschen durch den Klostergarten, aß auf einer Bank meinen mitgebrachten Müsliriegel und ging nach einem kurzen Rundgang weiter - ich hatte bei meinen Irrwegen rund um Hachenburg schließlich viel Zeit verloren.
Am Kloster vorbei ging ich nun durch einen Wald, in dem man sich auf Schildern über diverse Naturphänomene und auch einige besonders alte Bäume informieren konnte. Während um das Kloster herum noch andere unterwegs waren, lief ich schon bald wieder völlig allein und perfekt geführt von den Wegmarken bis nach Streithausen - wo ich mich wieder verfranst haben muss, denn plötzlich lief ich entlang der Landstraße auf das Etappenziel Limbach zu, während die Beschreibung behauptet hatte, ich würde entlang der kleinen Nister wandern, was um einiges attraktiver klang. Immerhin konnte ich relativ bald über eine Leitplanke zu einem Weg klettern und lief so zumindest nicht direkt am Straßenrand.
Und die Moral von der Geschicht'? Statt der für die Etappe veranschlagten 10 Kilometer lief ich laut meinem Telefon an diesem Tag eher 16. Die durchlaufene Landschaft war nicht ganz so spannend, als wanderte man über irische Schafweiden oder an Kliffs entlang, nichtsdestotrotz war ich in schöner Natur unterwegs und genoss die stellenweise absolute Stille. Und wenn ich demnächst weitere Wanderversuche starte, lade ich mir vorab definitiv eine GPX-Datei mit der Strecke aufs Handy.
Nachdem es hier letzte Woche im Sendeschluss schon um eine Art "lost place" ging, folgt hier quasi die Fortsetzung. Suede haben ihr neues Video in der ukrainischen Stadt Prypjat drehen lassen. Diese liegt in unmittelbarer Nähe von Tschernobyl und wurde am 27. April 1986 komplett geräumt. Da den Bewohnern zunächst mitgeteilt wurde, dass sie nach kurzer Zeit zurückkehren können würden, ließen diese fast alles zurück, auch ein bereits aufgebauter Rummepllatz blieb stehen.
Die Geisterstadt wird heute gerne von Touristen besucht und wurde auch schon für das eine oder andere Musikvideo genutzt, beispielsweise von Delphic. Verständlich, denn die verlassenen und teils überwachsenen Gebäude erinnern an postapokalyptische Filme wie The Girl with all the Gifts. Das zugehörige Lied gefällt mir auch sehr gut.
Anlässlich des neuen Honig-Albums "The Last Thing The World Needs" findet aktuell eine Deutschland-Tournee der nun wieder existierenden Band statt, also machten wir uns am Samstagabend auf nach Mainz. Das Schon Schön hatten wir zwar schon manchmal in Tourlisten als Veranstaltungsort gesehen, aber noch nie besucht (generell war ich bislang nur extrem selten in Mainz). Der Veranstaltungsort entpuppte sich als kleine aber feine Bar direkt neben einen offensichtlich dazu gehörenden Café. Nur hinein durften wir bei unserer pünktlichen Ankunft erst einmal nicht: Genau wie die anderen eintreffenden Gäste sollten wir draußen warten, während dringend noch der Soundcheck stattfand.
Als wir endlich hinein durften, fanden wir drinnen eine kleine, erstaunlich vollgestellte Bühne vor. Keyboards, Banjos, Gitarren, eine Ukulele, ein Akkordeon... so ziemlich jedes gängige Musikinstrument schien vorhanden zu sein. Es handelte sich allerdings nicht nur um das Equipment der aktuell vierköpfigen Band um Stefan Honig, sondern auch um das seiner Vorband, The Mañana People. Zusätzlich hatte sich offenbar jemand die Wackellampen der Band M. Walking on the Water ausgeliehen, allerdings ohne deren Wackelmotorik.
Das Trio aus Bonn, das anscheinend eigentlich ein Quintett ist (das sich für die Tour verkleinern musste) besteht in wesentlichen Teilen aus Álvaro Arango (Keyboard, Gesang) und Tim Weissinger (Gitarre, Banjo, Gesang). Es gab auch einen Schlagzeuger, dessen Namen ich im Netz nicht finden konnte. Das kurze Set der Band begann und endete mit "Motto-Songs" ("Are you ready for the great mañana power" und "The mañana people fight the undead"), dazwischen hörten wir Songs, die teileweise erst nächstes Jahr auf einem Album veröffentlicht werden, bislang existieren nur zwei Singles. Besonders stolz ist man auf eine davon, "Anthropophagus", denn in der aufgenommenen Version des Songs wirkt Bonnie Prince Billy mit.
Live gefielen uns The Mañana People immer dann, wenn die Lieder nicht allzusehr nach Country klangen. Sympathisch war das Trio allemal, und man hatte einiges auf sich genommen, um überhaupt in Mainz spielen zu können - der eigentliche Transporter war auf dem Weg aus Ulm kaputt gegangen und die Band hatte auf einen Leihwagen umsteigen müssen.
Überhaupt, Ulm! Als nach sehr kurzer Pause Honig die aus Fotografensicht leider recht dunkle Bühne betraten, war Stefan Honig ganz begeistert über den durchaus ordentlich gefüllten Zuschauerraum - beim Tourauftakt des Vorabends in Baden-Württemberg war das offensichtlich anders gewesen und hatte womöglich Sorgen bezüglich der ganzen Tour ausgelöst.
Ich selbst hatte Honig schon einmal live gesehen, und zwar vor vier Jahren als Doppelheadliner mit Hello Piedpiper in Gießen. Damals war der Künstler allein mit Gitarre (und stellenweise Hello Piedpiper) aufgetreten, und obwohl mit bewusst gewesen war, dass ich heute eine Band sehen würde, hatte ich irgendwie etwas... Leiseres erwartet. Tatsächlich ist das aktuelle Honig-Album das erste, das auch in Zusammenarbeit der ganzen Band entstanden ist.
Quasi das Programm des Abends hatte Stefan Honig schon am Anfang verkündet: "Wie spielen paar neue Songs, dann paar alte Songs und dann fahren wir nach Dresden!" Los ging es dann auch gleich mit drei Liedern des aktuellen Albums, "Alone at the Party", "Counterfeit Gallery" und "Under your Thumb". Es folgten drei ältere Lieder, wobei für "For Those Lost At Sea" mit dem Publikum zunächst ein normaler "Lalala"-Chor eingeübt wurde, nachdem es diesen offensichtlich zufriedenstellend gemeistert hatte, wurden wir sogar in Stimmen aufgeteilt - das hatte in Ulm sicher nicht geklappt.
"Mrs. Vertigo" wurde dem Soundmann Thierry gewidmet, der laut Stefan Honig seit 2011 die gute Seele der Band darstellt. Neu dagegen ist der Schlagzeuger Philipp, der nachdrücklich dafür gelobt wurde, dass er alle Songs so schnell gelernt hatte, dass er dem Publikum gar nicht groß als neues Mitglied auffiel - allerdings hatte er zum Mogeln Kopfhörer dabei, mit denen er kurz in die folgenden Lieder 'reinhören konnte.
Der Zugabenteil war uns schon vorab als reine Formalität angekündigt worden, weshalb Stefan und die Keyboarderin Olivia Sawano die Bühne auch gar nicht erst verließen, sondern gleich zu zweit "It’s Never The Wrong Time To Sleep" darboten. Stefan erzählte dazu, er habe das Lied für seine Tochter geschrieben als diese in ihrer Säuglingszeit fast ausschließlich schlief. Gerade an diesem Tag hatten seine Frau und selbige Tochter ihn als Überraschung in Mainz besucht - mittlerweile ist die Tochter weniger ruhig.
Als zweite Zugabe trug Stefan Honig allein "Burning Down Bookshops" vor, dann kehrte die ganze Band nochmals auf die Bühne zurück, auch The Mañana Boys wurden nochmals herbei gebeten und trugen Schellenkranz-Klänge und später auch Gesang bei.
Ein schönes Konzert einer enthusiastischen Band, die auf ihren weiteren Tourstationen hoffentlich reichlich Zuschauer finden wird.
Setliste:
Alone at the Party
Counterfeit Gallery
Under your Thumb
Dear Liar
Swimming Lessons
For Those Lost At Sea
Mrs. Vertigo
Overboard
Polyester Road
In My Drunken Head
Boulders
It’s Never The Wrong Time To Sleep
Burning Down Bookshops
Avalanche
Lemon Law
Golden Circle
Am heutigen Sendeschluss fasziniert weniger der zugegebenermaßen sehr süßliche Popsong als das Setting: Die US-Präsidentenköpfe am Mount Rushmore sind wohl allgemein bekannt, aber wo befinden sich nur diese kleineren, wenn doch auch durchaus imposanten Büsten, die, soweit man dem Video entnehmen kann, einfach auf einer Wiese herumstehen?
Wikipedia weiß wie immer weiter: Die Büsten wurden vom Künstler David Adickes für ein Museum in Williamsburg (Virginia) geschaffen - aber offensichtlich wollten nicht genügend Menschen sie sehen, denn das Museum gibt es nicht mehr, und die Büsten fanden bei dem Farmer Howard Hankins - für den es sich nicht richtig anfühlte, sie einfach zu zerstören - ein Zuhause. Schon der nicht allzu sanfte Transport durch einen Kran spielte den Büsten übel mit, nun verfallen sie langsam auf einem Feld weiter.
Herr Adickes hat übrigens grundsätzlich nicht viel Glück mit seinen Büsten - er kreierte ein weiteres Set für ein Museum in South Dakota, das ebenfalls aus finanziellen Gründen schließen musste. Diese Büsten sind nun auf diverse Hotels und Campingplätze der Gegend verteilt.
Drumcliff |
Bei meiner ersten Irlandreise 1990 - meiner ersten Auslandsreise ohne Eltern und auch meiner ersten Flugreise überhaupt - wären wir nie auf den Gedanken gekommen, in Betracht zu ziehen, auch den Norden zu besuchen, denn er galt als gefährlich. Und auch während meines Au Pair-Jahres in London 1992/93 war die Angst vor Anschlägen durch die nordirische IRA noch allgegenwärtig und zeigte sich, wann immer in der U-Bahn ein Gespäckstück unbeaufsichtigt erschien (heute ist das wegen IS-Terroristen wieder genauso, aber das ist eine andere Geschichte).
Ballina |
Donegal |
Nun erscheint die politisch geteilte Insel schon seit vielen Jahren friedlich, und wenn man die Grenze zwischen der Republik und Nordirland übertritt, merkt man das quasi überhaupt nicht. Aber wie lange bleibt das noch so, wenn diese Grenze demnächst vielleicht wieder deutlicher wahrnehmbar wird? Ich wollte den Norden lieber jetzt noch kennenlernen.
Meine gebuchte Wanderreise bot quasi ein Rundumpaket des Nordens: Vom Flughafen Dublin wurde meine Reisegruppe zunächst nach Ballina an der Westküste transportiert, weiter ging es ins touristisch recht bekannte Donegal. Anschließend verbrachten wir ein wenig Zeit an der Nordküste in Downings und besuchten unter anderem die kleine Insel Tory Island, erst danach ging es in den politischen Norden und zum Schluss wieder in der Republik angekommen, nach Dundalk.
Da ich eben unbedingt in den Norden Irlands wollte und auch keine Alternativen zu dieser Rundreise finden konnte, nahm ich in Kauf, dass sie bezüglich der Konditionsanforderungen etwas über dem lag, was ich normalerweise gewöhnt bin. In meinem Alltag gehe ich zwar relativ viel zu Fuß, aber darüber hinaus treibe ich, von ein bisschen Yoga abgesehen, aktuell keinen Sport. Der Unterschied zu den vorher absolvierten Reisen war nicht riesig, dennoch machte ich mir ein wenig Sorgen, in einer Reisegruppe mit lauter Supersportlern zu landen und diesen dann frustriert hinterherzuhecheln.
Los ging meine Reise am 11. August, und dass die Zahl der Menschen, die Wanderreisen auf die britischen Inseln unternehmen, wahrscheinlich klein ist, zeigte sich daran, dass ich am Flughafen Frankfurt bereits zwei Mitreisende erkannte, mit denen ich bereits im Lake District gewesen war.
Ben Bulben |
Die Reise verlief ähnlich zu denen, die ich vorher unternommen hatte: Man aß morgens und abends gemeinsam im jeweiligen Hotel, tagsüber führte die Reiseleiterin die angekündigten Wanderungen, zu deren Startpunkten wir mit dem Reisebus gefahren wurden (der uns dann auch wieder abholte). Viel Zeit blieb am Rande dieses Programms nicht übrig, so dass es fast in Stress ausartete, wenn ich die Schwimmbäder, über die manche der Hotels verfügten, zwischen Wanderung und Abendessen nutzen wollte.
Hinsichtlich der Konditionsanforderungen kam ich letztlich ziemlich gut zurecht. Nur bei der allerersten Wanderung, der Besteigung des Ben Bulben, dessen eigentlich bescheidene Höhe von 527 Metern quasi in einem einzigen Aufstieg bewältigt werden musste, kam ich doch sehr aus der Puste, danach war ich anscheinend eingewandert.
Neu für mich war das System der Rundreise, meine vorherigen Wanderreisen hatten als sogenannte Standortreisen in nur einem Hotel stattgefunden, von dem aus man sämtliche Ausflüge unternahm. Das hat, wie ich feststellen musste, durchaus seine Vorteile, denn die Hotels der irischen Rundreise waren größtenteils auf Reisegruppen ausgerichtet, die maximal drei Nächte blieben. Das zeigte sich häufig bei der Auswahl und Qualität des Essens - mehr als einmal sah ich, wie das bestellte Essen der regulären Restaurantgäste an meinem Tisch vorbeigetragen wurde und um einiges attraktiver wirkte als das, was die Gruppe bekam.
Tory Island |
Downings |
Für mich als Vegetarierin zeigte sich auch nach wenigen Tagen, dass es zwar stets eine vegetarische Menü-Option für mich gab, diese war aber sehr vorhersagbar: Meine Vorspeise war quasi immer Gemüsesuppe, das Hauptgericht asiatisches Pfannengemüse oder ein Nudelgericht. Dafür bekamen die Fleischesser mit wenigen Ausnahmen jeden Tag als Beilage Kartoffelpürree... der Busfahrer, der dieselbe Tour zum dritten Mal absolvierte und mit uns in den Hotels wohnte, hatte bereits eine Kartoffelbreiphobie entwickelt und bat meistens energisch um etwas anderes.
Bei den vorausgegangenen Standortwanderreisen hatte ich mich nie als Hotel(essens)gast zweiter Klasse gefühlt, aber es leuchtet eigentlich ein, dass sich Hotels mehr Mühe mit Reisegruppen geben, wenn diese eine ganze Woche lang bleiben - hier muss man mehr Wert auf die Zufriedenheit der Gäste und somit des buchenden Reiseveranstalters legen, und die Chancen auf ein Trinkgeld stehen auch besser.
Slieve Leagues |
Nach dem Ben Bulben kletterte ich in den folgenden Tagen auf den Klippen Slieve Leagues herum, wanderte um das Museumsdorf Glencolumbkille (dort gab es anscheinend ebenfalls Klippen, die ich aber dank Nebel und Regen auch in direkter Nähe nicht zu Gesicht bekam), bestieg den Mount Errigal und umwanderte bei strahlendem Sonnenschein Tory Island.
Erst dann stand der erste Besuch im Vereinigten Königreich in Form eines Tagesausflugs nach Derry an, am nächsten Tag folgten die größte nordirische Touristenattraktionen - die Basaltsäulen des Giant's Causeway und das benachbarte Dunluce Castle - und anschließend ein Aufenthalt in Belfast.
Dunlace Castle |
Giant's Causeway |
In (London-)Derry und Belfast zeigte sich auch bei oberflächlicher Betrachtung sofort, dass die "Troubles" zwischen Unionists und Republicans, die seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 zumindest keinen Ausdruck mehr in Bluttaten finden, alles andere als vergeben und vergessen sind. Während es in Derry plakative Denkmäler und Wandgemälde wie die "Free Derry Corner" gibt, die eine strikte Trennung zwischen Unionisten und Republikanern unterstreichen, ist Belfast gar von Mauern gezogen, die die Wohngebiete der jeweiligen Gruppen trennen - und die auf Wunsch beider Seiten nicht abgerissen werden. Die Mauern und auch zahlreiche andere Wände erinnern mit Wandegemälden an die Helden der jeweiligen Seiten sowie an politische Konflikte anderer Länder, mit denen man sich identifiziert (die nordirischen Katholiken identifizieren sich beispielsweise mit Palästina, die Protestanten dementsprechend mit Israel).
Insgesamt hinterließ nich mein Besuch des politischen Nordens nicht gerade optimistisch im Hinblick auf den Brexit, denn alles sieht so aus, als fehlte nur ein Funke, um die alten Konflikte wieder auflodern zu lassen. Hoffentlich kommt es nicht wirklich so.
Derry / Londonderry |
Auf den Besuch im Vereinigten Königreich folgten noch einige Tage im Nordosten der Republik Irland, mit weiteren Wanderungen, mehr Gemüsesuppe und Kartoffelpürree und dem Besuch eines Dolmengrabs, das sich überraschenderweise auf einem Golfplatz versteckt hatte. Dann war es schon wieder Zeit, nach Hause zu fliegen, für mich nicht ohne den vagen Plan, vielleicht in Zukunft noch weitere mir unbekannte Gegengen Irlands zu besuchen.
Punk-Schafe |
Proleek Dolmen |
Ich hatte einen tollen und erholsamen Urlaub - die Kombination von Bewegung draußen, schöner Landschaft und "sich um nichts selbst kümmern müssen" empfand ich wie stets als sehr entspannend. Letztlich war die Sache mit den meist etwas unengagierten Hotels dann auch ein eher kleines Ärgernis, das ich auch in Zukunft nochmals in Kauf nehmen würde, wenn ich wieder eine Rundreise in Betracht ziehe. Schade war, dass bei einigen Wanderungen "mit Aussicht" selbige hinter Nebelwänden verborgen blieb - aber dass bei einem Irlandurlaub das Wetter nicht immer mitspielt, ist nun auch keine Überraschung.
Beim Songtitel "The Island" muss ich sofort an den gar nicht mal so schlechten Film (für einen Actionfilm) von 2005 denken, in dem Scarlett Johansson und Ewan McGregor entdecken, dass sie Gefangene und die lebenden Ersatzteillager für ihre Klon-Vorbilder sind und sich darauf gemeinsam auf die Flucht machen.
Ähnliche Themen greift dieses Video auf, hier flieht ein "Experiment" aus dem Labor und hat trotz offensichtlich vorhandenen Fähigkeiten des Denkens und Fühlens aus Sicht seiner Jäger keine Lebensberechtigung in unserer Welt.
Der Song an sich ist typisch Ladytron, und das ist positiv gemeint.
Mindestens in den letzten drei Wanderurlauben war ich neidisch auf meine Mitreisenden und deren wasserdichte Gore Tex Schuhe - meine eigenen hatte ich ursprünglich für einen Herbsturlaub auf La Gomera gekauft, da war Wasserdichtheit kein wichtiges Kriterium gewesen. Dennoch sollten auch normale, lederne Wanderschuhe durch den Einsatz von Lederfett und Imprägnierspray einigermaßen wasserabweisend sein. Meine dagegen werden schon durchlässig, wenn man sie nur in die Nähe einer Pfütze bringt - das dürfte mit ihrem hohen Alter und auch meiner nicht gerade engagierten Pflege zu tun haben.
Direkt nach dem Urlaub ist die Erinnerung an nasse Socken und aufwendiges Schuhetrocknen über Nacht (mit viel Zeitungspapier klappt es) immer noch frisch und der Wunsch nach neuen, wasserdichten Wanderschuhen entsprechend groß. Aber bislang nahm ich mir stets vor, die neuen Stiefel erst kurz vor dem nächsten Wanderurlaub zu kaufen - und dachte dann später, dass die alten dieses eine Mal noch gehen würden.
Nachdem meine Geduld aber nun am Ende ist, habe ich mir auch ohne neuen gebuchten Wanderurlaub im August einige Wanderstiefelpaare bestellt. Die Nike, Puma und Adidas der Wanderschuhwelt heißen Meindl, Lowa und Hawag (die letzten beiden sind lustigerweise, wie Adidas und Puma, von zerstrittenen Brüdern gegründet worden), und nachdem ich mir nächstes Jahr nicht schon wieder neue Schuhe kaufen möchte, konzentriere ich mich auch auf diese etablierten Standardmarken.
Die eigentliche Idee einer Auswahlbestellung funktioniert aber leider überhaupt nicht: Das erste Schuhpaar ist bei mir angekommen und passt nicht, und das, das ich zum Vergleich bestellt hatte, kommt erst in drei Wochen. Nicht zum ersten Mal bin ich also an einem Punkt, an dem ich erkenne, dass der stationäre Einzelhandel, wo man einfach mehrere Paare vor Ort anprobieren kann und das geeignetste kauft, eigentlich nicht die schlechteste Idee ist. Mist.
Direkt nach dem Urlaub ist die Erinnerung an nasse Socken und aufwendiges Schuhetrocknen über Nacht (mit viel Zeitungspapier klappt es) immer noch frisch und der Wunsch nach neuen, wasserdichten Wanderschuhen entsprechend groß. Aber bislang nahm ich mir stets vor, die neuen Stiefel erst kurz vor dem nächsten Wanderurlaub zu kaufen - und dachte dann später, dass die alten dieses eine Mal noch gehen würden.
Nachdem meine Geduld aber nun am Ende ist, habe ich mir auch ohne neuen gebuchten Wanderurlaub im August einige Wanderstiefelpaare bestellt. Die Nike, Puma und Adidas der Wanderschuhwelt heißen Meindl, Lowa und Hawag (die letzten beiden sind lustigerweise, wie Adidas und Puma, von zerstrittenen Brüdern gegründet worden), und nachdem ich mir nächstes Jahr nicht schon wieder neue Schuhe kaufen möchte, konzentriere ich mich auch auf diese etablierten Standardmarken.
Die eigentliche Idee einer Auswahlbestellung funktioniert aber leider überhaupt nicht: Das erste Schuhpaar ist bei mir angekommen und passt nicht, und das, das ich zum Vergleich bestellt hatte, kommt erst in drei Wochen. Nicht zum ersten Mal bin ich also an einem Punkt, an dem ich erkenne, dass der stationäre Einzelhandel, wo man einfach mehrere Paare vor Ort anprobieren kann und das geeignetste kauft, eigentlich nicht die schlechteste Idee ist. Mist.
Kaum zu glauben, ich schaue auch mal wieder eine Serie auf Sky. Bevor Gillian Flynn 2012 mit Gone Girl einen Bestseller schrieb, der wohl weltweit die ihm nachfolgenden Thriller beeinflusst hat, hatte sie schon zwei Romane veröffentlicht. Ich kenne beide und kann sie empfehlen, auch wenn sie beide nicht ganz leicht verdaulich sind - nicht unbedingt wegen ekliger Details, sondern wegen imhaltlich ziemlich nahe gehenden Handlungen. In beiden Geschichten kommen erwachsene Frauen im Leben schlecht zurecht, was offensichtlich an einer gründlich vermurksten Kindheit liegt - die natürlich im Laufe der Handlung aufgedeckt wird.
Den Roman Sharp Objects hat nun Sky verfilmt und die Hauptrolle der Journalistin Camille Preaker hochrangig mit Amy Adams besetzt. Als alten Buffy-Fan freut mich auch, dass Marti Noxon, Autorin vieler Folgen der Vampirserie, das Drehbuch geschrieben hat.
Kurz zum Inhalt: Die psychisch labile und alkoholkranke Camille arbeitet, mehr schlecht als recht, als Journalistin in St Louis und wir von ihrem Chef gegen ihren Wunsch in ihren Heimatort beordert, weil dort ein Mädchen ermordet wurde und ein weiteres verschwunden ist. Camille versucht, den Ortseinwohnern Details zu entlocken, beißt aber auf Granit. Die Wiedereinführung bei ihrer Mutter, der wohlhabendsten Einwohnerin eines armen Ortes, verläuft auch nicht ideal - und Camille lernt ihre jüngere Halbschwester kennen, die sich in der Öffentlichkeit als Femme fatale darstellt und daheim das kleine Mädchen spielt. Kurz nach Camilles Eintreffen wird auch das zweite verschwundene Mädchen tot aufgefunden.
Bis jetzt kenne ich nur die erste Folge der TV-Umsetzung und habe rein gar nichts daran auszusetzen: Die Geschichte ist genau so umgesetzt, wie ich es mir gewünscht hätte. Und so freue ich mich, mit eine gewissen Sorge hinsichtlich der bevorstehenden, verstörenden Ereignisse, auf die restlichen sieben Folgen.
Im August absolvierte ich einen 11tägigen Wanderurlaub in Irland, über den ich hoffentlich auch noch berichten werde. Im Vorfeld hatte ich mich dick mit Papier- und Hörbüchern eingedeckt, um mich auch ja keine Sekunde zu langweilen - und las im gesamten Urlaub letztlich nur den ebenfalls mitgebrachten "Spiegel" auf dem Hin- und Rückflug.
Glücklicherweise hatte ich bereits vor dem Urlaub ein Hörbuch vollendet (sonst stünde ich für diesen Teil des Monatsrückblicks ja mit leeren Händen da), nämlich Missing, Presumed von Susie Steiner. Der erste Teil einer neuen Buchreihe dreht sich um Detective Sergeant Manon Bradshaw im Ort Huntingdon bei Cambridge. Manon wäre eigentlich gerne Ehefrau und Mutter, quält sich stattdessen aber auf der Suche nach einem passenden Partner durch endlose, frustrierende Online-Dates.
Beruflich wird es sie im Laufe der Geschichte zumindest spannend: Eine junge Frau, Doktorandin an der Uni Cambridge, ist spurlos verschwunden - und als wäre der Druck noch nicht groß genug, sie möglichst schnell lebend zu finden, entpuppt sie sich auch noch als die Tochter des Leibarztes der Königlichen Familie.
Steiner gibt sich virl Mühe, nicht nur Manon, sondern auch ihre diversen Kollegen und auch die sonstigen Beteiligten, aus deren Perspektive ganze Kapitel erzählt werden, realistisch darzustellen. Das gelingt ihr durchaus gut, und ich mochte große Teile der Polizei von Huntingdon recht gerne.
Der Fall bleibt lange spannend, obwohl die Polizei keine großen Schritte nach vorne macht. Als es dann (natürlich) doch noch eine Lösung gab, fand ich diese doch recht weit hergeholt - aber so ist das wohl meistens bei Krimis: Wenn der Leser nicht sofort alles erraten soll, mus man die Handlung eben recht unrealistisch gestalten.
Mittlerweile bin ich schon bei der Fortsetzung, Persons Unknown, angelangt, und finde diese bislang ebenfalls sehr spannend. Mehr Teile hat die Reihe übrigens auch noch nicht.
Zu erwähnen wäre noch, dass Juanita McMahon, die beide Teile für Audible eingelesen hat, ihre Aufgabe sehr gut erldigt, indem sie im Hörbuch-typischen Konflikt zwischen "jeder Figur eine eigene Stimme geben" und "durch albern verstellte Stimmen, insbesondere, wenn man als Frau eine männliche Figur spricht, von der Handlung ablenken" genau die richtigen Entscheidungen trifft.
2015 sah ich William Fitzsimmons live beim ersten A Summer's Tale Festival. Der US-amerikanische Musiker war damals glatzköpfiger und (noch) bärtiger als heute, aber schon damals drehten sich seine Songs um gescheiterte Liebesbeziehungen - die Scheidung seiner Eltern und später seine eigene.
Viel scheint sich seit damals nicht geändert zu haben, denn die neue Single Angela hat genau dasselbe Thema: "'Angela' is about giving your life to someone and them giving it to someone else, but still not being able to let go of them. It’s about being blinded to reality by one’s emotions" - so der Musiker.
An dem Video gefällt mir besonders gut, dass es mich an meinen Lieblingsfilm Eternal Sunshine of the spotless Mind erinnert -der Protagonist geht gemeinsam mit seiner (Ex-)Freundin durch gemeinsame Szenen in ihrer Vergangenheit. Sehr schön - und natürlich traurig - gemacht.