Der Schlafanzug und die Pfotenhausschuhe scheinen bei Fortuna Ehrenfeld ein Markenzeichen zu sein, denn so sahen wir den Künstler auch als Vorgruppe von Kettcar. Im Video zu "Helm ab zum Gebet" wird zusätzlich so eifrig farblich angestimmt, als wäre man in einem Wes Anderson-Film oder in Garden State.
Zwischen den Jahren 2017 und 2018 war ich in Reykjavik. Unsere Unterkunft war im "up and coming" Hafenviertel, wo wir bei einem Erkundungsgang zwischen Modegeschäften und Industrieanlagen sehr überraschend ein Schokoladengeschäft entdeckten. Der Laden wirkte äußerst hip und bot diverse Sorten echter isländischer Schokolade an, einige davon nach eigenen Angaben preisgekrönt. Allerdings waren die ausgesprochen hübsch gestalteten Tafeln - wie eigentlich alles in Island - ordentlich teuer. Wir erwarben deshalb nur eine Mitbringsel-Tafel und nichts für den Eigenbedarf.
Bei der Rückreise ergab sich am Flughafen nochmals eine Chance zum Schokoladenerwerb, und nun galt es, übrige Isländische Kronen zu verbraten, also bekam ich doch noch meine eigene Tafel und suchte mir eine Vollmilchschokolade mit gesalzenen Mandeln aus. Selbige wohnte nun über ein Jahr bei mir Zuhause, ohne, dass ich es über mich gebracht hätte, das teure Produkt aufzuessen.
Zum Valentinstag bekam ich nun allerdings gleich zwei weitere Tafeln geschenkt (man kann sie nämlich durchaus online bestellen), so dass der große Schokoadentest - Islandausgabe - nun quasi stattfinden musste, zumal das Verfallsdatum der in Ryekjavik gekauften Tafel nun schon beinahe erreicht war. Also, los geht's!
Die Firma existiert erst seit 2013. Die Schokolade wird komplett in dem von uns besuchten Gebäude im Hafen von Reykjavik hergestellt - man könnte die Produktion auch besichtigen. Die Kakaobohnen werden sehr ausgesucht eingekauft, die produzierenden Kakaobauern werden gefördert. Auch die weiteren Zutaten wie Milchpulver, Zucker und Meersalz werden sehr sorgfältig ausgewählt. Beim "International Chocolate Award" wurden 2018 diverse Sorten ausgezeichnet.
Bei der Sortenauswahl (es gibt zwölf) stehen unterschiedliche Kakaosorten (Tansania, Nicaragua, Madagaskar,...) im Vordergrund, es gibt aber auch originelle andere Geschmacksrichtungen, etwa eine schwarze Schokolade mit gebrannter Gerste, Rumrosinen mit Kaffee und - typisch Island - Lakritze. 8/10
Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
Bei der Rückreise ergab sich am Flughafen nochmals eine Chance zum Schokoladenerwerb, und nun galt es, übrige Isländische Kronen zu verbraten, also bekam ich doch noch meine eigene Tafel und suchte mir eine Vollmilchschokolade mit gesalzenen Mandeln aus. Selbige wohnte nun über ein Jahr bei mir Zuhause, ohne, dass ich es über mich gebracht hätte, das teure Produkt aufzuessen.
Zum Valentinstag bekam ich nun allerdings gleich zwei weitere Tafeln geschenkt (man kann sie nämlich durchaus online bestellen), so dass der große Schokoadentest - Islandausgabe - nun quasi stattfinden musste, zumal das Verfallsdatum der in Ryekjavik gekauften Tafel nun schon beinahe erreicht war. Also, los geht's!
Zum Produkt
Die Firma existiert erst seit 2013. Die Schokolade wird komplett in dem von uns besuchten Gebäude im Hafen von Reykjavik hergestellt - man könnte die Produktion auch besichtigen. Die Kakaobohnen werden sehr ausgesucht eingekauft, die produzierenden Kakaobauern werden gefördert. Auch die weiteren Zutaten wie Milchpulver, Zucker und Meersalz werden sehr sorgfältig ausgewählt. Beim "International Chocolate Award" wurden 2018 diverse Sorten ausgezeichnet.
Originalität
Mein erstes Bewertungskriterium ist wie immer die Originalität. Da sieht es allein aufgrund der Tatsache, dass die Schokolade aus Island stammt, natürlich schon sehr gut aus. Die kleinen Tafeln des exklusiven "bean to bar"-Herstellers sind zudem allesamt wunderschön gestaltet. Die Außenverpackung ist dabei eine Art Pappschuber, die sich auch gut wieder verschließen lässt. selbst die Alufolie ist hübsch bedruckt, und die Tafeln selbst haben ein ebenfalls sehr attraktives Muster.Bei der Sortenauswahl (es gibt zwölf) stehen unterschiedliche Kakaosorten (Tansania, Nicaragua, Madagaskar,...) im Vordergrund, es gibt aber auch originelle andere Geschmacksrichtungen, etwa eine schwarze Schokolade mit gebrannter Gerste, Rumrosinen mit Kaffee und - typisch Island - Lakritze. 8/10
Nachhaltigkeit
Die Tafeln haben keine Fair Trade-Logos oder Ähnliches, doch auf der nomNom-Website wird glaubwürdig dargestellt, dass man eng mit den Kakaobauern zusammen arbeitet und diese fair bezahlt. In diesem kleinen Rahmen braucht man vermutlich schlicht keine Siegel. Die Verpackung ist vergleichweise rohstoffintensiv, aber das Produkt ist eben auch nicht für den täglichen Verzehr konzipiert. Palmöl ist in einer derart exklusiven Schokolade natürlich nicht enthalten. Es gibt diverse vegane Sorten. 4/5Zutatenqualität
Die Schokoladen haben wenige, sorgfältig ausgewählte Zutaten. Für Aromen ist hier selbstverständlich kein Platz, als Emulgator kommt Sonnenblumenlezitin zum Einsatz. Der Kakaogehalt sämtlicher Sorten liegt sehr hoch, eine Milchschokolade mit 65 % Kakaoanteil dürfte ziemlich einmalig sein. 10/10Preis / Leistung
Nun ja, der 100-Gramm-Preis der Schokolade liegt bei 12,30 Euro. Dafür bekommt die erwähnte, sehr hübsche Kartonverpackung, natürlich die preisgekrönte Schokolade und das gute Gewissen, dass die Kakaobauern gerecht entlohnt wurden. Dennoch, ein echtes Luxusvergnügen. 3/5Geschmack
Eine traurige Entdeckung: Die Salzmandelschokolade hatte ihre Haltbarkeit zwar noch nicht überschritten, aber ich hätte sie definitiv früher essen sollen - der sehr warme Sommer 2018 hat ihr sicher auch nicht gut getan. Die Schokolade ist essbar, aber gerade den Mandeln merkt man an, dass sie frischer sein könnten. Schade! Anders die dunkle Milchschokolade: Sie schmeckt exzellent, kräftig, aber nicht bitter und auch nicht zu süß. Wunderbar. Salzmandel 8/15, Dark Milk of Tanzania 14/15.Gesamturteil
Etwas bereue ich es, die Kategorie "Preis/Leistung" eingeführt zu haben - dass ein liebevolles Manufakturprodukt seinen Preis hat, liegt ja auf der Hand. Ich kann aber nichts daran ändern, nomNom schafft ohne das Geschmacksurteil immerhin 25 von 30 möglichen Punkten. Inklusive Geschmack schafft "Sea Salted Almonds" im vermutlich suboptimalen Zustand 33 Punkte (von 45), Dark Milk of Tanzania 39.Übrigens: Hier gibt es die Ergebnisse aller bisherigen Schokoladentests als Gesamtranking!
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
Ich habe den Film Big nie gesehen, anscheinend ist das neue Video von Ian Brown aber eine Hommage an diesen Film, in dem sich ein kleiner Junge von einer gruseligen Wunschmaschine wünscht, erwachsen zu sein. Gruselig ist jedenfalls auch diese spezielle Ian Brown-Wunschmaschine, die es auch in echt gibt: Im Piccadilly Record Shop in Manchester kann sich nun jede(r) etwas von Ian wünschen - wenn man sich denn traut.
Der heutige Sendeschluss kommt als 2-in-1-Konzept: Neben einem Musikvideo erhält man auch ein prima Kimchi-Rezept. Allerdings scheinen mir die verwendeten Mengen der Zutaten riesig zu sein - und steht da bei Minute 2:23 wirklich, dass man die Marinade VIER JAHRE LANG köcheln lassen soll? Das erscheint etwas unpraktisch.
Konzert Nummer zwei, das mein Freund besuchte, während ich auf Reisen war. Beirut hat er schon öfter gesehen und war einmal, in der Kölner Philharmonie, sogar mit der Band auf der Bühne. Außerdem entschied er sich bei unserem germeinsamen Hurricane-Besuch 2012, als wir die Qual der Wahl hatten, entweder Die Ärzte, New Order oder eben Beirut zu sehen, doch glatt für letztgenannte Band. Man kann wohl sagen, dass er Beirut ganz gut findet. Ich selbst sah die Band bislang nur einmal, natürlich gemeinsam mit ihm, 2010 in Haldern.
Wenn langweilige Musik einen anfängt einzulullen, dann begeben sich die Gedanken schon einmal auf Wanderschaft: Ob die Teamkleidung (dunkle Schuhe und Hose mit Gürtel sowie T-Shirts in den Farben Gelb, Blau und Rot) die Fahne der ecuadorianische Heimat von Roberto Carlos Langes Eltern darstellen sollen? Und trugen nicht Tick, Trick und Track die gleiche Kleidung wie das Trio dort auf der Bühne? Oder ähnelt die Bekleidung nicht viel mehr den Trikots aus Star Trek und was wird der Frau im roten T-Shirt dann gleich Schlimmes passieren? Vielleicht explodiert ihr Kopf, denn schließlich steht sie direkt neben zwei Saxophonen und trägt dabei - anders als ihr Kollege - keine Ohrenschützer! Und überhaupt: Sind zwei Saxophone gleichzeitig auf der Bühne überhaupt zulässig? Gibt es da nicht ein Gesetz gegen?
Der Auftritt von Helado Negro im Vorprogramm von Beirut bot reichlich Anlass, die Gedanken kreisen zu lassen, eine ungewöhnliche Mischung aus smoothem Jazz und Latin-Schnulzen zu elektronischen Beats sowie mit „Running“ ein unfassbar eingängiges Lied, bei dem es Roberto Carlos Lange gelang, große Teile des Palladiums mitsingen zu lassen. Gut, dass mir die Melodie etwas später von Posaunen und Trompeten aus den Gehörgängen geblasen wurde, sonst hätte ich sie vermutlich jetzt immer noch im Ohr. Der Sänger und Kopf von Helado Negro merkte während des Sets an, dass er keine CDs dabei habe, weil alle ausverkauft seien. Und auch in Köln wäre er sicherlich nach diesem Auftritt einige los geworden - wenn auch nicht an uns.
Wir waren sehr früh nach Köln gereist, da Kölns unangenehmster Veranstaltungsort nur dann zu ertragen ist, wenn man möglichst weit vorne steht oder einen Platz auf der Empore ergattert. Der Klang im Palladium ist nicht besonders, von hinten hallen die Gespräche anderer, weniger interessierter Konzertbesucher besonders lautstark nach vorne, die Garderobensituation ist suboptimal, womit der schmale, fast schlauchartige Konzertsaal noch nett umschrieben wäre. Am Ende des Konzerts von Beirut fiel uns jedoch auf, dass wir an diesem Abend keinen dieser Punkte als negativ empfunden hatten - muss wohl an Zach Condon und seinen fünf Mitstreitern gelegen haben. Von "unangenehmster Veranstaltungsort“ kann also an diesem Abend gar nicht die Rede gewesen sein - schließlich trat gleichzeitig im benachbarten E-Werk Carolin Kebekus auf.
Die Bühne des ausverkauften Palladiums war mit ca. 50 kleinen Lampen bestückt, die abwechselnd leuchten konnten oder gedämmt wurden und so ein unspektakuläres, aber sehr angenehmes Bühnen- und Stimmungsbild erzeugten. In der Mitte stand Zach Condon, der sang und zwischen Trompete, Ukulele und einem Tasteninstrument wechselte. Links und rechts von ihm standen Kyle Resnick und Ben Lanz, die ebenfalls sangen und Trompete bzw. Posaune spielten. Auf drei Podesten befanden sich dahinter Tour-Musiker Aaron Arntz (Orgel, Akkordeon), Nick Petree (Schlagzeug) und Paul Collins (Bass, Gitarre). Damit war die Bühne gut gefüllt und die Frage, ob Teile des Kölner Publikums, wie vor Jahren in der Philharmonie, bei den Zugaben zum Tanzen auf die Bühne kommen würden, eigentlich auch schon negativ beantwortet.
Wenn man nach weiteren negativen Aspekten des Auftritts suchen wollte, dann wäre vielleicht die fehlende Kommunikation zwischen Band und Publikum zu nennen. Zwar begrüßte uns Zach Condon, der zeitweise in Berlin lebt, auf Deutsch und gab auch einen kurzen, holprigen deutschen zu Köln, Berlin und deren Nachtclubs zum Besten, aber abgesehen von zahlreichen „Thank you“ war es das auch schon.
Die Band spielte ihr Programm - die Setliste steht unverrückbar fest - perfekt herunter. Der Hauptteil bestand aus 20 Titeln, von denen „Postcards From Italy“, „Elephant Gun“ und „Nantes“ besonders euphorisch und lautstark vom Publikum gefeiert wurden. Was hätte das für ein Abend werden können, wenn auch noch „A Candle’s Fire“, „East Harlem“, „Gibraltar“ und „Mount Wroclaw“ berücksichtigt worden wären!
Die älteren Alben von Beirut wurden nahezu gleichberechtigt mit jeweils drei Liedern bedacht, nur von „No No No“ hatten es zwei Lieder in die Setliste geschafft. Das neue Album „Gallipoli“ wurde mit neun Liedern berücksichtigt, wobei ich auf „Corfu“, ein etwas elektronischeres Instrumental, auch hätte verzichten können. Mit „Serbian Cŏcek“, das im Original von A Hawk and a Hacksaw stammt und auf der Melodie eines Stücks Marko Nešić's ("Kad sam bio mlađan lovac ja“) beruht, wurde ein zweites Instrumental gespielt, was im eher melancholischen Folkpop von Beirut als temporeichstes Lied deutlich heraus stach.
Nach dem Hauptteil kamen zunächst nur Zach Condon und Aaron Arntz unter tosendem Applaus zurück auf die Bühne, um „Un dernier verre (pour la route)“ darzubieten. Im Verlauf des Liedes betrat auch das restliche Quartett wieder die Bühne und stieg in den Song mit ein. Abschließend wurde noch „We Never Lived Here“ und „The Gulag Orkestar“ gespielt.
Im Sommer werden wir Beirut auf dem Down the Rabbit Hole Festival erneut sehen können - es wird sicherlich wieder ein sehr schönes Konzert werden, auch wenn sie an der Setliste bis dahin gern noch die ein oder andere Feinjustierung vornehmen dürfen.
Setliste:
When I Die
Varieties of Exile
No No No
Family Curse
Santa Fe
Fener
Postcards From Italy
The Shrew
The Peacock
Gallipoli
The Rip Tide
Landslide
Corfu
Scenic World
Light in the Atoll
Elephant Gun
Gauze für Zah
Serbian Cŏcek (A Hawk and a Hacksaw Cover)
In the Mausoleum
Nantes
Un dernier verre (pour la route)
We Never Lived Here
The Gulag Orkestar
Am 17. Mai erscheint ein neues Album von The National. Bereits jetzt kann man die neue Single "Light Years" hören und das Video dazu sehen - das Album wird "I Am Easy To Find" heißen, wobei ein YouTube-Kommentator den Alternativtitel "Feeding Your Depression" vorschlägt. Wenn die neuen Lieder alle so klingen wie dieses, könnte die Band das ja vielleicht in Betracht ziehen...
Ich durfte diese Woche für meinen Arbeitgeber nach Barcelona reisen. Meine Idee, dass mein Freund doch fürs Wochenende nachkommen könnte (ein besuchenswertes Konzert hätte er sicher gefunden, das kann er ja gut), verlief leider im Sande, denn er verfügte bereits über Tickets für zwei Konzerte in der Heimat - hier der erste Bericht, zu Phillip Boa, den ich selbst übrigens nach wie vor noch nie live gesehen habe!
Nachdem ich Phillip Boa And The Voodooclub zwischen 1990 und 2000 regelmäßig und insgesamt neun Mal live gesehen hatte, haben wir uns irgendwie auseinandergelebt. Natürlich habe ich weiterhin fleißig und verlässlich alle seine Alben gekauft, aber auf Konzerte von ihm habe ich mehr als 10 Jahre verzichtet. Erst 2011, als er zu mir nach Koblenz kam, haben wir unsere gemeinsame Konzertserie wiederaufgenommen und gestern fand unser drittes Wiedersehen im Café Hahn (einmal fehlte ich entschuldigt) statt. Der Abend stand unter dem Motto "Songs from 'Earthly Powers' + Singles" und das bekamen wir auch.
Doch zunächst ging es mit der Vorband, oder vielmehr der Londoner Musikerin Vanessa Anne Redd los. Mit einer charmanten Mischung aus Deutsch und Englisch führte sie durch ihr kurzes Set, das bei den Boa-Fans in den ersten Reihen, die sie vermutlich bereits auf mehreren Konzerten gesehen hatten, für viel Applaus sorgte, bei den weiteren Besuchern aber offensichtlich wenig Anlass bot, die Gespräche einzustellen. Während Vanessa Anne Redd zunächst ein klassisches Singer/Songwriter-Lied darbot, dass mich an Protestsänger wie Bob Dylan oder Billy Bragg erinnerte, wurde im weiteren Verlauf des Sets auch kräftig auf der Gitarre geschrammelt, der Ausfall des Keyboards kompensiert und ein Song untermalt, indem sie die Gitarre mit Rassel und Bierflasche bearbeitete und kräftig mit dem Bein aufstampfte, da sich an diesem ein sehr kleiner Schellenkranz befand. Meine vor dem Konzert geäußerte Vermutung, dass Vanessa möglicherweise die aktuelle weibliche Stimme auf Boas Tournee sein könnte, wurde durch ihre Verabschiedung und eine knappe halbe Stunde später beim Bühnenauftritt vom Voodooclub bestätigt.
Neben der neuen Sängerin, die bei einzelnen Songs auch trommelte oder zur Gitarre griff, "Atlantic Claire" allein singen durfte und sich, wie übrigens auch Phillip Boa, mit einem Textheft behelfen musste, und einem neuen Gitarristen war ein über dem bekannten Bierfass am Schlagzeug befestigtes Backblech, dass die metallenen Klänge wohl noch verstärken sollte, eine weitere Neuerung auf der Bühne. Meine Hoffnung, dass noch Blechkuchen an die Fans verteilt werden würde, erfüllte sich nicht.
Dafür gab es auch vor der Bühne eine Neuerung: ein Absperrgitter und Securitys, die ein striktes Aufnahme-Verbot während des Konzertes konsequent einforderten und sofort zu den begeisterten Fans, die ein Foto machen wollten, hingingen und diese ermahnten. Für mich nervig, unverständlich und vollkommen überzogen. Erwachsene Menschen sollten doch selbst darüber entscheiden dürfen, ob sie von einer solchen Veranstaltung, für die sie über 40€ Eintritt bezahlt haben, Erinnerungsfotos oder -videos machen wollen. Es ist ja nicht so, dass Phillip Boa schlecht gealtert wäre, einen nicht gerade ansehnlichen Bierbauch hätte, unmöglich gekleidet gewesen wäre oder viel Unsinn geredet hätte. Ganz im Gegenteil, Boa war rank und schlank, der schwarze Anzug saß, die Sneaker von Puma waren schick, seine Frisur ist eben seine Frisur und mit uns kommuniziert wurde leider so gut wie gar nicht. Gelegentlich wurden Liedtitel angesagt - als ob wir diese nicht kennen würden!
Kommen wir als zum Wichtigsten, zu den Liedern. Laut Ankündigung sollten Songs vom neuen Album "Earthly Powers" gespielt werden und letztendlich waren es deren sieben. Die ruhigen "Dirty Raincoat Brigade" und "Drown My Heart in Moonshine" dienten vermutlich hauptsächlich dazu, dass Publikum und Band zwischen Klassikern wie "Get Terminated!", "Love On Sale" und "Annie Flies The Love Bomber" ein wenig verschnaufen konnte. Während wir "Nightclub Flasher" oder "The Wrong Generation" in den nächsten Jahren aufgrund des großartigen Backkatalogs bestimmt nicht mehr zu hören bekommen, wird "A Crown for the Wonderboy" sicherlich in den Kanon der live gespielten Lieblingslieder aufgenommen werden. Seine Position im ersten Zugabenblock vor Klassikern wie "I Dedicate My Soul to You", "Diana", "Container Love" und "And Then She Kissed Her" dürfte bereits darauf hinweisen.
Zudem wurden 17 Singles gespielt! Auffallend war dabei für mich, dass "Hair" gleich mit vier Liedern bedacht wurde und dass vier der Alben, die während meiner Boa-Konzert-Abstinenz erschienen waren, an diesem Abend von ihm ignoriert wurden. Während bei "Speed" ein von Sibylle Berg geschriebener, gesprochener Wortbeitrag in der Mitte des Songs im Vergleich zur Albumversion leider ausgelassen wurde, konnten Schlagzeuger und Bassist während "I Dedicate My Soul to You" zeigen, was in ihnen steckt. Wenn es den Anschein hat, dass ich hier viel meckere, dann ist dies vielleicht dem Grundton dieses Blogs geschuldet und definitiv Jammern auf hohem Niveau. Das Koblenzer Publikum war zu Recht euphorisch und begeistert und die ausgewählten Singles ließen im Grunde keine Wünsche offen.
Erst recht nicht, als die sechs Musiker zu einer zweiten Zugabe noch einmal auf der Bühne erschienen. Ich schlich mich aus der ersten Reihe und von den strengen Blicken der direkt neben mir stehenden Security nach hinten, um bei "This Is Michael" doch noch unerlaubt ein paar Fotos für diesen Blog zu machen. Vor dem abschließenden "Kill Your Ideals" richtete Phillip Boa dann tatsächlich nach einem Zwischenruf erstmals persönlichere Worte ans Publikum und erklärte, dass der Song in Zeiten wie diesen geschrieben worden sei und leider wieder so aktuell wie damals sei.
Setliste:
Bells of Sweetness
Fine Art in Silver
Loyalty
Get Terminated!
Dirty Raincoat Brigade
Til the Day We Are Both Forgotten
60's Black C
Love On Sale
The Wrong Generation
Drown My Heart in Moonshine
Standing Blinded on the Rooftops
Nightclub Flasher
Annie Flies the Love Bomber
Albert Is a Headbanger
Atlantic Claire
Cruising
Speed
A Crown for the Wonderboy
I Dedicate My Soul to You
Diana
Container Love
And Then She Kissed Her
This Is Michael
Kill Your Ideals
Nachdem ich Phillip Boa And The Voodooclub zwischen 1990 und 2000 regelmäßig und insgesamt neun Mal live gesehen hatte, haben wir uns irgendwie auseinandergelebt. Natürlich habe ich weiterhin fleißig und verlässlich alle seine Alben gekauft, aber auf Konzerte von ihm habe ich mehr als 10 Jahre verzichtet. Erst 2011, als er zu mir nach Koblenz kam, haben wir unsere gemeinsame Konzertserie wiederaufgenommen und gestern fand unser drittes Wiedersehen im Café Hahn (einmal fehlte ich entschuldigt) statt. Der Abend stand unter dem Motto "Songs from 'Earthly Powers' + Singles" und das bekamen wir auch.
Doch zunächst ging es mit der Vorband, oder vielmehr der Londoner Musikerin Vanessa Anne Redd los. Mit einer charmanten Mischung aus Deutsch und Englisch führte sie durch ihr kurzes Set, das bei den Boa-Fans in den ersten Reihen, die sie vermutlich bereits auf mehreren Konzerten gesehen hatten, für viel Applaus sorgte, bei den weiteren Besuchern aber offensichtlich wenig Anlass bot, die Gespräche einzustellen. Während Vanessa Anne Redd zunächst ein klassisches Singer/Songwriter-Lied darbot, dass mich an Protestsänger wie Bob Dylan oder Billy Bragg erinnerte, wurde im weiteren Verlauf des Sets auch kräftig auf der Gitarre geschrammelt, der Ausfall des Keyboards kompensiert und ein Song untermalt, indem sie die Gitarre mit Rassel und Bierflasche bearbeitete und kräftig mit dem Bein aufstampfte, da sich an diesem ein sehr kleiner Schellenkranz befand. Meine vor dem Konzert geäußerte Vermutung, dass Vanessa möglicherweise die aktuelle weibliche Stimme auf Boas Tournee sein könnte, wurde durch ihre Verabschiedung und eine knappe halbe Stunde später beim Bühnenauftritt vom Voodooclub bestätigt.
Neben der neuen Sängerin, die bei einzelnen Songs auch trommelte oder zur Gitarre griff, "Atlantic Claire" allein singen durfte und sich, wie übrigens auch Phillip Boa, mit einem Textheft behelfen musste, und einem neuen Gitarristen war ein über dem bekannten Bierfass am Schlagzeug befestigtes Backblech, dass die metallenen Klänge wohl noch verstärken sollte, eine weitere Neuerung auf der Bühne. Meine Hoffnung, dass noch Blechkuchen an die Fans verteilt werden würde, erfüllte sich nicht.
Dafür gab es auch vor der Bühne eine Neuerung: ein Absperrgitter und Securitys, die ein striktes Aufnahme-Verbot während des Konzertes konsequent einforderten und sofort zu den begeisterten Fans, die ein Foto machen wollten, hingingen und diese ermahnten. Für mich nervig, unverständlich und vollkommen überzogen. Erwachsene Menschen sollten doch selbst darüber entscheiden dürfen, ob sie von einer solchen Veranstaltung, für die sie über 40€ Eintritt bezahlt haben, Erinnerungsfotos oder -videos machen wollen. Es ist ja nicht so, dass Phillip Boa schlecht gealtert wäre, einen nicht gerade ansehnlichen Bierbauch hätte, unmöglich gekleidet gewesen wäre oder viel Unsinn geredet hätte. Ganz im Gegenteil, Boa war rank und schlank, der schwarze Anzug saß, die Sneaker von Puma waren schick, seine Frisur ist eben seine Frisur und mit uns kommuniziert wurde leider so gut wie gar nicht. Gelegentlich wurden Liedtitel angesagt - als ob wir diese nicht kennen würden!
Kommen wir als zum Wichtigsten, zu den Liedern. Laut Ankündigung sollten Songs vom neuen Album "Earthly Powers" gespielt werden und letztendlich waren es deren sieben. Die ruhigen "Dirty Raincoat Brigade" und "Drown My Heart in Moonshine" dienten vermutlich hauptsächlich dazu, dass Publikum und Band zwischen Klassikern wie "Get Terminated!", "Love On Sale" und "Annie Flies The Love Bomber" ein wenig verschnaufen konnte. Während wir "Nightclub Flasher" oder "The Wrong Generation" in den nächsten Jahren aufgrund des großartigen Backkatalogs bestimmt nicht mehr zu hören bekommen, wird "A Crown for the Wonderboy" sicherlich in den Kanon der live gespielten Lieblingslieder aufgenommen werden. Seine Position im ersten Zugabenblock vor Klassikern wie "I Dedicate My Soul to You", "Diana", "Container Love" und "And Then She Kissed Her" dürfte bereits darauf hinweisen.
Zudem wurden 17 Singles gespielt! Auffallend war dabei für mich, dass "Hair" gleich mit vier Liedern bedacht wurde und dass vier der Alben, die während meiner Boa-Konzert-Abstinenz erschienen waren, an diesem Abend von ihm ignoriert wurden. Während bei "Speed" ein von Sibylle Berg geschriebener, gesprochener Wortbeitrag in der Mitte des Songs im Vergleich zur Albumversion leider ausgelassen wurde, konnten Schlagzeuger und Bassist während "I Dedicate My Soul to You" zeigen, was in ihnen steckt. Wenn es den Anschein hat, dass ich hier viel meckere, dann ist dies vielleicht dem Grundton dieses Blogs geschuldet und definitiv Jammern auf hohem Niveau. Das Koblenzer Publikum war zu Recht euphorisch und begeistert und die ausgewählten Singles ließen im Grunde keine Wünsche offen.
Erst recht nicht, als die sechs Musiker zu einer zweiten Zugabe noch einmal auf der Bühne erschienen. Ich schlich mich aus der ersten Reihe und von den strengen Blicken der direkt neben mir stehenden Security nach hinten, um bei "This Is Michael" doch noch unerlaubt ein paar Fotos für diesen Blog zu machen. Vor dem abschließenden "Kill Your Ideals" richtete Phillip Boa dann tatsächlich nach einem Zwischenruf erstmals persönlichere Worte ans Publikum und erklärte, dass der Song in Zeiten wie diesen geschrieben worden sei und leider wieder so aktuell wie damals sei.
Setliste:
Bells of Sweetness
Fine Art in Silver
Loyalty
Get Terminated!
Dirty Raincoat Brigade
Til the Day We Are Both Forgotten
60's Black C
Love On Sale
The Wrong Generation
Drown My Heart in Moonshine
Standing Blinded on the Rooftops
Nightclub Flasher
Annie Flies the Love Bomber
Albert Is a Headbanger
Atlantic Claire
Cruising
Speed
A Crown for the Wonderboy
I Dedicate My Soul to You
Diana
Container Love
And Then She Kissed Her
This Is Michael
Kill Your Ideals
Mein erstes MacBook erwarb ich im Februar 2011 - es ist somit acht Jahre alt, was für einen Rechner dieser Art eigentlich kein Alter sein sollte. Allerdings hat meines im Laufe der Zeit dann doch diverse Macken entwickelt, die mich angesichts der Frage, ob man lieber reparieren als neu kaufen sollte, zweifeln ließen: Natürlich ist der Akku mit den Jahren sehr schlecht geworden. Das Netzteil war irgendwann ganz tot, wurde aber von mir ersetzt. Das DVD-Laufwerk ist seit Jahren kaputt, ebenso der Kartenleser. Der Rechner fährt so langsam hoch, dass ich ihn zuletzt nur noch im Notfall ausgeschaltet habe.
Das Maß war dann voll, als ich (zufällig genau an dem Tag, an dem ich "neuen Computer recherchieren" auf die Erledigungsliste geschrieben hatte) feststellen musste, dass mein MacBook kein WLAN-Netzwerk mehr erkennen konnte. Vielleicht könnte jemand mit mehr Ahnung (der Apple-Service in den Geschäften ist das leider meist nicht) eine Reparatur durchführen, aber was dann? Was, wenn als nächstes das Display kaputt ist?
Relativ kurzfristig entschied ich mich also für einen Neukauf und bestellte, beinahe zu meiner eigenen Überraschung, ein MacBook Air, also die besonders kleine, dünne und leichte Variante des MacBooks. Früher hätte ich solch einen Laptop nicht haben wollen, da er quasi keine Anschlüsse bietet - mein neues MacBook Air hat nicht einmal eine Buchse für USB-Stecker! Das Sterben der Anschlüsse an meinem alten Rechner sowie die Tatsache, dass die "normalen" MacBooks in dieser Hinsicht mittlerweile auch nicht mehr viel zu bieten haben, ließ mich meine Meinung ändern. Das MacBook Air ist minimal günstiger als andere Mobil-Laptops von Apple, und im Vergleich zu meinem alten Rechner geradezu lachhaft leicht.
Bei der bald für mich anstehenden USA-Reise wird es dank seiner kleinen Maße perfekt auch in den Wanderrucksack passen - nicht, dass ich mit Laptop wandern wollte, aber wenn beides zusammen als Flugzeug-Handgepäck mitkommen kann, ist das schon recht praktisch.
Das alte MacBook habe ich übrigens im Rahmen des Neukaufs in Zahlung gegeben - reich werde ich so zwar nicht (ganze 253 Euro bekomme ich voraussichtlich dafür), aber mit all seinen Wehwehchen hätte ich mich nicht getraut, es anderweitig zu verkaufen.
Bleibt natürlich die Frage, ob es überhaupt unbedingt ein neuer Apple-Rechner sein musste. Tatsächlich ist mir die Firma in den letzten Jahren recht unsympathisch geworden, und ein Windows-Laptop wäre im Zweifelsfall viel günstiger zu haben. Bei mir siegte dann letztlich die Faulheit: Ich hatte weder Lust, mich in den riesigen Laptop-Markt einzulesen, noch meine Dateien wieder zurück nach Windows zu migrieren. Und zumindest bis jetzt bin ich mit meiner Neuanschaffung auch sehr zufrieden.
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
Das Maß war dann voll, als ich (zufällig genau an dem Tag, an dem ich "neuen Computer recherchieren" auf die Erledigungsliste geschrieben hatte) feststellen musste, dass mein MacBook kein WLAN-Netzwerk mehr erkennen konnte. Vielleicht könnte jemand mit mehr Ahnung (der Apple-Service in den Geschäften ist das leider meist nicht) eine Reparatur durchführen, aber was dann? Was, wenn als nächstes das Display kaputt ist?
Relativ kurzfristig entschied ich mich also für einen Neukauf und bestellte, beinahe zu meiner eigenen Überraschung, ein MacBook Air, also die besonders kleine, dünne und leichte Variante des MacBooks. Früher hätte ich solch einen Laptop nicht haben wollen, da er quasi keine Anschlüsse bietet - mein neues MacBook Air hat nicht einmal eine Buchse für USB-Stecker! Das Sterben der Anschlüsse an meinem alten Rechner sowie die Tatsache, dass die "normalen" MacBooks in dieser Hinsicht mittlerweile auch nicht mehr viel zu bieten haben, ließ mich meine Meinung ändern. Das MacBook Air ist minimal günstiger als andere Mobil-Laptops von Apple, und im Vergleich zu meinem alten Rechner geradezu lachhaft leicht.
Bei der bald für mich anstehenden USA-Reise wird es dank seiner kleinen Maße perfekt auch in den Wanderrucksack passen - nicht, dass ich mit Laptop wandern wollte, aber wenn beides zusammen als Flugzeug-Handgepäck mitkommen kann, ist das schon recht praktisch.
Das alte MacBook habe ich übrigens im Rahmen des Neukaufs in Zahlung gegeben - reich werde ich so zwar nicht (ganze 253 Euro bekomme ich voraussichtlich dafür), aber mit all seinen Wehwehchen hätte ich mich nicht getraut, es anderweitig zu verkaufen.
Bleibt natürlich die Frage, ob es überhaupt unbedingt ein neuer Apple-Rechner sein musste. Tatsächlich ist mir die Firma in den letzten Jahren recht unsympathisch geworden, und ein Windows-Laptop wäre im Zweifelsfall viel günstiger zu haben. Bei mir siegte dann letztlich die Faulheit: Ich hatte weder Lust, mich in den riesigen Laptop-Markt einzulesen, noch meine Dateien wieder zurück nach Windows zu migrieren. Und zumindest bis jetzt bin ich mit meiner Neuanschaffung auch sehr zufrieden.
Hinweis: Auf meinem Blog gibt es keinerlei Werbung oder Sponsoring, folglich will ich mit meinen Beiträgen auch keine potenziellen Werbepartner beeindrucken und muss nichts dementsprechend kennzeichnen.
Es ist mittlerweile April, und ich war dieses Jahr noch nicht im Kino! Da in meinem Haushalt aktuell die Erkältungsviren zwischen den Personen hin- und hergespielt werden, sieht es auch aktuell nicht so aus, als würden wir es in absehbarer Zukunft schaffen, zumindest Captain Marvel zu sehen - dabei kommt da doch eine Katze vor! Zum Glück ist es Netflix (anders als Kino-Mitbesuchern) egal, ob man beim Zusehen hustet, inhaliert oder sich schneuzt, also gibt es an dieser Stelle auch diesen Monat wieder eine Serie.
Sex Education startete bereits im Januar auf Netflix und wurde recht penetrant beworben. Angesichts des Trailers hatte ich aber keinerlei Interesse an der Serie, die für mich nach einer Fernseh-Umsetzung der American Pie-Filme für die "heutige Jugend" aussah. Etwas irritiert musste ich dann aber zur Kenntnis nehmen, dass die Serie durchwegs gute Kritiken bekam, und auch meine Phantasiefreunde vom Kleinen Fernsehballett erwiesen sich als positiv beeindruckt.
Also bekam Sex Education auch in unserem Wohnzimmer eine Chance, und tatsächlich: Einerseits ist alles genau so, wie man es sich auch vorgestellt hätte. An einer mehr oder weniger stereotypen High School (die sich irritierenderweise in England befindet, aber sehr mit den Bildern spielt, die man aus US-amerikanischen Filmen á la John Hughes kennt) bewegen sich all die Figuren, die man schon tausendmal gesehen hat: Die Hauptfiguren sind zwei Außenseiter, an der Schule gibt es außerdem den beliebten, gut aussehenden Sportler, eine gemeine Clique, der alle angehören wollen, einen fiesen Schlägertyp, eine hübsche Außenseiterin mit traurigem Schicksal... man meint, sie alle zu kennen.
Überraschenderweise schafft es die Serie aber, diese Klischees aufzubrechen und dann doch Unerwartetes zu bieten - wenn etwa der tolle Sportler und Präfekt auch noch ein netter Mensch ist oder der Schläger im Grunde ein armer Kerl. Selbst hauptsächlich skurrile Figuren sind "rund" und nicht einfach Abziehbilder zum Auslachen.
Eine Handlung gibt es natürlich auch: Otis ist Sohn einer (von Gillian Anderson gespielten) Psychotherapeutin, die sich auf sexuelle Themen spezialisiert hat. Durch einen Zufall kommt er in die Situation, seinerseits einen Mitschüler zu dessen sexuellen Problemen zu beraten, wodurch die von seiner Einfühlsamkeit beeindruckte Maeve eine Geschäftsidee hat und gemeinsam mit Otis eine "Sprechstunde" für Geld anbieten möchte.
Der Handlung mangelt es hierbei selbstverständlich durchaus nicht an flachen Witzen, aber ebenso wenig an durchaus ernsten Handlungselementen zum Themas "jung sein". Insofern ist Sex Education tatsächlich näher an einer moderne John Hughes-Geschichte als an American Pie.
Sex Education startete bereits im Januar auf Netflix und wurde recht penetrant beworben. Angesichts des Trailers hatte ich aber keinerlei Interesse an der Serie, die für mich nach einer Fernseh-Umsetzung der American Pie-Filme für die "heutige Jugend" aussah. Etwas irritiert musste ich dann aber zur Kenntnis nehmen, dass die Serie durchwegs gute Kritiken bekam, und auch meine Phantasiefreunde vom Kleinen Fernsehballett erwiesen sich als positiv beeindruckt.
Also bekam Sex Education auch in unserem Wohnzimmer eine Chance, und tatsächlich: Einerseits ist alles genau so, wie man es sich auch vorgestellt hätte. An einer mehr oder weniger stereotypen High School (die sich irritierenderweise in England befindet, aber sehr mit den Bildern spielt, die man aus US-amerikanischen Filmen á la John Hughes kennt) bewegen sich all die Figuren, die man schon tausendmal gesehen hat: Die Hauptfiguren sind zwei Außenseiter, an der Schule gibt es außerdem den beliebten, gut aussehenden Sportler, eine gemeine Clique, der alle angehören wollen, einen fiesen Schlägertyp, eine hübsche Außenseiterin mit traurigem Schicksal... man meint, sie alle zu kennen.
Überraschenderweise schafft es die Serie aber, diese Klischees aufzubrechen und dann doch Unerwartetes zu bieten - wenn etwa der tolle Sportler und Präfekt auch noch ein netter Mensch ist oder der Schläger im Grunde ein armer Kerl. Selbst hauptsächlich skurrile Figuren sind "rund" und nicht einfach Abziehbilder zum Auslachen.
Eine Handlung gibt es natürlich auch: Otis ist Sohn einer (von Gillian Anderson gespielten) Psychotherapeutin, die sich auf sexuelle Themen spezialisiert hat. Durch einen Zufall kommt er in die Situation, seinerseits einen Mitschüler zu dessen sexuellen Problemen zu beraten, wodurch die von seiner Einfühlsamkeit beeindruckte Maeve eine Geschäftsidee hat und gemeinsam mit Otis eine "Sprechstunde" für Geld anbieten möchte.
Der Handlung mangelt es hierbei selbstverständlich durchaus nicht an flachen Witzen, aber ebenso wenig an durchaus ernsten Handlungselementen zum Themas "jung sein". Insofern ist Sex Education tatsächlich näher an einer moderne John Hughes-Geschichte als an American Pie.
Anfang des Jahres hörte ich das Hörbuch zu Stephen Kings neuestem Werk The Outsider - einen insbesondere für Freunde und Freundinnen der Buchreihe um Mr. Mercedes empfehlenswerten Roman, denn es handelt sich quasi um einen halben (und inoffiziellen) Teil vier. In The Outsider erzählt King unter anderem von einer Lesung des (realen) Bestseller-Autors Harlan Coben. Das nahm ich quasi als indirekte Empfehlung, obwohl ich Herrn Coben bislang nur als den Schöpfer der von mir eher wenig geschätzten Fernsehserie Safe kannte. Wer derart erfolgreich ist, kann doch wohl nicht richtig schlecht sein, oder??
Audible machte mir die Entscheidung nicht ganz leicht, Herr Coben ist nämlich in erster Linie für seine Romanreihe um einen Detektiv namens Myron Bolitar bekannt, diese ist bei besagtem Hörbuchanbieter aber nicht von Anfang an auf Englisch verfügbar, und in der Mitte wollte ich dann nicht einsteigen. Also entschied ich mich für einen anderen Roman des Autors, The Stranger, wobei die Beschreibung zugegebenermaßen sehr fesselnd klang:
"The Stranger appears out of nowhere, perhaps in a bar, or a parking lot, or at the grocery store. His identity is unknown. His motives are unclear. His information is undeniable. Then he whispers a few words in your ear and disappears, leaving you picking up the pieces of your shattered world.
Adam Price has a lot to lose: a comfortable marriage to a beautiful woman, two wonderful sons, and all the trappings of the American Dream: a big house, a good job, a seemingly perfect life.
Then he runs into the Stranger. When he learns a devastating secret about his wife, Corinne, he confronts her, and the mirage of perfection disappears as if it never existed at all. Soon Adam finds himself tangled in something far darker than even Corinne’s deception, and realizes that if he doesn’t make exactly the right moves, the conspiracy he’s stumbled into will not only ruin lives—it will end them."
Bei dem Geheimnis, das Adam Price von dem Fremden erfährt (so viel Spoiler darf sein, da es auf den ersten Seiten passiert) handelt es sich um die Information, dass Adams Frau ihre letzte, mit einer Fehlgeburt beendete Schwangerschaft nur vorgetäuscht habe, ein Beweis wird dazu geliefert.
Adam konfrontiert seine Frau, die bald darauf verschwindet, und parallel erfährt der Leser noch von einigen anderen Figuren, denen der Fremde ihre eigenen Geheimnisse oder die von anderen zuflüstert. Spannend ist all das schon, zumal sich sehr lange nicht erschließt, wer hier warum was unternimmt. Was Herr Coben allerdings in meinen Augen nicht gut beherrscht, sind Charaktere: Adam, mit dem man den Roman ja quasi durchlebt, bleibt langweilig und durchschnittlich, und sämtliche andere Figuten wirkten auf mich ebenfalls gleichermaßen leblos und beliebig.
Dennoch: Als spannendes Buch, an das man keine größeren Ansprüche stellt, ist The Stranger durchaus geeignet.