Auf die heute vorgestellte Schokoladenmarke wäre ich von selbst sicherlich nicht gekommen. Es handelt sich um die selbst produzierten Schokoladentafeln einer Konditorei. Auch das alteingesessene Café in Montabaur hat eigene Schokoladentafeln, ohne, dass ich je das Bedürfnis gehabt hätte, sie zu kaufen und vorzustellen. Den Schokoladen von Vogel begegnete ich aber bei einer Schokoladen"messe" in Koblenz und war beeindruckt von der großen Auswahl mit teils ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen.
Zum Produkt
Die Konditorei Vogel befindet sich im hessischen Braunfels in der Nähe von Wetzlar. Man verfügt über einen Onlineshop, so dass man die Produkte auch ohne Besuch in Hessen erwerben kann. Neben den Schokoladen kann man hier auch Pralinen und Marmeladen kaufen.
Originalität
Nachhaltigkeit
Wer ein Café betreibt, hat sicherlich anderes zu tun, als Schokolade von der Bohne weg zu produzieren, also schrieb ich das Café an, um zu erfahren, wo die Kuvertüre bezogen wird. Je nach Antwort könnte ich dann bei den großen Kuvertüreherstellern deren Nachhaltigkeitsstrategie recherchieren (davon, dass die Herstellungebedingungen vor Ort in Hessen in Ordnung sind, gehe ich einmal aus). Ich erhielt auch eine sehr freundliche Antwort: Für die regulären Schokoladen stammen die Kuvertüren von Valrhona. Diesem Hersteller hatte ich ursprünglich 3 Nachhaltigkeitspunkte gegeben, denke aber mittlerweile, dass ich da höher gehen sollte: Vlarhona ist immerhin der einzige große Schokoladenhersteller, der es auf die Liste der sklavenfreien Schokoladenfirmen geschafft hat.
Für die "Premiumprodukte" hat man zusätzlich eine andere Quelle, die Bio-Kuvertüre ohne Emulgator direkt aus der Dominikanischen Republik importiert. Bei Bio-Kuvertüre gehe ich grundsätzlich auch von überdurchschnittlichen Anbaubedingungen aus, zumal die am wenigsten menschenwürdige Situation im Bereich Kakao ohnehin in Westafrika zu finden ist. 3/5
Zutatenqualität
Bereits vor dem Kauf hatte ich die Zutatenlisten "meiner" Schokoladen geprüft, denn ich wollte natürlich ein qualitativ hochwertiges Produkt erwerben. Die Listern lesen sich dann auch sehr ordentlich: Die Sorte "Le Blond", eine weiße Schokolade mit gerösteten Mandeln, enthält Kakaobutter, Zucker, Vollmilchpulver, Mandeln und - als Emulgator - Lecitin. Die Sorte Madura (mit Zimtblüte und Javapfeffer) enthält Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, ebenfalls Lecitin, Zimtblüte und Kubebenpfeffer. Kubebenpfeffer und Javapfeffer werden auch anderswo im Netz als Synonyme verwendet, trotzdem verwirrt es natürlich zunächst etwas, wenn gleich beide Begriffe verwendet werden. Aber das ist schon das einzige, das ich zu meckern habe. 9/10
Preis / Leistung
Die 100-Gramm-Tafeln kosten je nach Sorte zwischen 3,90 und 4,90 Euro (bei der Messe meine ich, etwas weniger bezahlt zu haben). Verglichen mit so mancher anderen Schokolade, die hier bereits vorgestellt wurde, erscheint das gar nicht so viel. 2/5
Geschmack
Die Sorte "Le Blond" enthält wie erhofft jede Menge Mandeln. Gemahlene geröstete Mandeln färben die weiße Schokolade beige, zusätzlich sind ganze Mandeln enthalten. Eine leckere Schokolade, wenn man Mendeln mag. 11/15
Die "Madura" enthält neben 70 Prozent Kakao auch Zimtblüte und Javapfeffer. Ich hatte noch nie Zimtblüte probiert, entnehme dieser Schokoladentesterfahrung aber, dass sie wie Zimt schmeckt. Sowohl die Pfeffer- als auch die Zimtnote sind dezent - für mich zu dezent. 8/15
Gesamturteil
21 von 30 Punkten schafft die Schokolade der Konditorei Vogel, wenn ich mein subjektives Geschmacksurteil weglasse. Beziehe ich es mit ein, schafft "Le Blond" 32 und "Madura" 29 von jeweils 45 möglichen Punkten.
Ãœbrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.